Motorräder brauchen eigene Schmierstoffe

Jeder Motorradfahrer muss bei seiner Maschine ab und zu das Öl wechseln. Doch nicht jedes Modell verträgt jeden Schmierstoff gleich gut. Und Öle, die für Autos vorgesehen sind, sollten nie beim Bike verwendet werden. Denn die Anforderungen und Belastungen von Schmierstoffen für den Einsatz in Motorradmotoren sind völlig andere als bei Automotoren.

Schmierstoff

Bei luftgekühlten Zweirädern wird das Öl bei den hohen Betriebstemperaturen extrem belastet. Auch wassergekühlte Motorradaggregate beanspruchen den Schmierstoff durch höhere Drehzahlen und Kolbengeschwindigkeiten sowie geringerer Füllmenge bei der Schmierung weit mehr als in einem Pkw. Die Reibwertminderer in Autoölen, die für verringerten Kraftstoffverbrauch sorgen sollen, können beim Bike zum Rutschen der Kupplung führen. Schlimmstenfalls verlieren diese Öle ihre Wirkung, was zum Abriss des Schmierfilms und zur Verschmutzung der Brennräume führen kann. Dadurch entsteht ein frühzeitiger Verschleiß und kann sogar zu einem Motorschaden führen.

Nach Auskunft der Schmierstoffexperten von Liqui Moly (www.liquimoly.de) kommen in die Motorradöle viele Zusätze zum Tragen. Außerdem verhindern sie Ablagerungen und sorgen für eine ausreichende Schmierfilmdicke unter Volllast und ermöglichen ein gutes Kaltstartverhalten. In Autoölen sollen diese Additive nicht enthalten sein. Der Ulmer Hersteller bietet auf seiner Homepage einen „Ölwegweiser“ an. Hier kann man herausfinden, welches Produkt für das jeweilige Bike und für welchen Verwendungszweck am besten geeignet ist. Beispielsweise lassen alle japanischen Motorradhersteller in Europa die Verwendung von Ölen mit einer Viskosität von weniger als 10W-X nur eingeschränkt zu.

Motorradreiniger

Auch bei den Motorradreinigern gibt es Unterschiede. Vor kurzem hat die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) zusammen mit der Fachzeitschrift „Motorrad News“ elf Motorradreiniger auf Reinigungsleistung, Anwendung und Materialverträglichkeit getestet. Dabei zeigte sich, dass das Gel „Racing Bike Cleaner“ trotz kleiner Defizite in der Materialverträglichkeit, die sich durch gründliches Abspülen leicht beheben lassen, schon nach kurzer Einwirkzeit laut sehr gute Reinigungsergebnisse erzielte.

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