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Der Chef-Designer Europa bei Hyundai in Rüsselsheim, Thomas Bürkle, spricht über Automodelle in einer älter werdenden Gesellschaft.
Thomas Bürkle: Nicht unmittelbar, denn die Älteren – wir gehen von 60-Jährigen und darüber aus – bleiben jung. Sie fahren deshalb auch Automodelle, die man typischerweise eher den 30- und 40-Jährigen zuordnet. Viele der Älteren sind bezogen auf Fahrzeugmodell und Fahrweise heute recht sportlich unterwegs. Sie haben Spaß, den sie auch erleben wollen. Deswegen auch entscheiden sie sich beim Autokauf für Farben, die landläufig als „jugendlich“ bezeichnet werden. Wichtig ist ihnen neben dem ansprechenden Design die Fahrzeugsicherheit, zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme.
Bürkle: Der Nutzen ist hier wichtig. Wird das Fahrzeug nur noch für Fahrten in die nähere Umgebung oder aber auch für längere Strecken, zum Beispiel Urlaubsfahrten, benötigt: Die Modellentscheidungen fallen da oftmals ganz rational und markenunabhängig aus. Allgemein ist festzustellen, dass Ältere Modelle bevorzugen, die ein bequemes Ein- und Aussteigen ermöglichen, die Türablagen Platz für die Wasserflasche bieten und die möglichst wenig Kraftstoff benötigen, aus Kosten- und Umweltgründen. Im Innenraum mögen sie es nicht eng, was heute auch bei Kleinwagen gut darstellbar ist. Durch Downsizing und durch die elektronische Feststellbremse, statt der üblichen Handbremse, gibt es mehr Platz im Fahrzeuginnern. Auch achtet diese Käufergruppe sehr auf das Design, die Anmutung und Qualität der Materialien im Innenraum.
Bürkle: Der Anteil der Älteren unter den SUV-Fahrern ist tatsächlich hoch und er wird mit der älter werdenden Gesellschaft weiter steigen. Geschätzt wird neben dem leichteren Ein- und Aussteigen auch die erhöhte Sitzposition, die ein Sicherheitsgefühl vermittelt und gute Übersichtlichkeit bietet. Zudem sind die Fahrzeuge vielseitig nutzbar, für Kurz- und Langstrecken, für den täglichen Einkauf und für den Transport von größeren Gegenständen. Und wird beim Einparken der Randstein touchiert, dann ist das nicht schlimm, keine Felge wird ruiniert.
Bürkle: Gut, sofern der Autohersteller seine Hausaufgaben gemacht hat. Die einzelnen Funktionen sind so zu bündeln, dass für den Fahrer die Bedienung einfach bleibt, und alles im Hintergrund abläuft. Doch das ist zugegebenermaßen nicht immer leicht. Künftig wird es so sein, dass Sensoren sich nicht nur Vorlieben, zum Beispiel bestimmte Einstellungen sich merken, und diese dann dem Fahrer und den anderen Insassen angeboten werden, sondern auch Verschiedenes kombinieren. Beispielsweise vor Tunneldurchfahrten von sich aus vorschlagen, alle Fenster zu schließen, oder von sich aus verhindern, dass Pollen ins Fahrzeuginnere gelangen. Neben dem Touchscreen wird die Sprache als einfaches, bequemes Steuerungsmittel an Bedeutung gewinnen.
geschrieben von auto.de/(gz/mid) veröffentlicht am 02.09.2011 aktualisiert am 02.09.2011
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