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Opel
Rüsselsheim – Opel und Allrad? Bislang verbinden sich eigentlich eher andere Markennamen damit. Audi zum Beispiel mit seinen Quattros. Oder BMW mit seinen xDrive-Modellen. Mercedes mit den 4Matic-Versionen. Volkswagen mit seinen 4Motion. Doch die Rüsselsheimer haben da freilich inzwischen mit ihrem Insignia nachgezogen, den sie mit Vierradantrieb nunmehr in zwei Benziner-Varianten samt OPC zu Einstiegspreisen ab über 35 500 bis fast 46 500 Euro anbieten.
Allrad-Workshop vor Jahresfrist im Thomatal in Obertauern/Österreich. Schnee liegt auf der Wiese. Doch Helfer haben sie zusätzlich präpariert, Wasser gespritzt, damit die Fläche noch vereist. Drei unterschiedliche Areale sind abgesteckt. Das erste, quasi zum Eingewöhnen, [foto id=“125896″ size=“small“ position=“right“]fürs normale Schnee- und Eisfahren, das zweite mit längeren Beschleunigungsfahrten und Möglichkeiten zu Drifts in den Kurven, das dritte mit Anfahren bergauf- und Ausweichen bergabwärts. Keine speziell vorbereiteten Testautos, sondern jeder mit denen, mit denen er hergekommen ist.
Andreas Holl hat die Entwicklung des Fahrwerks beim Insignia geleitet; auch der intelligente Allrad mit Frühwarn-Funktion gehört dazu. Für den Ingenieur setzt das System vor allem „neue Maßstabe in puncto Regelgeschwindigkeit“. Denn nur rund 80 Millisekunden, so Holl, vergehen zwischen dem Erkennen einer kritischen Situation durch die Sensoren und der sich anschließenden variablen Kraftverteilung an die Räder. „Nicht mehr als ein Wimpernschlag!“ Die Verteilung der Momente kann dabei stufenlos von 0 bis nahezu 100 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse und zwischen den Hinterrädern erfolgen. Möglich macht dies die hydraulische Steuerung, mechanische arbeiten langsamer.
Gleich drei Module leiten unterschiedliche Informationen von der Gierrate über Beschleunigung, Lenkwinkel, Raddrehzahlen, Gaspedalstellung und Motordrehzahl [foto id=“125897″ size=“small“ position=“left“][foto id=“125898″ size=“small“ position=“left“]bis hin zum Drehmoment weiter. Die Elektronik wertet sie aus, verteilt den Antrieb individuell an die Räder. Dass fast alle Kraft an jeweils eines der beiden Hinterräder fließen kann, erlaubt es dem 4×4-Insignia, selbst dann noch problemlos anfahren zu können, wenn er mit drei Rädern auf Eis und mit nur einem der Hinterräder auf einem anderem Untergrund, etwa Asphalt, steht.
Praxistest auf der Eiswiese. Schon vor dem eigentlichen Anfahren informiert das System das Steuergerät über Gaspedalstellung und Motordrehzahl. Die Drehmomentverteilung zwischen beiden Achsen erfolgt, anders als bei üblichen System, ebenfalls schon vor dem Start. „Es ist ein großer Vorteil“, sagt Holl, „das nicht erst eine kritische Situation wie durchdrehende Vorderräder entstehen muß, damit eine entsprechende Regelung eingeleitet wird.“ Doch der Opel-Allrad kann nicht nur Drehmoment verteilen, sondern durch Gaswegnahme ein vom Motor verursachtes Bremsmoment auch so auf die einzelnen Räder umleiten, dass die Steuerbarkeit des Fahrzeugs bestmöglich unterstützt wird. „Durch die vielfältigen Steuerungsmöglichkeiten der Dreh- oder Bremsmomentverteilung sowie durch die Stoßdämpferregelung des Fahrwerks löst der flexible Allrad schon viele kritische Situationen, ohne dass der elektronische Schleuderschutz als rettender Engel eingreifen muß.“ Im Hintergrund bleibt das Stabilitätsprogramm immer aktiviert.
Wir sind auf der Autobahn unterwegs. Äußere Einflüsse erfordern keine besonderen Eingriffe. „Dann“, erklärt Holl, „schaltet das System den Hinterradantrieb weitgehend ab, um Treibstoff zu sparen.“ Es sorgt für möglichst geringe Reibungsverluste und energieeffizienten Antrieb. Auch der Fahrer kann Einfluss nehmen auf die Kraftverteilung: [foto id=“125899″ size=“small“ position=“right“]Drückt er die Sport-Taste, geht mehr Kraft an die Hinterachse. Die Traktion ist dann höher, der Wagen verhält sich deutlich agiler.
Der Allrad-Insignia ist in drei Varianten für Vier-, Fünftürer und Sports-Tourer-Kombi zu haben: Die Rüsselsheimer setzen ihn optional im 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 220 PS, serienmäßig im 2,8-Liter-Sechszylinder-Turbobenziner mit 260 PS und im 325-PS-OPC in Verbindung mit Sechsgang-Schaltgetriebe und Sechsstufen-Automatik ein. Die Preise für die 232 bis Tempo 250 schnellen Versionen, die beim Mixverbrauch mit 9,2 bis 11,7 Liter im Datenblatt stehen, reichen von 35 685 bis fast 46 500 Euro hinauf.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 26.01.2010 aktualisiert am 26.01.2010
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Gast auto.de
Februar 1, 2010 um 7:26 am Uhrein grosses dankeschön von opel an die schweden. die liefern die allradtechnik (haldex), den feinschliff, turbotechnik und die bezeichnung turbo-x, jeweils von saab. ein jammer nur, dass opel noch unter den fittichen der GM-misswirtschaft steht !