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Für den legendären Robert Bosch spielte das Fahrrad am Anfang seiner Karriere eine wichtige Rolle. Der Jungunternehmer legte sich 1888, zwei Jahre nach der Firmengründung, ein Dienstfahrrad zu, um Kunden schneller beliefern zu können. Danach verschwand das Rad bald wieder aus der Geschichte des Unternehmens. Robert Bosch widmete sich vor allem dem damals neuartigen Automobil und schob das Velo in die Ecke.
Erst im 21. Jahrhundert rückte das Fahrrad wieder in den Focus des Stuttgarter Konzerns, dieses Mal in seiner elektrifizierten Form. Mit ihrem Elektromotor für E-Bikes gelang den Ingenieuren auf Anhieb ein Antrieb, der heute als Marktführer in seine zweite Produkt-Generation fährt. Bereits 2009 hatten die Produktverantwortlichen die elektrifizierten Räder als Trend identifiziert und mit der Entwicklung eines Antriebs begonnen. Als Basis diente ein E-Motor, der für eine elektrische Servolenkung entwickelt worden war. Aktuell nutzen mehr als 60 Hersteller die elektrische Trittunterstützung.
Auf der Eurobike (27. bis 30. August) stellt Bosch nun zwei neue Varianten des Motors vor, die unterschiedliche Zielgruppen unter den Radlern ansprechen. Für den komfortbewussten Fahrer, der nicht täglich mit seinem Rad fährt, ist Active Line gedacht, bei der sich der „elektrische Rückenwind“ harmonisch entfaltet und die auf Wunsch auch mit der in Deutschland noch immer beliebten Rücktrittbremse kombiniert werden kann. Zwei Akkustärken mit 300 oder 400 Wattstunden (Wh) stehen zur Wahl. Die Energiespeicher sind entweder am Rahmen oder unter dem Gepäckträger montiert. Für die entsprechende Kraftentfaltung sorgt eine Elektronik, die 1.000 Mal pro Sekunde die Fahrweise registriert und entsprechend darauf reagiert.
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Zeitgenossen, die eine dynamischere Kraftentfaltung erwarten und zudem sportliche Räder wie Mountain- und Trekkingbikes mit E-Unterstützung bevorzugen, sollen zur Version Performance greifen, die zudem auch in einer maximal 45 km/h schnellen Variante geliefert wird. „Die Performance-Linie bietet zusätzliches Drehmoment und unterscheidet sich auch im Design von der Active-Line“, erklärt der Chef von Bosch E-Bike System, Claus Fleischer. Wie bei der komfortbetonten Version endet allerdings auch bei Performance der elektrische Rückenwind bei maximal 25 km/h. Beide Antriebe sind mit der Funktion „Walk“ kombiniert, die eine Schiebehilfe bis sechs km/h bietet, um so zum Beispiel das Rad mühelos über eine steile Garagenauffahrt zu bringen. In der Speed-Auslegung steht eine elektrische Anfahrhilfe bis 18 km/h zur Verfügung.
Beide Versionen besitzen vier Unterstützungsstufen: Bei der Nabenschaltung erreicht die Unterstützung (Performance Line) in der Stufe Turbo 250 Prozent, bei Sport sind es noch 170, Tour kommt auf 110 und Eco auf 50 Prozent. Die Kettenschaltung ermöglicht höhere Unterstützungsstufen (275, 190, 120 und 50 Prozent). Active Line kommt auf Werte von 225 (Turbo), 150 (Sport), 100 (Tour) und 40 Prozent (Eco). Als Reichweite gibt Bosch für beide Antriebsversionen Durchschnittswerte von maximal knapp 100 bis 120 Kilometer an. Allerdings werden diese Werte, darin unterscheiden sich E-Bike nicht von Automobilen, je nach Fahrweise, landschaftlichen Gegebenheiten und Zustand des Rads deutlich variieren. Allein ein falscher Luftdruck in den Reifen beeinflusst die Reichweite nachhaltig.
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Mit zum Antriebspaket gehört auch der Fahrradcomputer Intuvia, der sich über eine Schalteinheit an der linken Seite des Lenkers bedienen lässt. Der Bildschirm ist auch bei starker Sonneneinstrahlung gut ablesbar und ermöglicht das Schalten zwischen fünf Fahreinstellungen plus Schiebehilfe. Außerdem lassen sich die klassischen Daten wie Geschwindigkeit, Durchschnittstempo, Ladezustand der Batterie, Entfernung und Reichweite und gewählter Gang ablesen. Ein USB-Port ermöglicht außerdem das Aufladen von MP3-Spieler und Smartphone während der Fahrt. Besonders angenehm ist die Fahrt mit den neuen Antrieb in Verbindung mit elektronisch gesteuerten Schaltsystemen. Bosch bietet dafür die Kombination mit der Automatik-Schaltung Nuvinci an, die auf der Trittfrequenz basiert und den Radler weitgehend vom Schalten befreit. So kann man sich ganz auf die Landschaft konzentrieren und dem singenden Geräusch des E-Motors lauschen. Shimano steuert seine manuellen elektrischen Systeme Alfine 8, Alfine 11 sowie Nexus 8 bei, während Sram die Automatik Dual Drive 3-Gang (kombiniert mit Kassette) liefert. Trotz der elektronischen Unterstützung sind bei allen Systemen auch sportliche Auftritte möglich.
Konnektivität ist inzwischen auch bei E-Bikes eingezogen, und Bosch stellt deshalb auf der Eurobike den neuen Bordcomputer Nyon vor, der ausschließlich für Bikes mit dem Performance-Antrieb gedacht ist. Neben Navigation, der kreisförmig auf der Karte dargestellten Reichweite, registriert Nyon auch alle wichtigen Fitness-Werte und lässt sich so als Personal Trainer nutzen. Wie beim Computer Intuvia, wird auch Nyon über eine Einheit an der linken Lenkerseite bedient und gibt die Informationen über einen gut ablesbaren Bildschirm wieder. Über die Smartphone-App „eBike Connect“ lassen sich die Funktionen an die individuellen Bedürfnisse anpassen.
geschrieben von auto.de/(sp-x) veröffentlicht am 26.06.2014 aktualisiert am 26.06.2014
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