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BMW
Holger Zehden – Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Über nackte Zahlen hingegen nicht. Und nach denen macht die neuste Variante des Premium-Mittelklässlers BMW 3er sogar den eigenen Geschwistern Konkurrenz. Der 3er GT soll die sportlich-dynamischen Gene der Limousine mit der Funktionalität und Vielseitigkeit des Touring vereinen. Auf der internationalen Fahrpräsentation auf Sizilien konnte auto.de sich bereits davon überzeugen, wie gut dies dem 3er mit dem Schuss Individualität gelingt.
Obwohl BMW eigentlich für sportlich elegantes Design bekannt ist, stieß die Form des 5er »Gran Turismo« (kurz GT) hierzulande auf ein eher verhaltenes Echo. Dies soll beim zweiten „großen Tourer“ aus München anders werden. Die Front weißt den GT eindeutig als BMW 3er aus. Auch in den Flanken trägt der GT die gewohnte Schulterlinie. GT spezifisch sind hingegen die Luftausströmer hinter den vorderen Radhäusern sowie eine zusätzliche Sicke, die von der Motorhaube über die Schulter bis ins Heck läuft. Auf dessen Gestaltung legten die Designer bei BMW besonderen Wert, wollte man Fehler wie beim 5er GT doch unbedingt vermeiden.
[foto id=“458506″ size=“small“ position=“left“]Obwohl der 3er GT länger, breiter und vor allem deutlich höher ist als seine Klassenkameraden, wirkt das Blechkleid deutlich besser proportioniert als beim großen Bruder. Durch den ersten, aktiven Heckspoiler in einem BMW Fahrzeug, konnte die Gürtellinie des 3er GT deutlich weiter nach unten gedrückt werden, ohne Abstriche bei der Aerodynamik machen zu müssen. Statt des unförmigen Buckels seines großen Bruders bleibt beim 3er nur noch ein kleiner Bürzel. Serienmäßig rahmenlose Fenster verleihen dem 3er GT zudem eine edle Note.
Doch richtig punkten kann der 3er GT – wie auch sein größerer Bruder aus der 5er-Baureihe – im Innenraum. BMW-Kennern fällt sofort die höhere Sitzposition auf, die das Einsteigen spürbar erleichtert. Ähnlich wie beim großen Bruder, beeindruckt der 3er GT vor allem durch sein üppiges[foto id=“458507″ size=“small“ position=“right“] Raumgefühl. Selbst groß gewachsene Passagiere können im 3er GT den Hut getrost auflassen. Auch die Beinfreiheit ist – vor allem in Fond – mindestens eine Klasse höher zu verorten, bietet er doch stolze 70 mm mehr Platz als der 3er Touring. Der Gran Turismo trägt seinen Namen also völlig zu recht. Die Verarbeitung im 3er GT ist auf gewohnt hohem Niveau. Voll ausgestattet lässt der Premium-Mittelklässler so die Grenzen zwischen Mittel- und Oberklasse verschwimmen.
Den wahren „Wow-Effekt“ hebt sich der 3er GT jedoch für sein Gepäckabteil auf. Öffnet man die weit im Dach angeschlagene Heckklappe, fällt der Blick auf gähnende Leere – im positiven Sinne. Denn mit 520 Litern fasst der Kofferraum des GT stolze 25 Liter mehr als der Kombi, vorausgesetzt die in bis zu 15 Stufen neigbare Lehne der Rückbank ist[foto id=“458508″ size=“small“ position=“left“] in aufrechter Position. Klappt man sie komplett um, finden bis zu 1.600 Liter Ladung Platz. An die Lademeister Škoda Superb und VW Passat reicht der neue BMW zwar nicht heran, der 3er GT ist aber zumindest der wohl edelste Lastenesel der Mittelklasse, der diesen Beinahmen auch zu recht trägt. Um dem Premium-Charakter des BMW zu unterstreichen, verfügt der 3er GT serienmäßig über eine elektrische Heckklappe, die sich optional auch berührungslos öffnen lässt, durch einen Sensor unter dem Heckstoßfänger. Ein „Wischer“ mit dem Fuß genügt und das Portal zur Gepäck-Lounge schwingt auf.
Zur Markteinführung des neuen BMW 3er Gran Turismo stehen fünf Triebwerke zur Auswahl, die einen Leistungsbereich von 143 PS bis 306 PS abdecken. Neben der Top-Motorisierung in Form des Sechszylinder-Benziners für den BMW 335i Gran Turismo umfasst die Benziner-Palette zwei Vierzylinder, die im BMW 328i Gran Turismo und im BMW 320i Gran Turismo zum Einsatz kommen.[foto id=“458509″ size=“small“ position=“right“] Die beiden Zweiliter-Dieselmotoren für den BMW 320d Gran Turismo und den BMW 318d Gran Turismo runden das Triebwerks-Portfolio zum Modellstart ab. Die Kraftübertragung auf die Hinterräder erfolgt serienmäßig über ein Sechsgang-Handschaltgetriebe. Als Option bietet BMW zudem für alle Motorisierungen eine Achtgang-Automatik an. Beide Getriebe arbeiten mit der verbrauchsmindernden Auto Start Stop Funktion.
Für den internationalen Presse-Launch schickte BMW die jeweiligen Top-Aggregate ins Rennen. Als erstes musste sich der 320d bewähren. Der Vierzylinder-Diesel verrichtet seinen Dienst unauffällig und kultiviert, liefert dank 380 Nm Drehmoment jedoch auch ausreichend Vortrieb. Wer wirklich sportlich dieseln will, sollte sich nach dem Marktstart am 5. Juni noch etwa einen Monat gedulden, bis BMW den 325d mit 218 PS nachreicht, genauso sowie das M-Sportpaket und den optionalen Allradantrieb X-Drive.
[foto id=“458510″ size=“small“ position=“left“]Für sportliche ambitioniert Fahrer empfiehlt sich jedoch ohnehin eher der 335i. Lässt es sich im Comfort-Modus auch mit dem potenten Sechszylinder angenehm auf große Abreise gehen, hängt das Aggregat im Sportmodus bissig am Gas. Trotz der größeren Fahrzeughöhe und dem damit höher liegenden Schwerpunkt liegt der 3er GT auch in flott gefahrenen Kehren satt auf der Fahrbahn – was in Anbetracht der teilweise katastrophalen Sizilianischen Straßen keine Selbstverständlichkeit ist. Auch starker Wind konnte den größten aller 3er nicht aus der Ruhe bringen.
Mit dem Gran Turismo stellt BMW seiner 3er-Reihe[foto id=“458511″ size=“small“ position=“right“] eine gelungene, dritte Modellvariante zur Seite. Sie vereint – und verbessert – das Platzangebot des Touring mit einer zumindest annähernd so dynamischen Optik wie die der Limousine. Das ganze wird garniert mit einer erhöhten Sitzposition auf dem Niveau eines X1 und einem Schuss Edel-Coupé-Optik, durch die rahmenlosen Fenster. Das Ergebnis ist die oft beschworene und häufig gescholtene „Eierlegende-Wollmilchsau“ der man in Form des 3er GT ihr Zwitter-Dasein kaum noch ansieht. Wie sein Name bereits vorgibt, ist der BMW 3er GT beonders auf großer Reise attraktiv. Nirgends in der Mittelklasse sitzt man selbst mit vier Personen bequemer. Ob der Gran Turismo im Kombi-verliebten Deutschland ein Erfolg wird, sei dahin gestellt. Der BMW 3er GT ist in jedem Fall ein gelungenes Auto. Die Frage ob der Gran Turismo seine 1.500 Euro Aufpreis im Vergleich zum Touring Wert ist, können wir ganz klar mit „ja, wenn“ beantworten, wenn einem der unkonventionelle GT-Bürzel gefällt.
Datenblatt BMW 3er Gran Turismo |
|
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,82/1,83/1,51 |
Radstand (m) | 2,92 |
Benzin-Motoren |
320i: 2.0-Liter Vierzylinder mit 184 PS und 270 Nm |
Diesel-Motoren |
318d: 2.0-Liter Vierzylinder mit 143 PS und 320 Nm |
Höchstgeschwindigkeit: | 210 – 250 km/h |
0 – 100 km/h: | 5,4 s – 9,7 s |
Verbrauch Benziner: | 6,2 – 8,1 l/100 km |
Verbrauch Diesel: | 4,6 – 5,0 l/100 km |
Ausstattung (Basismodell, Auswahl) | Telematikdienst mit manuellem und automatischem Notruf,acht Airbags, Anti-Blockier-System (ABS) inkl. Cornering Brake Control (CBC), Dynamische Stabilitäts Control (DSC) mit erweiterten Funktionen inkl. Dynamische Traktions Control (DTC) und Dynamische Brems Control (DBC), Aktiver Heckspoiler (fährt automatisch bei 110 km/h aus), 17-Zoll Leichtmetallräder, Multifunktion für Lenkrad (Leder) inkl. Speed Limit Device, Klimaautomatik, schlüsselloser Motorstart, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Funkfernbedienung für Zentralverriegelung, Radio Professional mit 6 Lautsprechern, CD-Laufwerk inkl. MP3-Decoder |
Gewicht und Zuladung | Limousine |
Leergewicht (kg) | 1.615 – 1.715 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 2.110 – 2.210 |
Zuladung (kg) | 570 |
Kofferraum-Volumen (l) | 520 – 1.600 |
Preise (Euro) | |
Diesel (318d): | ab 36.150 |
Benziner (320i): | ab 36.650 |
Topmodell (335i) | ab 47.200 |
geschrieben von Holger Zehden/auto.de veröffentlicht am 15.03.2013 aktualisiert am 15.03.2013
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Damit hat der 3er tatsächlich FAST die Praktikabilität eines Skoda Octavia erreicht … ja, Respekt.
wunderschönes Auto…Respekt
Comments are closed.
Gast auto.de
April 11, 2013 um 11:24 am UhrDer 5er GT ist ein Traumwagen. Beim 3er stimmen irgendwie die Proportionen von Front zu Heck nicht. Keine Ahnung aber irgendwas stört das Auge.