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Dem krankmachenden Verkehrslärm soll das jetzt vom Bundesverkehrsministerium vorgestellte Nationale Verkehrslärmschutzpaket II entgegenwirken. Es zielt auf die Entlastung der Lärmbrennpunkte in ganz Deutschland. Ein Schwerpunkt ist die Sanierung der Autobahnen und Bundesstraßen.
Dafür ist eine Investition von rund 1,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 vorgesehen, um den Lärm um drei Dezibel herabzusetzen, was erheblich ist.
Doch auch die Automobilindustrie ist gefordert: Die Fahrzeuge sollen leiser werden und bei den Reifen werden laut Tiefensee die Geräuschgrenzwerte verschärft. Zudem soll der Lärm durch den nächtlichen Güterverkehr in den kommenden Jahren deutlich reduziert werden. Dafür ist der Einsatz einer neuen Lärmschutzmaßnahme dicht am Gleis geplant, die zudem weniger als die traditionellen Lärmschutzwände in das Landschaftsbild eingreifen soll. 100 Millionen Euro sind für mehr als 40 Lärmschutzpilotprojekte vorgesehen, die in Kürze starten sollen.
Auch ein lärmabhängiges Trassensystem für Güterzüge ist bis 2013 geplant. Dabei werden diejenigen belohnt, die mit leiser Technik auf der Schiene unterwegs sind. „Wer veraltete, quietschende Loks und Waggons einsetzt, wird stärker zu Kasse gebeten“, erklärt Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee das System. Darüber hinaus sind auch Maßnahmen im Bereich der Binnenschifffahrt und des Flugverkehrs geplant. So soll der Lärmschutz in Flughafennähe verbessert werden, wobei 614 Millionen Euro Investitionen für die zivilen Flughäfen und bis zu 75 Millionen Euro für militärische Plätze erwartet werden.
In Deutschland leiden gut 15 Millionen Anwohner unter vielbefahrenen Straßen, Flughäfen und Bahntrassen, was bei ihnen mit einem erhöhten Blutdruck und dadurch auch mit einem gesteigerten Herzinfarktrisiko einhergeht. Ferner sind weitere Millionen Deutsche durch einen erhöhten Geräuschpegeln belastet, der Gesundheitsrisiken und Schlafstörungen verursacht. Die Lärmbelastung macht sich bereits bei Kindern bemerkbar. Jedes achte Kind weist eine auffällige Minderung der Hörfähigkeit auf. Jedes sechste Kind wohnt an stark befahrenen Haupt- oder Durchgangsstraßen, wobei bei fast zwei Dritteln davon das Kinderzimmer zur Straße ausgerichtet ist. Diese Gruppe weist durchschnittlich einen leicht erhöhten Blutdruck auf.
geschrieben von (kosi/mid) veröffentlicht am 27.08.2009 aktualisiert am 27.08.2009
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