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Zusätzliche Fortbildungen und Fahrstunden nach Erhalt des Führerscheins wirken sich nicht positiv auf das Fahrverhalten von Führerscheinneulingen aus. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), die hierfür die Folgen sogenannter „Freiwilliger Fortbildungsseminare für Fahranfänger“ (FSF-Modell) untersucht hat. Demnach lassen sich keine positiven Effekte nachweisen.
Das FSF-Modell wurde zwischen 2003 und 2010 in 13 Bundesländern erprobt. Frühestens sechs Monate nach bestandener Fahrprüfung konnten die frischgebackenen Autofahrer an dem Fortbildungsseminar teilnehmen und so ihre zweijährige Probezeit um die Hälfte verkürzen. Hierfür haben sie in der Fahrschule drei Gruppensitzungen von jeweils 90 Minuten, eine einstündige Beobachtungsfahrt sowie vierstündige Sicherheitsprüfungen auf einem Verkehrsübungsplatz absolvieren müssen. Die Fahranfänger sollten dabei auf typische Problemfälle und im Alltag eingeschlichene Nachlässigkeiten wie der fehlende Schulterblick beim Spurwechsel hingewiesen werden. Ziel war es, mögliche Gefahrenpotenziale abzuschalten und so die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.
In ihrer Untersuchung belegen die von der BASt beauftragten Forscher nun allerdings, dass sich ein solch positiver Nutzen nicht eingestellt hat. Durch die freiwillige Nachschulung ist demnach nur die Risikobereitschaft von Fahranfängern leicht zurückgegangen und das Gefahrenbewusstsein ein wenig gestiegen. Allerdings sind diese Veränderungen so marginal, dass ihnen laut der Wissenschaftler keine praktische Bedeutung zugesprochen werden kann. Außerdem ist fraglich, ob sie überhaupt von dem Fortbildungsseminar herrühren.
Den derzeit diskutierten Verkehrssicherheitsmaßnahmen wie zusätzliche Fahrstunden nach absolvierter Führerscheinprüfung oder ein verpflichtendes Fahrsicherheitstraining wird mit der neuen Erkenntnis der Nährboden entzogen. Wenn sich kein nachweisbarer Sicherheitsgewinn erreichen lässt, sind solche Maßnahmen für die Fahranfänger lediglich ein zusätzlicher Kostenfaktor ohne Nutzen. Um die Unfallzahlen der besonders gefährdeten Fahranfänger zu reduzieren, sind somit Alternativen gefragt.
geschrieben von auto.de/(bp/mid) veröffentlicht am 05.09.2011 aktualisiert am 05.09.2011
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