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Detroit 2015
Frostig ist die Stimmung nur draußen. Um die frisch renovierten Messehallen in Detroit pfeift ein eisiger Wind. Drinnen geht es dafür umso heißer her. Dutzende Neuheiten drehen sich im Scheinwerferlicht. Die Branche präsentiert sich auf der North American International Auto Show (NAIAS) selbstbewusst wie seit langem nicht mehr.
Die Wirtschaft wächst, die Zinsen sind niedrig, der Sprit ist billig. Kein Wunder, dass die Autobranche boomt. Vergangenes Jahr kratzte man mit 16,5 Millionen Neuzulassungen nah an der historischen Rekordmarke. Entsprechend selbstbewusst präsentieren sich die „Big Three“ General Motors (GM), Ford und Chrysler auf ihrer Heimatmesse, der North American International Auto Show NAIAS (12.-25. Januar) in Detroit.
Copyright: GM Company
Von der Konsumlust der Amis profitieren natürlich auch die deutschen Premium-Hersteller, deutlich zu sehen beim Thema Geländewagen. Porsche verkauft in den USA mehr 50 Prozent mehr Cayenne als 911 Carrera. Der Macan wird den Zuffenhäusern förmlich aus den Händen gerissen. Audis Q5 überholt im Absatz erstmals in der Geschichte den A4. Bei BMW machen die X-Modelle gut ein Drittel des US-Absatzes aus. Bei Mercedes sind die SUV das volumenstärkste Segment. Klar, dass man die Messe in Detroit dazu nutzt, um die jüngsten Schöpfungen dieser Fahrzeuggattung auf die Bühne zu rollen.
Copyright: Audi
Mercedes reagiert nun endlich auf die Verkaufserfolge des BMW X6 und zeigt sein schräges Pendant erstmals in der Öffentlichkeit. Und weil die Münchener in Kürze die neue Generation des X6M mit 423 kW/575 PS an den Start schicken – sie steht ebenfalls auf der Messe – lassen selbstverständlich auch die Stuttgarter entsprechendes auf die Bühne rollen. Name: „GLE 63 AMG Coupé“. Die Tuning-Tochter aus Affalterbach sieht sich schließlich als Erfinder des High-Performance-SUV, das 1999 in Form eines ML 55 AMG startete. Unterm GLE in der S-Version steckt ein 5,5-Liter-Biturbo-V8 mit 585 PS. 4,2 Sekunden werden den Sprint von null bis 100 km/h versprochen.
Einzig bei Volkswagen trägt das Thema SUV keine Früchte. Der Tiguan ist den Amerikanern zu klein, der Touareg zu teuer, weil man die Marke nicht mit „Premium“ assoziiert. Lösen soll das Dilemma nun ein Mittelklasse-SUV. Wie es aussehen könnte, zeigen die Wolfsburger mit der Studie Cross Coupé GTE, eine der größten Überraschungen auf der Messe. Mit einer Länge von 4,85 Metern übertrifft der schick gestylte Crossover sogar den Touareg. Während die Studie fünf Sitzplätze aufweist, wird die Serienversion später sieben haben. Das ist in den USA ein schlagkräftiges Verkaufsargument. Besonders am Wochenende lieben es die Amerikaner, als Großfamilie unterwegs zu sein. Mehr Details lesen Sie hier.
Um auch preislich attraktiv zu bleiben, basiert der Wagen auf dem modularen Konzernbaukasten MQB. Allerdings mit einem großen Unterschied. Im Serienmodell kommen ausschließlich Vierzylindermotoren zum Einsatz. Jetzt steckt ein 3,6-Liter-V6 in Verbindung mit einem Plug-in-Antrieb und einer Systemleistung von 360 PS unter der Haube. Gebaut wird das SUV ab Ende 2016 im VW-Werk Chattanooga im Bundesstaat Tennessee.
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In Sachen Hybrid mischt auch Mercedes munter mit. Weltpremiere feiert die Plug-in-Variante der C-Klasse. Nach der neuen Nomenklatur heißt sie künftig C 350e. E-Maschine und Vierzylinder arbeiten hier so effizient zusammen, dass 31 Kilometer elektrische Reichweite, 2,1 l/100 km Verbrauch und 48 g/km CO2-Ausstoß versprochen werden. Der C 350e ist ab März im Handel und bildet den Auftakt einer ganzen Reihe von Hybrid-Modellen. „Bis 2017 werden wir insgesamt zehn Plug-in-Modelle im Portfolio haben“, sagt Entwicklungschef Thomas Weber.
Auch Volvo zeigt den Stecker. Der XC 90 soll als Plug-in-Hybrid helfen, die Emissionen zu senken. Höher (65 mm) geht es dagegen beim S60 mit dem Beinamen „Cross Country“ zu. Gewöhnlich kennt man diesen Gelände-Trimm bei Kombis. Hierfür eine Limousine als Basis zu wählen, macht derzeit nur Volvo und behauptet sogleich, man wäre der erste Hersteller, dem dies einfiele. Dabei rollte In den 80er-Jahren bereits bei der amerikanischen Marke AMC nach gleichem Muster der Eagle vom Band.
Damals konnte man in den USA auch noch einen Alfa Romeo kaufen. Nun setzt die italienische Traditionsmarke nach 20 Jahren Abwesenheit – die Mutter Fiat ist mittlerweile mit Chrysler verbandelt – wieder einen Fuß auf amerikanischen Boden. Den Auftakt bildet der kleine Roadster 4C Spider. Geplant ist mehr. Noch in diesem Jahr will man eine Mittelklasse-Limousine vorstellen, genannt: Guilia. Auch sie soll bald danach die Amis verzaubern.
geschrieben von MID veröffentlicht am 12.01.2015 aktualisiert am 12.01.2015
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