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So wenig schmackhaft wie in diesem Jahr ist den Veranstaltern der New York Auto Show noch nie ins Essen gespuckt worden. Kurz nachdem diese den Veranstaltungstermin der 2011er Auflage mitgeteilt hatten, gab es aus Schanghai eine schallende Ohrfeige. Die dortigen Initiatoren eröffneten ihre Messetore einen Tag vorher. Ein Spießrutenfliegen für zahlreiche Hersteller begann. Beide Messen sind wichtig und mit niemandem will man es sich verscherzen.
So war der erste Messetag der Auto Shanghai noch nicht einmal beendet, da saßen viele Verantwortliche der Autohersteller bereits im Direktflug von Schanghai nach New York. Nach 14 Stunden Flug die gleiche Show – nur auf einem anderen Kontinent und mit „nur“ 30 Welt- und 25 US-Premieren. Ungewöhnlich für New York präsentiert sich eben alles ein paar Nummern kleiner als in Schanghai. So ist die neue automobile Weltordnung.Mit einer Reihe von Doppelpremieren wartet die New York Auto Show in diesem Jahr auf. Star der Messe ist zumindest aus europäischer Sicht der realitätsnahe Ausblick auf die neue Mercedes A-Klasse.
Die kommt schnittiger und dynamischer als je zuvor um die Ecke und kann nunmehr ernsthaft Audi A3, BMW 1er oder VW Golf angreifen. Auch für den US-Markt scheint der sportliche Dreitürer ab 2012 eine reale Option zu sein. Während es sich beim Mercedes „Concept A“ noch um eine Studie handelt, ist das leistungsstarke AMG-Doppel [foto id=“355663″ size=“small“ position=“right“]auf dem Messestand in Big Apple bereits straßentaugliche Realität. Während das Mercedes C 63 AMG Coupé noch von dem bekannten 6,2-Liter-Saugertriebwerk zu Bestleistungen gescheucht wird, wurde dem E 63 AMG der neue V8-Doppelturbo implantiert. Dabei hat der Kunde die Wahl, ob es 386 kW/525 PS oder gleich 410 kW/557 PS sein sollen. Einen um 20 Prozent reduzierten Verbrauch gibt es bei beiden.
In der gleichen Fahrzeugklasse tritt Jaguar mit seinem erfolgreichen XF an. Ein bissigerer Blick und ein leicht modifiziertes Heck sollen den XF mehr an die ehemalige Detroit-Studie C-XF heranrücken. Unwichtig für den US-Markt, doch mehr als sinnvoll für die Kunden in Europa: Ab Herbst ist der Jaguar XF auch mit einem 140 kW/190 PS starken Vierzylinder-Common-Rail-Diesel zu bekommen. Achtgang-Automatik und Start-Stopp-Funktion sollen einen Verbrauch von 5,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer realisieren.
Einige Hersteller wagen kurz vor Ostern den Spagat und stellen ihre neuesten Modelle zeitgleich in Schanghai und New York aus. So feierte der neue VW Beetle nicht nur in Schanghai seine Weltpremiere, sondern eben auch in Downtown Manhattan. Serienfahrzeuge wie das BMW 6er Coupé, der neue Subaru Impreza, der 405 kW/550 PS starke Porsche Panamera Turbo S oder Chevrolet Malibu tanzten ebenfalls auf zwei unterschiedlichen (Kontinental-)Hochzeiten. Der Chevrolet Malibu soll denn auch zum weltweiten Volumenauto werden. Geplant ist eine Einführung in rund 100 Ländern auf allen Kontinenten. Kein Wunder, dass bereits bei der Weltpremiere von zehn Motorvarianten die Rede ist.
Nett anzuschauen sind die leichten Designanlehnungen an den Chevrolet Camaro. In der gleichen Klasse tritt der neue Subaru Impreza an, der in New York als Limousine und fünftürige Schrägheckversion seine Weltpremiere feiert. Eine internationale Renaissance scheinen auf dem US-Markt die Mittelklasselimousinen zu erleben. Der Suzuki Kizashi steht einmal als Sportler und als Öko-Limousine vor Ort. Unter dem Namenszusatz „Eco Charge [foto id=“355664″ size=“small“ position=“left“]Concept“ wird der Japaner von einem 2,0-Liter-Benzinmotor mit 106 kW/144 PS und Sechsgang-Automatik angetrieben. Anstelle der Lichtmaschine wurde ein flüssigkeitsgekühlter Elektromotor installiert, der 11 kW/15 PS liefert. Die Energiespeicherung erfolgt in luftgekühlten 115 V-Lithium-Ionen-Batterien. Der Elektromotor unterstützt nicht nur den Benzinmotor mit zusätzlicher Leistung, sondern dient dank seines Riemenantriebs auch der Energieerzeugung. In Sachen Hybrid will sich verstärkt auch Honda einen Namen machen. Die mittlerweile neunte Generation des Honda Civic wurde auf der New York Motorshow in gleich fünf Varianten enthüllt.
Ähnlich wie Mercedes und Jaguar hat auch Lexus die New York Autoshow zu einer seiner Lieblingsmessen auserkoren. Auf der diesjährigen Show zeigt der edle Toyota-Ableger die realitätsnahe Studie des Lexus LF-Gh, natürlich mit Hybridantrieb. Der LF-Gh orientiert sich nicht nur beim markigen Frontdesign am mittlerweile eingeführten Kompaktklassemodell Lexus CT 200h. Bei der Heckansicht lassen sich Ähnlichkeiten zum Vorgänger des aktuellen 5er BMW kaum verhehlen. Die Bayern zeigen sich am Hudson ohne Not betont zurückhaltend. Das 6er Coupé ist auch in New York eines der schönsten Messemodelle.
Wer es kleiner und offener mag, genießt den BMW Z4 28i mit dem aufgeladenen Vierzylinder, der bereits den BMW X1 zu sportlichen Höchstleistungen beflügelt. Noch leistungsstärker als der 195 kW/265 PS starke Power-Roadster von BMW präsentiert sich das Topmodell der Grand-Cherokee-Modellreihe von Jeep. Mit seinem 346 kW//470 PS starken SRT-8 bekommt der Grand Cherokee das goldene Sportabzeichen verliehen. Kia zeigt in der US-Metropole zudem die Stufenheckversion des Rio. Ein neuer Wettbewerber für die preiswerte Kompaktklasse, in der sich bevorzugt Hersteller aus den USA und Japan tummeln. Trotz Konkurrenz aus Fernost und Doppelbelastung blüht somit ein buntes Blumenmeer in New York, das mit unterschiedlichen Modellen für jedermanns Geschmack aufwartet.
geschrieben von auto.de/(stg/mid) veröffentlicht am 21.04.2011 aktualisiert am 21.04.2011
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