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Eigentlich ganz einfach: Man baue auf einem Van auf, der für Großzügigkeit steht, nehme einige technische Verbesserungen vor, biete einen neuen Motor an, spendiere etwas Italianità, behalte aber den ursprünglichen Namen bei – und schon fährt Fiats Nobeltochter im Umfeld etwa von Opels Zafira mit der ehemaligen Chrysler-Großraum-Limousine Voyager vor, die so nun als Lancia seit Mitte November zusammen mit dem neuen Thema, früher Chryser 300C, zum Einstiegspreis ab knapp unter 40 000 Euro bei den Händlern steht.
Auch mit dem Vorgänger-Van Phedra haben es die Italiener hierzulande nicht geschafft. Also versuchen sie es jetzt mit dem 5,2 Meter langen Voyager, der über stattliche mehr als drei Meter Radstand verfügt, was, so Marken-Verantwortlicher Dirk Bott, innen für üppigen Platz sorgt. Serie ist ein überaus praktisches Sitz- [foto id=“391557″ size=“small“ position=“left“]und Ladesystem: Die drei Einzelsitze in Reihe zwei sind mehrfach verschieb-, die beiden in Reihe drei um 90 Grad kipp- und alle zusammen leicht und komplett im Boden versenkbar, so dass eine nahezu ebene Ladefläche entsteht.
Nach so schon rund 935 Liter passen am Ende sogar über 3910 Liter ins dann riesige Gepäckabteil. Wie die Heckklappe öffnen und schließen die Schiebetüren hinten elektrisch. An die Bedienung kann man sich recht schnell gewöhnen. Die Sicht nach hinten bleibt eingeschränkt. Gut, dass die Parkhilfe mit optischer und akustischer Warnung Standard ist. Wie über das Design lässt sich nach wie vor über die Verarbeitung streiten, die schon in der Chrysler-Variante ein heftiger Kritikpunkt gewesen war.
Die neu-italienische, in Kanada produzierte US-Reisekutsche für die größere Familie ist vom Tempomat und der Freisprechanlage bis hin zu den Polstern aus Leder(nachbildung) sowie den vielen Ablagen und Staufächern ziemlich umfangreich grundausgestattet, nicht zuletzt was die Sicherheit betrifft. Zu pfiffigen Details gehören Multifunktionskonsole im Boden, Schirmaufbewahrung in der Seitenverkleidung und [foto id=“391558″ size=“small“ position=“left“]LED-Taschenlampe. An aufpreispflichten Extras zählt Marketing-Mann Tobias Dilsch für 1850 Euro ein Mediacenter mit Navigation, Sprachsteuerung und Rückfahrkamera auf. 600 Euro kostet das Sicherheitspaket, in dem Totwinkelassistent und hintere Bewegungserkennung enthalten sind.
Neu ist nach Angaben von Technik-Spezialist Klaus Schühle der 3,8-Liter-Benziner. Bei uns stärker nachgefragt werden dürfte jedoch der 2,8-Liter-Diesel als genauso teure Alternative. Der 163-PS-Vierzylinder-Selbstzünder ist im Drehmoment sogar noch etwas stärker als der 283-PS-Sechszylinder, soll sich dabei mit rund drei Litern weniger begnügen. Den Mixverbrauch für die leer rund 2100 bis über 2330 Kilo schweren Voyager, die knapp 210 und um die 185 Stundenkilometer schaffen, gibt Lancia zumindest im [foto id=“391559″ size=“small“ position=“left“]Datenblatt mit fast elf und rund acht Litern an. Sechsstufen-Automaten übertragen die Kraft auf die Vorderräder.
Alles in allem: Die Geräuschdämmungen haben sich im Vergleich zum US-Pendant bezahlt gemacht. Das Fahrwerk ist komfortabel ausgelegt. Die Lenkung könnte noch direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Bremsen arbeiten einwandfrei. Das Verhältnis zwischen Preis und Leistung ist nicht schlecht. Ob’s bei allen Änderungen wirklich so einfach ist, einen Chrylser, wo die Italiener inzwischen das Sagen haben, bei uns als Lancia zu vermarkten, auch wenn sich die US-Vorgängerversionen weltweit seit 1984 rund 13 Millionen Mal verkauft haben.
Motor: | ein Sechszylinder-Benziner, ein Vierzylinder-Turbodiesel |
Hubraum: | 3,6, 2,8 Liter |
Leistung: | 208/283, 120/163 kW/PS |
Drehmoment: | 344/4400, 360/1800 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute |
Beschleunigung: | 8,6, 11,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100 |
Höchstgeschwindigkeit: | 208, 185 Stundenkilometer |
Umwelt: | laut Lancia Mixverbrauch 10,8, 7,9 Liter pro 100 Kilometer, 252, 207 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer |
Grundaustattung (Auswahl): | Stabilitätsprogramm, Seiten-, Kopfairbags, Kindersitz-Halterungen, Drei-Zonen-Klimaautomatik, CD/MP3-Radio, 17-Zoll-Räder, 225er-Reifen |
Preis: | 39 990 Euro |
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 28.11.2011 aktualisiert am 28.11.2011
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