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Toyota
In den USA ein Superstar, in Europa vollkommen unbekannt: Toyota stellte im Rahmen der New York Motorshow die vierte Generation der Limousinen-Baureihe Avalon vor. Knapp fünf Meter lang entspricht das Fahrzeug in US-Maßstäben der oberen Mittelklasse. Nach Europa kommt aber auch der neue Avalon nicht. Ein kurzer Blick auf ein Auto, das die „Alte Welt“ versäumt.
In seinem europäischen Produktportfolio hat Toyota schon lange eine klare Linie gezogen. Die Hierarchie endet nach oben bei der Mittelklasse-Baureihe Avensis. Bemühungen, in höherwertigen Segmenten mit dem Camry zu reüssieren, waren nie von Erfolg gekrönt, sodass der Hersteller die 4,8 Meter lange Limousine 2004 aus dem europäischen Verkaufsprogramm ersatzlos gestrichen hat. Aufstiegswillige und Prestige-bewusste europäische Kunden empfehlen die Japaner seitdem höflich, aber bestimmt an ihre Lexus-Zentren weiter. In den Vereinigten Staaten ticken die Uhren für Japans größten Autobauer anders. Spätestens seit Toyota ab 2007 in der amerikanischsten aller Motorsportarten, der NASCAR-Serie, mitrennen darf, sind die Asiaten auch gefühlt unter den heimischen Herstellern gleichewertig neben General Motors und Ford [foto id=“414480″ size=“small“ position=“left“]angekommen.
Natürlich ist Toyota schon viel länger ein echter amerikanischer Autobauer. Präzise seit 1977. Die Japaner verkaufen in den USA durchschnittlich zwei Millionen neue Pkw pro Jahr, rund ein Viertel ihres gesamten Produktionsvolumens. Der in Europa geschmähte Camry aus US-Produktion ist seit vielen Jahren der erfolgreichste Pkw auf dem US-Markt überhaupt. Angesichts eines Marktes, auf dem Toyota knapp doppelt so viele Autos verkauft wie Mercedes, Audi oder BMW jeweils insgesamt produzieren, ist es nicht verwunderlich, dass die Strategen die Nachfrage gerne mit Produkten bedienen, die ganz auf den amerikanischen Geschmack abgezielt sind. Dazu gehört die Limousine Avalon. Das Toyota-Flaggschiff für die USA, Kanada und den Mittleren Osten lief erstmals 1994 vom Stapel. Drei Generationen später addierte sich die Produktionszahl bis Ende 2011 mit asiatischer Gründlichkeit auf [foto id=“414481″ size=“small“ position=“right“]727 724 Einheiten.
Die im Rahmen der jüngsten New York Motorshow präsentierte vierte Generation rangiert in der Neuen Welt unter „obere Mittelklasse“. Mit 4,96 Meter Länge reicht das in Europa schon für das Oberhaus. Ein Audi S7 ist beispielsweise nur zwei Zentimeter länger. Technisch basiert der neue Avalon auf dem Lexus ES, einem Modell zwischen IS und GS, das ebenfalls ausschließlich amerikanischen Kunden vorbehalten ist. So übernimmt der Avalon den V6-Benziner mit 3,5 Liter Hubraum, der die Limousine mit 2,82 Meter Radstand mit 200 kW/272 PS angemessen motorisiert. Angesichts der großen Nachfrage nach Hybridantrieben durch US-Kunden ist auch eine Übernahme des Hybridantriebs aus dem ES 300h denkbar. Mit spezifischen technischen Daten für den neuen Avalon hält sich Toyota bislang ebenso konsequent zurück wie mit den Preisen. Eines steht allerdings felsenfest fest. Nach Europa wird der große Toyota seinen Weg nicht finden.
geschrieben von auto.de/(tl/mid) veröffentlicht am 18.04.2012 aktualisiert am 18.04.2012
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