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Volkswagen ID R: Neue Messlatte

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Zum Rekorde jagen hat Volkswagen den ID R konzipiert. Eine neue Bestmarke etablierte der 680 PS starke Elektro-Rennwagen nun am Tianmen Shan in China. Die Fahrt zum sogenannten Himmelstor soll für Imagegewinn sorgen, ist aber auch eine Art rollendes E-Labor.

Die nächste Hürde wird nun gemeistert

Nach Rekorden am Pikes Peak (Nordamerika), Goodwood und Nürburgring (Europa), markierte die Fahrt am Tianmen Shan zugleich den ersten „Wettkampfeinsatz“ des ID R in Asien. In 7:38,585 Minuten fuhr Pilot Romain Dumas den ID R in China-Rot die Serpentinenstrecke hinauf. Damit setzen Dumas und Volkswagen erstmals an dieser Stelle einen offiziellen Wert, an dem sich fortan die Konkurrenz versuchen kann.

Neben der imageträchtigen Rekordjagd beruht der Einsatz in China auf zwei weiteren Faktoren: Zum einen ist das bevölkerungsreichste Land der Welt einer der Kernmärkte, - auf chinesischen Straßen sollen bis 2023 zehn verschiedene ID-Modelle von Volkswagen fahren - zum anderen sei der Einsatz im Extrembereich gut für den Wissenstransfer. Francois-Xavier Demaison, technischer Leiter bei Volkswagen Motorsport erläutert: „Klar ist die Batterie beim ID R auf Spitzenleistung und nicht auf Reichweite ausgelegt. Dennoch ist er wie ein Forschungslabor, aus dessen Erkenntnissen auch die Entwickler in den Werken wie Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter profitieren.“

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Bilderbuchkulisse

Der Tianmen Shan ist ein 1519 Meter hoher Berg in der Region Hunan und ein beliebtes touristisches Ziel. Unweit der Millionenstadt Zhangjiajie gelegen, ist die Felsformation mit einer großen Öffnung in der Mitte als Himmelstor bekannt. Raum für Fehler existiert an der „Big Gate Road“ den Tianmen Shan hinauf nicht. 2006 errichtet, wirkt die Straße wie ein besser ausgebauter Landwirtschaftsweg statt einer Rennstrecke. Die Leitplanken sind nicht durchgängig und an den Seiten fallen die Anhänge steil ab. Mit einem Kleinbus dauert die Fahrt rund 24 Minuten.

Eine Strecke, die fordert

So viel Zeit nahm sich Romain Dumas nicht. Mit zwei Testtagen vor Ort und simulationsbasierter Übung hatte sich der erfahrene Pilot auf die enge Piste mit 99 Kehren eingestellt. Schon vor dem Start meinte der Franzose und Stammfahrer des ID R: „Das ist eine verrückte Straße. Es ist sehr fordernd hier zu fahren, da die Strecke teilweise sehr eng ist und die Gripverhältnisse sind jedes Mal anders.“ Angesichts der Vielzahl an Kehren witzelte Dumas: „Das nächste Mal bauen wir eine Handbremse ein.“ Denn: Der ID R hat keine wie im PKW übliche Feststellbremse mit Griff.

Fest im Griff, nicht im Rallyestil mit kontrollierten Drifts sondern mit sauberer Linie, hatte Dumas hingegen die Strecke bei seiner offiziellen Rekordfahrt. In exakt 7:38,585 Minuten überbrückte er die knapp elf Kilometer lange Distanz zwischen Startpunkt am Basislager und den Zielpunkt vor den 999 Treppenstufen zum „Himmelstor“. Eine Zeit um die acht Minuten Marke war im Vorfeld als realistisch erachtet erwartet worden. Entsprechend glücklich zeigte sich Dumas unterhalb der markanten Felsformation, als er den Wert bestätigt bekam. Auch das Wetter hielt, nachdem es zwischenzeitlich nach Gewitter ausgesehen hatte.

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Der logistische Aufwand war immens

Aus Deutschland importiert war die Ladeinfrastruktur: Per Güterzug wurde der Rennwagen samt Ladegenerator von Hamburg aus die rund 11000 Kilometer nach China verfrachtet. Das mit Glycerin betriebene Stromaggregat lädt den E-Rennwagen in gut 20 Minuten auf und lieferte vor Ort auch den Technikern Elektrizität. Nach dem geglückten Einsatz in China beginnen bereits Gedankenspiele, wo der ID R als nächstes auf Bestzeitjagd geht.

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