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Mazda
Der neue Mazda 6 kommt erst in zwei Jahren auf den Markt. Bereits jetzt legen die Prototypen weltweit hunderttausende von Kilometern zurück, damit das Modell ein Bestseller wird. Im Fokus stehen die Sky-Motoren.
Man muss schon zweimal hinsehen, um die inneren Werte dieses Mazda 6 erkennen zu können. Denn auf den ersten Blick fällt der strahlend weiße Sechser kaum auf. Bei näherer Betrachtung stechen die ausgestellten Kotflügel und die verkleideten Elemente in den Stoßfängern ins Auge. Verräterische Details wie Scheinwerferelemente oder Radhäuser sind mit Poppnieten lieblos verunstaltet. Keine Frage: dieser Mazda 6 hat mit dem aktuellen Modell nicht mehr viel gemein. Vielmehr handelt es sich um einen geheimen Prototypen – kurz „Mule“. Unter der angepassten Außenhaut befindet sich bereits das neue Modell. Trotz der Verkleidungen an der Karosserie ist unschwer zu erkennen, dass der neue Mazda breiter und länger als der bisherige wird. Beim aktuellen Mazda 6 schickten die Japaner auf dem wichtigen Volumenmarkt USA eine etwas größere Version ins Rennen – angetrieben von Motoren aus dem Hause Ford.
[foto id=“323122″ size=“small“ position=“left“]Diesmal dürfte es mit Blick auf die Kostenstruktur bei einem Modell als Weltauto bleiben. Das wird wie bisher in den drei Karosserievarianten Limousine, Kombi und Schrägheck zu bekommen sein. Jeder Markt kann sich dann das rechte Modell auswählen. Bereits seit über einem Jahr hat Mazda seine Sechser-Prototypen auf der ganzen Welt in der Erprobung. Die einen „Mules“ preschen durch die Wüsten der USA, andere bibbern in der Kälte und eine Handvoll Fahrzeuge ist in der Hochgeschwindigkeits- und Fahrwerksfeinabstimmung auf deutschem Boden unterwegs. Der neue Mazda 6 soll besser werden als sein Vorgänger. Kritisiert wurden anfangs eine allzu harte Fahrwerksabstimmung und wenig feinfühlige Dämpfer – insbesondere an der Hinterachse.
Auch bei den Motoren gab es abseits vom Topdiesel wenig Beeindruckendes zu erfahren. Gerade hier will Mazda bei den neuen Modellen punkten. Dieselmotor und Benziner bekommen eine völlig neue Generation aus Triebwerken und Getrieben. Bei der ersten Testfahrten konnte besonders der neue Commonrail-Diesel mit 2,2 Litern Hubraum und 129 kW/175 PS überzeugen. Der doppelt aufgeladene Dieselmotor ist betont laufruhig und mit seinen 420 Nm maximalem Drehmoment allseits Herr der Lage. Hört bei einem normalen Dieseltriebwerk zumeist der Spaß bei knapp über 4.000 U/min auf, so geht der neue Vierzylinder deutlich weiter. Das macht jede Menge Spaß. [foto id=“323123″ size=“small“ position=“right“]“Ein Grund ist das niedrige Diesel-Verdichtungsverhältnis von 14:1″, erklärt Mazda-Entwickler Joachim Kunz, „unser neuer Sky-D-Motor lässt sich bis 5 200 U/min drehen und wird 20 Prozent sparsamer als die aktuelle Generation sein.“ Nach derzeitigem Entwicklungsstand soll der CO2-Ausstoß bei 105 Gramm pro Kilometer liegen. Ein Verbrauch von gerade einmal vier Litern Diesel auf 100 Kilometern wäre ein absoluter Bestwert für einen Diesel, der in seiner stärksten Ausbaustufe bis zu 200 PS leisten soll. Bei den aktuellen Dieselmodellen hat Mazda gepatzt. Der Mittelklasse-SUV CX-7 beispielsweise war lange Zeit nur als 260-PS-Benziner verfügbar. Als vergangenes Jahr ein 173 PS starker Dieselmotor folgte, blieb das dringend benötigte Automatikgetriebe außen vor. Auch das wird bei der kommenden Sky-Generation anders sein. Mazda hat ein neues sechsstufiges Automatikgetriebe entwickelt, das bereits im Prototypen eine klasse Figur macht. Es schaltet sanft, direkt und arbeitet dabei allseits betont im Hintergrund. Wer will, kann über eine zweite Schaltebene manuell in die einzelnen Gangwahlen eingreifen. Der Automatikmodus gibt jedoch keinen Grund zur menschlichen Beeinflussung und erinnert mit seinen kurzen Schaltzeiten an ein Doppelkupplungs-Getriebe, das bei Mazda erst einmal außen vor bleibt. Sämtliche neuen Triebwerke aus dem Hause Mazda werden eine Start-Stopp-Automatik bekommen, die den Verbrauch weiter senken soll. Im nächsten Schritt folgen dann Bremsenergie-Rückgewinnung und (Teil-)Elektrifizierung. Die strenge Schadstoffklasse Euro6 schaffen die neuen Sky-Diesel ohne Abgasnachbehandlung.
[foto id=“323124″ size=“small“ position=“left“]Nicht ganz so eindrucksvoll wie die neue Generation von Dieseltriebwerken schlagen sich im neuen Mazda 6 die Benzinmotoren. „Auch den Basisbenziner wird es in verschiedenen Leistungsstufen geben“, erläutert Kunz weiter, „aktuell sind es maximal rund 165 PS. „Der Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum arbeitet solide, kommt trotz seines linearen Durchzugs jedoch nicht an die kräftigen Turbotriebwerke der Konkurrenz heran. Allen voran Vorreiter Volkswagen sowie Verfolger Ford und Opel bieten ihren Kunden in dieser Hubraumklasse mit vier Brennkammern bereits weit über 200 PS. Da sehen 165 PS eines möglichen Zweiliter-Mazda-Topmodells auf dem Papier genauso müde aus, wie sich das Ganze im schnellen Autobahntempo fährt. Auch der Benziner verfügt über ein Verdichtungsverhältnis von 14:1. Nicht schlecht für einen Sauger – aber auf diesem Markt geht eben der Turbotrend ab. Und auch wenn Mazda einen Verbrauch von rund 5,6 Litern Super auf 100 Kilometern für seine Benziner verspricht – mehr Leistung muss in der Mittelklasse in jedem Fall sein. Das trifft auch auf einen Allradantrieb zu. Den gab es bei der Vorgängergeneration, bei der aktuellen Modellreihe wurde er unverständlicherweise ausgespart. Die Chancen dürften jedoch nicht schlecht stehen, dass Allrad und eine Sportversion in Form eines Mazda 6 MPS eine Rückkehr ins Portfolio feiern. „Die neue Plattform gäbe Allrad natürlich her“, so Joachim Kunz, der darauf hinweist, dass der Neue um rund 100 Kilogramm abspecken soll. Wer auf die kommenden Motoren und die künftige Plattform nicht bis 2012 warten will: Auf der Frankfurter IAA im Herbst kommenden Jahres gibt es bereits den Mazda Crossover zu bestaunen. Der bietet die neue Plattform und die neuen Triebwerke.
geschrieben von auto.de/(stg/mid) veröffentlicht am 28.09.2010 aktualisiert am 28.09.2010
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