Porsche nennt es "Mission E"
Hybrid-Versionen von Porsche Panamera und Porsche Cayenne sind bereits auf dem Markt, ein Porsche 911 Plug-in soll in Zukunft folgen. Was das komplett elektrisch angetriebene Auto angeht, so sagt Porsche-Vorstandsvorsitzender Oliver Blume: „Wir nehmen die Herausforderung der Elektromobilität konsequent an.“ Unter der Bezeichnung „Mission E“ sollen eine Milliarde Euro investiert, 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen und ein viertüriger Elektro-Sportwagen entwickelt werden. Der wird mehr als 440 kW / 600 PSleisten und sowohl eine Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h in unter 3,5 Sekunden als auch eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern erreichen. Mit einer eigens entwickelten und im Vergleich zu heutigen Schnell-Lade-Einrichtungen doppelt so starken 800-Volt-Ladeeinheit stehen die im Unterboden des Fahrzeugs integrierten Lithiumionen-Batterien schon nach 15 Minuten Ladezeit wieder für 80 Prozent der Reichweite zur Verfügung. Doch ebenso wie sein Vorvorvorgänger Wendelin Wiedeking ( lehnt Blume staatliche Förderung für die Elektrifizierung des Verkehrs ab. Seiner Meinung nach sollte die Obrigkeit statt essen ein flächendeckendes Ladesystem aufbauen.
Wenn auch autonomes Fahren für Blume kein Thema ist, so beobachtet er Tests solcher Fahrzeuge¬ – besonders die von Google oder Apple–- mit großer Aufmerksamkeit, weil er „von der Technologiedynamik dieser Unternehmen“ beeindruckt ist. Aber er ist auch überzeugt:
„Kann Apple einen vergleichbaren Porsche bauen? Nein. Will Apple einen Porsche bauen? Nein.“
Ins gleiche Horn stößt
Lamborghini-Boss Stephan Winkelmann. Er bekräftigte im Internetportal Left Lane News aus San Francisco, dass sein Unternehmen – Teil der Volkswagen-Gruppe – dem allgemeinen Trend zum automatisierten Auto nicht folgen wolle: „Unsere Kunden wollen das Steuer selbst in der Hand behalten.“ Denn bei Lamborghini müsse schließlich ein Auto zu jeder Zeit ein wirklich emotionales Fahrgefühl liefern. Anders beurteilt er die Elektrifizierung. Bereits auf dem Pariser Automobilsalon 2014 stellte Lamborghini den Asterion LPI 910-4 vor, dessen Hybridsystem mit einem 5,2 Liter-V10-Triebwerk in Verbindung mit drei Elektromotoren 669 kW / 910 PS leistet und für 320 km/h gut ist. Winkelmann meint stolz:
„Ein Lamborghini ganz neuer Art.“
Und Wolfgang Epple, Entwicklungs-Chef bei Jaguar Land Rover, ist vorerst ebenfalls zurückhaltend, was das selbstständige Auto angeht, aber: „Um autonome Fahrzeuge erfolgreich einzuführen, müssen wir uns stärker als jemals zuvor auf den Fahrer konzentrieren“, sagt er. „Wir müssen verstehen, wie Autofahrer sich in verschiedensten dynamischen Situationen im alltäglichen Straßenverkehr verhalten — denn dieses Verständnis ist essenziell, um die Akzeptanz autonomer Fahrzeuge zu steigern.“ Zurzeit testet sein Unternehmen auf öffentlichen Straßen in England fünf miteinander und mit der Infrastruktur vernetzte Forschungsfahrzeuge.