E-Bike

Mountain-Bikes mit elektrischem Rückenwind

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Das E-Bike, korrekt „Pedelec“ genannt, hat sich in den vergangenen Jahren in so gut wie allen Segmenten durchgesetzt und erfreut den Fachhandel als Umsatzbringer. Die Zeiten, da die anfangs mit einem plumpen und antiquierten Design gestraften Räder als „AOK-Chopper“ belächelt wurden, sind längst vorbei. Auch die Zielgruppe hat sich deutlich verschoben. Pedelecs sind keine Seniorenräder mehr, sondern vielmehr auch Velos für jüngere Radler und Pendler, die, elektrisch beflügelt zur Arbeit rollen.

Nur in den klassischen Sport-Revieren taten sich die Räder mit dem elektrischen Rückenwind bisher schwer – und bei den Rennrädern ist dies auch noch so geblieben. Doch bei den Mountain-Bikern, die sich traditionell als die „harten Jungs“ sehen, hat sich in den vergangenen Jahren ein Wandel vollzogen. Inzwischen gilt es nicht mehr als Schande, mit einem elektrisch unterstützten Mountain-Bike auf dem Trail aufzutauchen. Vor allem Downhill-Piloten, die ihre extrem schweren Räder schon mal mit Seilbahnen oder anderen Hilfsmitteln an die Startlinie transportieren, werden mit der neuen Technik in die Lage versetzt, auf zwei Rädern auf den Berg zu strampeln, um dann zur rasanten Abfahrt aufzubrechen.

Diese Entwicklung wäre allerdings ohne die Kreationen der Designer und der technischen Entwicklung nicht möglich gewesen. Inzwischen ist die elektrische Unterstützung bei den aktuellen Modellen so dezent montiert, dass der gerade überholte Biker die Aufrüstung erst beim zweiten Blick erkennt. Die Vorteile der elektrifizierten Bikes sind so offensichtlich, dass die Industrie keine Zweifel hegt, dass sich das E-Mountain-Bike in der aktuellen Fahrrad-Saison zu einem der Top-Trends entwickeln wird.

Verantwortlich für diese Entwicklung ist auch die zunehmende Verbreitung des Mittelmotors, wie ihn Panasonic, Bosch, Brose und Continental anbieten. Von der tiefen Montage (und dem entsprechend tiefen Schwerpunkt) des Antriebs, profitiert nicht nur das Design, sondern auch das Fahrverhalten und dabei vor allem die Stabilität. Die Mittelmotor-Technik hat sich daher vor allem bei den sportlichen Modellen auf breiter Front durchgesetzt.

Der Mittelmotor-Antrieb bietet aber nicht nur Vorteile. Je nach Hersteller kann vorne nur ein Kettenblatt montiert werden, was die Zahl der Übersetzungen einschränkt, und die Bergauffahrt doch in schweißtreibende Schufterei ausarten lässt. Denn auch beim E-Mountain-Bike muss noch immer in die Pedale getreten werden. Außerdem sind Kettenblätter und Kette einem höheren Verschleiß ausgesetzt, was sich durch die Wahl eines Riemenantriebs verringern lässt. Die Zahl der verfügbaren Übersetzungen lässt sich zudem schlagartig vergrößern, wenn man eine (freilich nicht unbedingt preiswerte) vollautomatische Schaltung wählt, wie sie die Experten Shimano, Sram oder Nuvinci anbieten. So ausgerüstet, werden auch gemeine Steigungen leichter bezwingbar.

Der Elektroantrieb erleichtert zwar den Aufstieg, doch nur solange der Akku mitspielt und die Energie weitergeben kann. Fast alle Hersteller nutzen die vom Gesetzgeber vorgegebene Grenze von 250 Watt aus, was aber nichts über die erzielbare Reichweite aussagt. Dafür ist wiederum der Akku verantwortlich und die Angabe, wie viel Energie die vollständig geladene Batterie abgeben kann. Dabei gilt die einfache Faustregel: Je höher, desto mehr Reichweite, wobei diese Angabe bei Mountain-Bikes, denen immer wieder Höchstleistungen abverlangt werden, ein höchst theoretischer Wert werden kann.

Wird die Strecke trotz der elektrischen Nachhilfe dann doch einmal zu steil und der Radler zum Fußgänger, hilft die sogenannte „Schiebehilfe“. Bei dieser Einstellung, die sich auch für steile Garagenauffahrten eignet, erleichtert der Elektromotor die körperlichen Anstrengungen. Die elektrisch unterstützen Mountain-Bikes gehören konstruktionsbedingt zu den Schwergewichten, was auch für die Preise gilt. Für den spannenden Fahrspaß im Wald werden mindestens 2.500 Euro fällig.

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