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VW
Keine Frage, der VW Golf ist ein Bestseller und er ist ein sehr wichtiges Auto. Seit Jahrzehnten dominiert er die Zulassungstatistiken in Deutschland. Gefühlt ist er sogar so etwas wie das deutsche Auto der Neuzeit schlechthin. Sieht man von seinem Ur-Ahn Käfer ab, hat kein Modell das Straßenbild hierzulande je so bestimmt wie der Wolfsburger Kompaktwagen. Die gerade vorgestellte siebte Generation, optisch behutsam aus der sechsten weiterentwickelt, dürfte den Erfolg fortschreiben. Allerdings vor allem in Europa.
In den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hing das Überleben des Konzerns am Erfolg des Golf. Er musste die schwierige Rolle des Käfer-Erben antreten und brach radikal mit den damaligen Designvorlieben und auch mit der Technik: Frontantrieb mit quer eingebauten Motor, praktisches Steilheck statt pummliger Motorhaube hinten.[foto id=“434006″ size=“small“ position=“right“]
Brüche sind den Golf-Generationen seitdem fremd. Die jeweils neuen Modelle wurden größer und schwerer, vor allem aber auch besser. Dem ursprünglichen Format ist der Wolfsburger Bestseller längst entwachsen. Eine Länge von 3,70 Metern, wie sie der Golf 1 im Jahr 1974 auf die Straße brachte, zeichnet heute Fahrzeuge aus, die unterhalb von Kleinwagen einsortiert sind. Auch die damals mit den 50 PS der Basisversion möglichen Fahrleistungen von 140 km/h Spitze reichen heute nicht mal für automobile Zwerge. Mit gut 4,25 Metern Länge liegt die siebte Golf-Generation mitten in der nach ihm benannten Fahrzeugklasse, internationale als C-Segment bezeichnet.
Diese Mitte und das mit ihr verbundene Maß machen einen Teil des Erfolgs des Golf aus. Er kann alles gut, wenig überragend, er eckt nicht an und bleibt neutral in der Menge. Mit dem Golf kann man deshalb sowohl zur Oper wie zu Aldi fahren und ist jeweils gleichermaßen gut angezogen, so wie Jeans und Sakko im Alltag auch für die meisten Anlässe ausreichen.
[foto id=“434007″ size=“small“ position=“left“]Der Golf ist nebenbei das einzige Auto, nach dem nicht nur ein Fahrzeugsegment sondern eine ganze Menschengeneration benannt wurde. Allerdings scheint die von Florian Illies beschriebene „Generation Golf“ ein ziemlich deutsches Phänomen zu sein. Wie der Golf überhaupt in anderen Märkten bei allen Verkaufserfolgen nicht die gleiche Bedeutung erlangen konnte. Nur bei uns gilt der Golf als klassenloses Fahrzeug für alle Fälle: solide, praktisch und zeitlos. Ein Auto für die moderne Mittelschicht, groß geworden in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts; und natürlich für die Kinder der Generation Golf, die mit diesem Auto aufgewachsen sind.
Der heutige Golf muss sich[foto id=“434008″ size=“small“ position=“right“] zum Beispiel mit Wettbewerbern aus dem eigenen Hause schlagen. Dazu zählen beispielsweise das Kompakt-SUV Tiguan oder der Skoda Octavia, aber auch neue Modelle der Konkurrenz, wie der Hyundai i30 oder das Schwesterfahrzeug Kia Ceed. Und sogar Premiumfahrzeuge wie die neuen A-Klasse von Mercedes oder der Konzernbruder Audi A3 wollen ein Stück vom großen Golf-Kuchen. Mit dem feinen Audi teilt sich der neue Golf den modularen Querbaukasten, ein System, mit dem VW jährlich in der Produktion rund eine Milliarde Euro einsparen will und das es ermöglicht, die Golf-Gene weiter und effektiver zu streuen.
Zum Start allerdings gibt es im Prinzip nur Altbekanntes unter der Haube, auch wenn man nun Zylinder abschalten kann und mit dem Bluemotion-Diesel ein echtes Dreiliter-Auto konzipiert hat. Für die Wahrung der Pole-Position zumindest in der deutschen Zulassungshitparade dürfte das Bewährte jedoch bis auf weiteres genügen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 10.09.2012 aktualisiert am 10.09.2012
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