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Rund 150 neue oder überarbeitete Pkw-Modelle starten im kommenden Jahr. Einige davon sind besonders wichtig. Etwa, weil sie technisch besonders fortschrittlich sind, weil die Vorgänger besonders beliebt waren oder weil sie die Cash Cow im Stall ihres Herstellers sind.
Letzteres gilt zum Beispiel für die Mercedes C-Klasse, die sowohl deutschland- als auch weltweit das meistverkaufte Modell der Marke ist. Zuletzt waren die Konkurrenten Audi und BMW dem Mercedes bei Image, [foto id=“495195″ size=“small“ position=“right“]Anmutung und Absatz aber mehr als gefährlich geworden. Die Stuttgarter reagieren und machen ihre mittelgroße Limousine zur kleinen S-Klasse, zumindest was das elegante Design und die Vielzahl an elektronischen Helfern angeht. Beim Antrieb setzt man auf sparsame Vierzylinder, die es auch in einer Diesel-Hybridversion und sogar mit Plug-in-Technik geben soll. Die Preise für die bereits bestellbare Limousine starten bei 33.558 Euro, der Kombi wird in den kommenden Monaten erwartet.
Wenn es so etwas wie Erwartungsdruck auch für Autos gibt, dürfte der VW Passat besonders darunter leiden. Sämtliche Vorgänger waren Bestseller in ihrem Segment, und auch der Neue soll einer werden. Allerdings ist die Konkurrenz zuletzt deutlich stärker geworden – siehe Mazda6 oder Hyundai i40. VW lässt sich davon aber wohl nicht über die Maßen irritieren und lässt den Passat den Golf-Weg nehmen. Zum einen gibt es für das Mittelklassemodell die Technik aus dem Kompakten, zum anderen soll auch die gefühlte Qualität des siebten Golf ein Segment höher transportiert werden. Deutschlands Dienstwagenfahrer dürfen sich also freuen.
Der Passat trifft gleich auf einen verspäteten Konkurrenten. Denn eigentlich sollte der neue Ford Mondeo [foto id=“495196″ size=“small“ position=“left“]bereits seit Monaten auf der Straße sein. Da Ford aber zwischenzeitlich sein Werk im belgischen Genk schließen und die Produktion im spanischen Sevilla erst einmal aufbauen musste, kommt das Mittelklassemodell nun als Nachzügler – und muss umso mehr einschlagen. Punkten will der Mondeo mit sportlichem, fast aggressivem Design, sparsamen Turbobenzinern und einer Ausstattung, die im besten Fall Oberklasseniveau erreichen soll. Die Top-Version Vignale verspricht neben gestepptem Leder und Klavierlack seinem Käufer auch ein VIP-Gefühl: In der Werkstatt und beim Händler soll er bevorzugt behandelt werden – und sein Auto wohl auch täglich umsonst waschen lassen können. Die Markteinführung erfolgt in der zweiten Jahreshälfte zu Preisen ab rund 24.000 Euro.
Eher früh als spät geht der neue Nissan Qashqai an den Start. Die zweite Generation soll den überraschenden Erfolg des nur knapp sieben Jahre gebauten Vorgängers wiederholen. Der zählt in Deutschland zu den bestverkauften Importmodellen überhaupt und zu den absoluten Bestsellern im SUV-Segment. Entsprechend wenig ändern die Japaner an der Grundkonzeption ihres Bestsellers: der praktische Mix aus SUV, Kombi und Van wird nur leicht gestreckt und rundherum aufpoliert. Vor allem im zuletzt etwas altmodisch wirkenden Cockpit tut sich einiges. Neu im Motorenprogramm findet sich ein nur 1,2 Liter großer Turbobenziner mit 85 kW/115 PS, der einen besonders geringen Normverbrauch verspricht. Der Preis für den Fünfsitzer steigt [foto id=“495197″ size=“small“ position=“right“]nur leicht auf 19.940 Euro. Kein Grund also, warum der Qashqai seine Erfolgsgeschichte nicht fortschreiben sollte. Auch die geplante kompakte Steilhecklimousine, die Nissan als konventionellere Alternative ins Programm nehmen will, dürfte daran kaum etwas ändern.
Zwei, oder besser drei wichtige Neuheiten wollen wir en bloc abhandeln: den Smart Fortwo mit seinen Geschwistern Smart Forfour und Renault Twingo. Alle drei Modelle werden erstmals gemeinsam von Daimler und Renault entwickelt. Herzstück der Familie bleibt der zweisitzige Fortwo, der mit einer Länge von deutlich unter drei Metern weiterhin der kürzeste Pkw auf dem deutschen Markt sein dürfte. Weil er aber in der Breite zulegt, sollen Insassen und Gepäck künftig deutlich mehr Platz haben. Wer mehr als einen Passagier mitnehmen will, kann aber auch wieder den nach acht Jahren Pause neu aufgelegten Viersitzer Forfour wählen. Oder aber den ähnlich großen Renault Twingo, der erstmals zwei Fondtüren erhält. Alle drei Modelle starten in Herbst zu Preisen ab rund 10.000 Euro.
Während alle bisher genannten Autos auf dem Erfolg ihrer Vorgänger aufbauen können, betritt Porsche mit dem Macan komplett neues Terrain. Zwar haben die Stuttgarter mit Cayenne und Panamera bereits bewiesen, dass sie mehr als nur Sportwagen können. Nun müssen sie das aber auch jenseits der Luxusklasse tun, denn der Macan dürfte – sobald die Motorenpalette voll ist – der günstigste Vertreter der Marke sein. Zunächst gibt es aber die starken Triebwerke mit bis zu 294 kW/400 PS. Die Sechszylinderbenziner hat Porsche dabei selbst entwickelt – auch um sich vom Audi Q5 abzusetzen, von dem die Faherzeug-Grundarchitektur stammt. [foto id=“495198″ size=“small“ position=“left“]Zusätzlich sollen die sportlich eng geschnittene Karosserie, eine tiefere Sitzposition und ein auf Dynamik optimiertes Fahrverhalten für Differenzierung sorgen. Und auch die Preise machen einen Unterschied: Zunächst gibt es den Macan ab 57.390 Euro – 7.000 Euro mehr als für den vergleichbaren Q5 fällig werden, aber fast 6.000 Euro weniger als ein Cayenne kostet.
Ein sogenannter „Game Changer“ könnte 2014 der VW E-Golf werden. Dem batteriebetriebenen Abkömmling von Deutschlands meistverkauftem Auto wird zugetraut, die Elektro-Skepsis der hiesigen Autokäufer zu kurieren. Unterstützt wird er dabei auch vom BMW i3, anders als der Münchner Hightech-Flitzer gibt sich der Wolfsburger aber technisch zurückhaltend. Er bleibt sowohl optisch als auch unterm Blech ein echter Golf – aber halt mit E- statt Verbrennungsmotor. Das Triebwerk kommt auf 85 kW/115 PS, soll rund 135 km/h ermöglichen und den alltagstauglichen Fünftürer etwa 150 Kilometer weit bewegen können. Gemessen an der Konkurrenz ist das durchschnittlich – bisher ist VW aber gut damit gefahren, sich ohne Experimente an Standards zu halten und diese einfach ein wenig feiner und sorgfältiger umzusetzen.
Die Rolle des Technik-Pioniers im Konzern fällt daher Audi zu. Mit dem A3 E-Tron bringen die Ingolstädter Mitte des Jahres das erste kompakte Plug-in-Hybridmodell des Konzerns auf die Straße. Dank normalem Hybridantrieb kennt der Kompakte keine Reichweitenbeschränkung, ein Steckdosenanschluss und der besonders leistungsfähige Akku machen ihn aber auf Kurzstrecke zum reinen E-Mobil. Mit dem Toyota Prius Plug-in-Hybrid gibt es zwar bereits ein entsprechendes Modell in der Kompaktklasse, aber der Audi dürfte vor allem in Deutschland deutlich mehr Käufer ansprechen als der exotisch geratene Japaner. Zudem wartet er dank 150 kW/204 PS Systemleistung auch mit durchaus dynamischen Fahrleistungen auf. Das dürfte allerdings auch seinen Preis haben: rund 40.000 Euro werden für das Basismodell des Fünftürers wohl fällig, wenn der Strom-A3 in der zweiten Jahreshälfte startet.
Technisch vergleichsweise unspektakulär kommt der VW Golf Sportsvan [foto id=“495199″ size=“small“ position=“right“]daher. Doch der Nachfolger des Golf Plus steht stellvertretend für den aktuellen Jugendwahn der Autohersteller. Weil das alte, unbestritten praktische Modell mit dem hohen Dach in erster Linie Senioren angesprochen hat, denen ein SUV zu brachial ist, gibt sich der Neue betont juvenil. Nicht nur beim Namen, sondern auch bei der nun eher langgestreckten als hohen Karosserie, die sich deutlich in Richtung eines dynamischen Kurz-Vans entwickelt hat. Tochter Seat hat mit dem vergleichbaren Altea zwar nur übersichtliche Erfolge eingefahren, VW dürfte es aber wie gewohnt besser machen. Und in der Tat ist der Sportsvan zwar kein Hingucker, aber immerhin hat er durchaus gelungene Proportionen vorzuweisen. Preislich sortiert er sich mit 19.625 Euro knapp oberhalb des Kombimodells Golf Variant ein. Der Golf-Ableger ist bereits bestellbar und wird Anfang des Jahres ausgeliefert.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 23.12.2013 aktualisiert am 23.12.2013
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