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Ein kleines Start-up aus Michigan sagt den großen Autoherstellern den Kampf an: sparsamer, leichter, kleiner und günstiger sei ihr neuer Motor, so das Unternehmen Ecomotors. Damit konnten sie schon den reichsten Mann der Welt, Bill Gates, überzeugen. Was klingt wie ein Hirngespinst, soll jetzt nächstes Jahr in Serie gehen.
Dass Ecomotors ausgerechnet einen Zweitaktmotor als „revolutionär“ anpreist, mag befremdlich klingen, kennt man doch hierzulande Zweitakter eher aus Mopeds oder Rasenmähern. In den vergangenen Jahren haben Start-ups aber immer wieder mit dieser Motorengattung experimentiert. Denn ein Vorteil ist der geringe Fertigungsaufwand.
So soll auch der von Ecomotors entwickelte opoc-Motor – das steht für „opposed piston, opposed cylinder“, also gegenüberliegende Kolben und Zylinder – 20 bis 30 Prozent günstiger in der Herstellung sein. Außerdem soll der Zweitakter 20 bis 50 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen als ein herkömmlicher Verbrennungsmotor.
Basis ist der sogenannte Gegenkolben-Motor. Hier sitzen zwei Kolben in einem Zylinder, zwischen ihnen ist der Brennraum. Bei der Verbrennung bewegen sich die Kolben voneinander weg, danach wieder aufeinander zu. Beim opoc-Modell liegen sozusagen zwei Gegenkolben-Motoren gegenüber, zwischen ihnen liegt die Kurbelwelle, die sie antreiben.
Die vergleichsweise simple Konstruktion ohne Zylinderköpfe oder Ventilsteuerung braucht nur die Hälfte der Teile eines konventionellen Motors und ist dementsprechend günstig produzierbar. Außerdem ist das Aggregat kleiner und leichter. Wäre es Realität, könnten Designer über völlig neue Auto-Formen nachdenken, wirbt Ecomotors. Auch die schlechten Emissionswerte, die Zweitaktmotoren aufgrund ihrer Konstruktion bisher hatten, will das Unternehmen in den Griff bekommen haben, unter anderem durch eine verbesserte Abgas-Nachbehandlung.
Geplant sind zunächst 2,5-Liter-Dieselmotoren, die zum Beispiel in Geländewagen eingesetzt werden könnten, weitere Varianten sind geplant. Aber wann kommt das erste Serienauto? Der chinesische Autozulieferer Zhongding Power baut für 200 Millionen Dollar Produktionsstätten, in denen 2014 die ersten Motoren vom Band laufen sollen. Die Fabrik wird dann eine Produktionskapazität von 150.000 Einheiten haben. Man arbeite aber auch mit anderen Kunden zusammen, heißt es von Ecomotors.
Dass die kleine Firma Millionen-Unterstützung an Land gezogen hat, könnte auch an den Protagonisten liegen, die hinter Ecomotors stecken. Denn die Entwicklung des opoc-Motors treibt sei Jahren der Österreicher Peter Hofbauer voran, der viele Jahre Diesel-Entwicklungsleiter bei Volkswagen war. Mit dem Ex-Chefingenieur von General Motors, Donald Runkle, sitzt ein weiterer Experte im Vorstand. Und auch Microsoft-Gründer Bill Gates glaubt an die Idee und investierte Millionen von Dollar in das Unternehmen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 30.04.2013 aktualisiert am 30.04.2013
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