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Lancia
Die Mutter bekennt sich zu ihrer 101 Jahre alten Tochter: Fiat – seit kurzem als Fiat Group Automobiles firmierend – will die Traditionsmarke Lancia wieder auf Vordermann bringen und schon mittelfristig rund 300 000 Lancias pro Jahr statt der 120 000 in 2006 verkaufen.
Der Startschuss für den Neustart soll zur Internationalen Automobilausstellung im September in Frankfurt zu hören und zu sehen sein. Dort soll das umfassende Facelift des Kompaktvans Musa seine Premiere erleben, ausgestattet mit dem größten Kofferraum seiner Klasse.
Mehr als einen Startschuss soll der Nachfolger des Lancia Delta sein. Der soll richtig reinknallen, wenn er im zweiten Quartal 2008 auf den Markt kommt. Ein wenig von der neuen Philosophie der Marke umweht jetzt schon den Lancia Ypsilon Sport Momodesign. Der Kleinste im Lancia-Angebot trägt als erster das neue Markenlogo, glänzt mit dem exklusiven Design des Edelausstatters Momo und bietet den stärksten Diesel in seiner Klasse. 17 600 Euro kostet der Ypsilon Sport mit dem 1.3 Multijet 16v DPF-Motor mit 77 kW / 105 PS, der nur der Momo-Varainte vorbehalten bleibt. Damit schafft der Ypsilon die 100-km/h-Marke nach wenig mehr als zehn Sekunden und erreicht knapp 180 km/h als Höchstgeschwindigkeit.
Eine ungewöhnliche Optik, edle und vollständige, luxuriöse Ausstattung, sportliche Fahrleistungen ohne Verzicht auf Komfort sowie ein hoher Anspruch an die verwendeten Technologien – das waren einst Werte, für die der Name Lancia stand und in Italien heute noch steht. In Deutschland hat die Marke allerdings schon seit Jahren kaum noch Aufmerksamkeit erlangen können. Weniger als 3000 Lancias verkaufte das Unternehmen hier im vergangenen Jahr. Doch jetzt will man an die Vergangenheit anknüpfen und in Zukunft wieder eine italienische Alternative zu den Premiumanbietern auf die Räder stellen.
Die Zeit dafür ist reif, denn das Durchschnittsalter der aktuellen Modelle liegt inzwischen bei vier Jahren. Die Zeit ist außerdem günstig, weil sich die Mutter entschieden hat, Lancia mit allen Konsequenzen im Markenporfolio zu halten: Fiat steht dabei für das Großserien-Fahrzeug, Alfa deckt sie sportlich-flotte und Lancia die elegante Flanke ab. Die breite Spitze im sportlichen Bereich soll Maserati bedienen, und Ferrari darf weiterhin das „Sahnehäubchen“ darstellen.
Um bei den recht kleinen Lancia-Serien dennoch Gewinne erwirtschaften zu können, wird man sich des großen Fiat-Baukastens bedienen. So wird der neue Lancia Thesis, die große Limousine der Marke, auf derselben Plattform stehen wie der Alfa 166-Nachfolger, der unter dem Namen Alfa 169 entwickelt wird. Auf dieser Plattform soll auch eine kleine Maserati-Limousine entstehen.
Die neuen Lancia-Modelle werden auch auf neuen Märkten auftreten. So wird es erstmals einen Rechtslenker für Großbritannien, Australien, Japan und Südafrika geben. Auch Russland, die Türkei, Finnland, Dänemark, Tschechien und die Slowakei hat Lancia im Visier. Für Deutschland plant man den Ausbau des Händler- und Servicenetzes von heute gut 200 Betrieben. Bis zum Ende des Jahres sollen 13 weiße Flecken auf der Lancia-Landkarte gefüllt werden, vor allem in den neuen Bundesländern.
(ar/Sm)
geschrieben von veröffentlicht am 01.08.2007 aktualisiert am 01.08.2007
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