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Die Mineralölkonzerne haben seit einigen Monaten ein großes Problem. Nur bei der Nennung des Wortes „E10“ läuft so manchen hohen Tieren bei ARAL, Total und Co. ein kalter Schauer über den Rücken. Statt mehr Geld mit umweltbewusstem Kraftstoff zu verdienen, blieben viele Tankstellen auf „E10“ sitzen. Die Kunden sind verärgert, die Krise perfekt. Um das Problem zu lösen hat Shell jetzt eine Versicherung eingeführt, die Fahrer vor hohen Kosten nach möglichen Schäden durch den Kraftstoff bewahren soll.
Die Shell-E10-Versicherung ist für den Kunden an den Tankstellen des Unternehmens kostenlos erhältlich. Abgeschlossen werden kann die Police von allen Autofahrern, deren PKW auf der Verträgslichkeitsliste auftaucht und nicht vor 1996 zugelassen wurde. Einzige Bedingung für den Abschluss der Versicherung ist, dass der Kunde mindestens 30 Liter des Kraftstoffes bei Shell tankt.
Kann der Versicherte innerhalb der ersten 18 Monate nach Abschluss der Versicherung nachweisen, dass sein Motor oder andere Teile seines Autos Schäden zeigen, die durch das Tanken von E10 zustande gekommen sind, bekommt er die Reparatur seines PKWs bezahlt. Doch genau hier liegt das bereits häufig genannte Problem: Ein Sachverständiger muss prüfen, ob der Schaden tatsächlich durch den Kraftstoff verursacht wurde. Diese Feststellung zu treffen, ist allerdings nicht einfach. Hinzu kommt, dass der Autofahrer nachweisen muss, dass er mindestens 80 Prozent des Kraftstoffes bei Shell getankt hat. Das wäre nur mit Hilfe eines genau geführten Fahrtenbuches möglich.
Nach Meinung des ADAC profitiert der Kunde kaum von der Versicherung. Die Chance, tatsächlich die Reparaturkosten von Shell zurückerstattet zu bekommen, ist äußerst gering. Lediglich wenn mehrere Autofahrer dasselbe Problem melden und sich zusammenschließen, könnte ihre Forderung nach der Übernahme der Schadenskosten von Shell erfolgreich sein.
Eigentlich war die E10-Versicherung dazu gedacht, das Vertrauen der Kunden in die Mineralölkonzerne wiederzugewinnen. Shell sei überzeugt von der Qualität seines Produktes und möchte die Akzeptanz von E10 in Deutschland stärken. Stellt sich allerdings die Frage, ob die Shell-Methode wirklich noch etwas retten kann oder ob der Kampf gegen E10 längst verloren ist.
geschrieben von Marie Weimershaus veröffentlicht am 02.04.2011 aktualisiert am 02.04.2011
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