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Der Leasing- und Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland muss neu strukturiert werden. Nach Ansicht von Auto-Experte Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft (IFA) ist das bisherige Vermarktungsmodell am Ende. Der Grund sind die hohen Restwertrisiken, mit denen die Händler zu kämpfen hätten.
Die Risiken ergeben sich daraus, dass beispielsweise beim Abschluss eines Leasingvertrages eine Summe festgelegt wird, die der Wagen am Ende der Laufzeit wert sein wird. Ist er deutlich weniger wert, bedeutet dies eine Verlust für den Händler. Allein in den kommenden beiden Jahren müssen Handel und Hersteller laut einer Studie des IFA mit Verlusten von mehr als 1,6 Milliarden Euro rechnen. Daraus resultierende Insolvenzen einzelner Händler lassen sich nur mit Hilfe der Hersteller abwenden, so die Ergebnisse der Studie.
Die Unterstützung der Hersteller ist vor allem beim Leasing von teuren Oberklassefahrzeugen notwendig. Diez schlägt eine Verwertungskette vor, bei der schon zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses klar ist, was mit dem Auto nach der Leasing-Laufzeit passiert. Da dies international organisiert werden müsse, sind die Händler auf die Hilfe der Hersteller angewiesen.
Weiteres Optimierungspotenzial gibt es bei den Standzeiten der Gebrauchtwagen. In Deutschland steht ein Fahrzeug im Schnitt 110 Tage auf dem Hof des Händlers. In anderen europäischen Ländern sind die Wert deutlich niedriger. In Großbritannien warten ein Gebrauchtwagen im Schnitt 45 Tage auf einen Käufer, in den Niederlanden 75 Tage. Auf dem Hof stehende Gebrauchtwagen binden nicht nur Kapital, sie verlieren auch ständig an Wert.
Das IFA rechnet damit, dass der Gebrauchtwagenmarkt im Jahr 2010 auf dem gleichen Niveau bleiben wird wie im Vorjahr. 2009 gab es in Deutschland 6,01 Millionen Besitzumschreibungen.
geschrieben von auto.de/(sta/mid) veröffentlicht am 04.03.2010 aktualisiert am 04.03.2010
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