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Vorschläge für neue Grenzwerte bei CO2-Emissionen von neuen Pkw und Kleintransportern bis 2020 hat jetzt die Europäische Kommission vorgelegt.
Folgen EU-Parlament und Rat den Vorschlägen, müssen die durchschnittlichen Emissionen von Pkw-Flotten ab diesem Zeitpunkt auf 95 g CO2/km, die von Kleintransportern auf 147 g CO2/km sinken. Die Grenzwerte entsprechen einem Durchschnittsverbrauch von etwa vier Litern Treibstoff pro 100 Kilometer bei Pkw und sechs Litern bei Kleintransportern. Die Kommission verspricht sich durch die strengeren Grenzwerte nicht nur einen verbesserten Klimaschutz und Einsparungen für die Autokäufer beim Autofahren, sondern auch eine Förderung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Als „extrem anspruchsvolle Aufgabe“ bezeichnete der Generalsekretär des europäischen Automobilherstellerverbandes (ACEA) die Vorschläge. Die Grenzwerte seien bereits jetzt deutlich strenger als in den USA, Japan und China. Die Verschärfung werde nach Ansicht des ACEA die Produktionskosten erhöhen und bedeute einen Wettbewerbsnachteil für die europäischen Autobauer.
Offenere Kritik übt der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, Matthias Wissmann. Die Automobilindustrie werde sich bemühen, die Werte zu erreichen, „allerdings wird das 95-Gramm-Ziel nicht ohne erhebliche Mehrkosten zu erreichen sein.“ Die Regulierung solle auf intelligente Innovationsanreize statt auf starre Grenzwerte setzen, was aber nicht geschieht. „An all dem sieht man, dass die EU-Kommission nicht wirklich an der Stärkung des Industrie- und Innovationsstandortes Europa interessiert ist“, so Wissmann weiter.
Nicht weit genug gehen die Vorschläge nach Ansicht des Greenpeace-Sprechers Wolfgang Lohbeck: „Der heute vorgestellte Kompromiss belastet das Klima und den Geldbeutel der Verbraucher unnötig stark.“ Selbst die ohnehin zu schwachen Grenzwerte seien abgeschwächt worden, außerdem bestünden Schlupflöcher durch die falsche Anrechnung von Elektroautos als Null-Emissions-Autos. Greenpeace hält einen Grenzwert von 80 Gramm CO2/km für „klimapolitisch notwendig und technisch machbar“.
Der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt die weitere Verschärfung der Grenzwerte, bezeichnet die Zielvorgabe aber als „wenig ambitioniert“. „Schon heute erfüllen zahlreiche Autos mit konventionellen Spritspartechniken diesen Wert“, sagt der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen. Um besonders sparsame Autos zu fördern, sei eine Grenze von 80 Gramm CO2/km bis 2020 und 60 Gramm CO2/km bis 2025 notwendig. Auch der VCD kritisiert die Anrechnung von Elektroautos.
geschrieben von auto.de/(ts/mid) veröffentlicht am 12.07.2012 aktualisiert am 12.07.2012
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