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Eigentlich sollen Navigationsgeräte Autofahrern den schnellsten Weg zum Ziel weisen. Dass die digitalen Pfadfinder nicht immer nur Gutes für ihren Besitzer tun, zeigt jetzt ein Fall, der in den Niederlanden für Aufregung sorgt.
Auf Umwegen hat der Navi-Hersteller „TomTom“ die per Satellit gesammelten Fahrerdaten versehentlich an die holländische Polizei verkauft. Diese konnte anhand der Daten leicht sehen, wo besonders häufig zu schnell gefahren wird und nutzte die Informationen zum Aufstellen von Radarfallen – sehr zum Unmut der örtlichen Verkehrsteilnehmer: „Die Leute fühlen sich schon etwas beschummelt“, so Guido van Woerkom vom niederländischen Automobilclub ANWB gegenüber der ARD. Die Autofahrer hätten gedacht, mit ihren Daten werde das Produkt verbessert. „Aber nun sind die Daten auch noch gegen uns gebraucht worden.“
Eigentlich war die Software dazu gedacht, die individuelle Zielführung zu verbessern, indem etwa Stau-Brennpunkte auf dem täglich Weg zur Arbeit bestimmt werden. Der Hersteller reagierte bestürzt. Er hat angekündigt, den Datenabgleich mit der Polizei sofort einzustellen. Man habe selbst erst aus den Medien von den Vorgängen erfahren, so ein Unternehmenssprecher. Auch seien die Daten nicht direkt an die Polizei gegeben worden, sondern über an einen Zwischenhändler an eine staatliche Stellen in der Absicht weitergeleitet worden, Verkehrsführung und Ampelschaltungen zu verbessern. Man werde alles tun, damit so etwas – auch außerhalb der Niederlande – nicht wieder vorkommen werde.
geschrieben von auto.de/(mah/mid) veröffentlicht am 29.04.2011 aktualisiert am 29.04.2011
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