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Knapp 5 Jahre ist die zweite Generationen des erfolgreichen Kleinwagens von Toyota schon alt. Und trotz einer letztjährigen leichten Modellpflege hat es der Yaris damit schwer gegen die taufrische Konkurrenz um VW Polo und Opel Corsa. Und auch in Abmessungen liegt der Japaner mit seinen 3,77 Metern Länge meist unter der inzwischen fast zu Kompaktgröße gewachsenen Konkurrenz. Doch ist er deswegen den Mitstreitern unterlegen oder findet er seine Qualitäten in ganz anderen Bereichen und ist immer noch konkurrenzfähig?
[foto id=“331963″ size=“small“ position=“left“] Am meisten merkt man dem Yaris sein Alter beim Einsteigen an. Dass man Autos auch mit Schlüsseln starten kann, hatte man ja schon fast vergessen. Allerdings ist das Schlüsseldesign tatsächlich exakt dasselbe wie bei der inzwischen drittletzten Avensis-Generation von vor zehn Jahren. Fortschrittlichkeit sieht anders aus. Auch das Cockpit ist eher spärlich. Das Hartplastik und die karge Gestaltung wirken wenig einladend. Einzig die Tachoanzeige über der Mittelkonsole plus das große GPS-Display haben etwas modernen Flair. Trotzdem kein Vergleich zum beispielsweise hochwertigen Innenraum-Ambiente eines VW Polo.
[foto id=“331962″ size=“small“ position=“right“] Den größten Schwachpunkt stellen allerdings die Sitze dar, bei denen man sich schwer tut, eine geeignete Sitzposition zu finden. Hat man diese doch entdeckt, ärgert man sich schnell über zu kurze Sitzflächen und unbequeme Rückenlehnen. Das Platzangebot ist für die Größe okay, wenn auch nicht berauschend. Der Kofferraum von 275 Litern kann per getrennt verschiebbarer sowie teilbarer Rückbank sehr flexibel auf bis zu 1183 Liter vergrößert werden. Dies ist sicherlich das größte Plus im Innenraum, welcher sonst einen zwar soliden, aber etwas lieblosen Eindruck macht.
[foto id=“331960″ size=“small“ position=“right“] Auf der Straße hingegen ist der Yaris auf der Höhe der Zeit. Die wunderbar leichte und direkte Lenkung macht besonders bei Stadtfahrten viel Spaß. Auch der 1,3l-Motor mit 103 PS bringt hier genug Vorschub. Allerdings steht das höchste Drehmoment von 132 Nm erst bei 3800 U/min zur Verfügung, wodurch dem Kleinen im unteren Drehzahlbereich ab und zu etwas Kraft fehlt. Dies fällt besonders auf der Autobahn auf, hier muss man die Gänge ausfahren, um die Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h zu erreichen. Auch die hakelige 6-Gang-Schaltung könnte angenehmer sein. Insgesamt ist der Yaris aber ein angenehmer Begleiter, besonders bei Stadt- und Überlandfahrten.
Überraschend gut ist der Japaner auf Hoppelstrecken unterwegs. So hatte man aufgrund der unbequemen Sitze schon schlimmes befürchtet, allerdings bügelt der Yaris Fahrbahnschläge mehr als souverän aus. Auch der Verbrauch ist mit im Durchschnitt etwas über fünf Litern sehr gut (wohl auch dank der Start/Stop-Automatik). Immerhin wiegt der Yaris knapp 1150 Kilogramm. Ebenso sollte der niedrige CO2-Wert erwähnt werden, ist dieser schließlich dafür verantwortlich, dass der kleine Toyota gerade mal 28 Euro Kfz-Steuer im Jahr kostet.
[foto id=“331961″ size=“small“ position=“right“] Sicherlich ist der Toyota Yaris immer noch ein attraktiver Kleinwagen. Die ordentlichen Fahrleistungen, der geringe Verbrauch sowie die flexiblen Kofferraumgestaltung sind sicherlich seine größten Vorzüge. Allerdings machen die etwas glanzlose Innenraumgestaltung und die unbequemen Sitze im Vergleich zur Konkurrenz nicht viel her. Und wenn man bedenkt, dass die gerade mal ein Jahr junge aktuelle Polo-Generation in vergleichbarer Motorisierung nur 1500 Euro mehr kostet, dabei aber deutlich größer und luxuriöser ist, dann merkt man dem Yaris schon ein wenig an, dass er nicht mehr der jüngste ist.
geschrieben von Rubens Engelhardt veröffentlicht am 09.12.2010 aktualisiert am 09.12.2010
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