Neue Germanwings will „günstig aber nicht billig“ sein

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Am 1. Juli startet die Lufthansatochter Germanwings als „neue Germanwings“. Unter dem Slogan „Fliegen à la carte“ bietet sie Flüge in drei Preisklassen an. Der „Basic“-Tarif ist ein klassischer Billigtarif, bei dem Fluggäste jede Zusatzleistung extra bezahlen müssen. Der Tarif „Smart“ entspricht in etwa dem Economy-Niveau und wer „Best“ bucht, fliegt wie der bisherige Business-Class-Kunde. Die neue „Germanwings“ startet mit 38 Flugzeugen und bedient die Flughäfen Köln, Nürnberg und Stuttgart. Hamburg, Berlin und Düsseldorf werden folgen. Die Drehkreuze München und Frankfurt am Main fertigen weiterhin auch Lufthansa-Inlandsflüge ab.

Mit der Übertragung der Inlandsflüge auf ihre Tochter „Germanwings“ will die Lufthansa effektiver fliegen, erzielte sie doch im Jahr 2012 mit durchschnittlich 117 443 Mitarbeitern, 407 Maschinen, 1 033 588 Flügen und 103 051 000 Fluggästen nur eine operatives Ergebnis von 258 Millionen Euro, was einem Minus gegenüber dem Vorjahr von 26,1 Prozent entspricht. Eine Ursache dafür sind etwa 300 Millionen Euro Verlust allein auf Nebenstrecken wie dem deutschen Inlandsnetz.

Das Zukunftsprogramm „SCORE“ (Synergies, Costs, Organisation, Revenue, Execution) soll bis 2015 eine Ergebnissteigerung um 1,5 Milliarden Euro bringen. Ein Weg dahin ist die Übertragung des größten Teils der innerdeutschen Flüge auf die hundertprozentige Tochter „Germanwings“. Sie fungiert im Selbstverständnis als „Deutschlands größte Low Cost-Airline“ und soll nach den Worten des Lufthansa-Vorstands Carsten Spohr die Kosten im Europa-Verkehr um 20 Prozent bis 30 Prozent senken.

Im Vorfeld meldeten insbesondere die Business-Kunden der Lufthansa Bedenken an, die sich um ihre Privilegien sorgten. Ein Blick auf die Konditionen des „Best“-Tarifs zeigt, dass sie weitgehend unbegründet sind. Sie haben nach wie vor mehr Beinfreiheit als andere Fluggäste, erhalten ein Bord-Menü und dürfen die Vielflieger-Lounges in den Flughäfen nutzen. Die Meilengutschrift und der „Priority Check-in“ blieben ebenfalls erhalten. Kunden können den „Best“-Tarif in Deutschland und in den Kernmärkten von Germanwings, also in Österreich, der Schweiz, in Belgien, Russland, Frankreich und Großbritannien buchen.

Im „Smart“-Tarif gibt es den gleichen Sitzabstand von 81,3 Zentimetern wie im „Best“-Tarif, einen Snack, ein alkoholfreies Getränk und 23 Kilogramm Freigepäck. Wer den Basic-Tarif wählt, muss für das Catering an Bord ebenso bezahlen wie fürs Gepäck und kann erst ab Reihe elf Platz nehmen.

Bis Ende 2014 erweitert Germanwings seine Flotte auf 87 Flugzeuge, 64 eigene und 23 der „Eurowings-Luftverkehrs AG“, die künftig nur noch für Germanwings fliegen wird.

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