Nicht zu früh auf Sommerreifen wechseln

Wegen des bisher milden Winters ist so mancher Zeitgenosse versucht, sein Auto bereits jetzt wieder mit Sommerreifen besohlen zu lassen. Damit sollte der Autofahrer aber noch eine Weile warten. Auch wenn der Schnee fehlt, liegen die Temperaturen generell niedrig und fallen regelmäßig unter den Gefrierpunkt. Es dauert noch seine Zeit, ehe der Frühling kommt.

Und unterhalb von sieben Grad lassen Sommerreifen in ihrer Performance deutlich nach. Winterreifen dagegen fühlen sich ab diesen Temperaturen pudelwohl und erwachen dann erst so richtig zum Leben. Bis April sollten darum die Winterreifen auf den Autos bleiben. Und wird es wirklich einmal für ein paar Tage [foto id=“401662″ size=“small“ position=“left“]spürbar wärmer, kommen die Winterreifen mit solchen Gegebenheiten besser klar als ein Sommerreifen mit glatten oder kalten Straßen.

Darum warnen auch Ingenieure des Reifenherstellers Continental vor einem verfrühten Wechsel auf Sommerreifen. Unterhalb der magischen plus sieben Grad sorgt die chemische Zusammensetzung und die Profilgestaltung mit den vielen Lamellen von Winterreifen für mehr Grip und eine bessere Verzahnung mit der Fahrbahn – somit für eine gesteigerte Fahrsicherheit. Sommerreifen dagegen verhärten bei niedrigen Temperaturen. Ihr Profil wird steif, kann sich nicht mehr verformen und rutscht über den Untergrund, was zu längeren Bremswegen führt.

Damit die Qualität eines Winterreifens auch gewährleistet ist, müssen die Reifen das M+S-Zeichen sowie das Schneeflockensymbol aufweisen. Besonders wichtig ist das Schneeflocken-Symbol „Snowflake-on-the-Mountain“. Es kennzeichnet Reifen, die auf winterlichen Fahrbahnen und bei niedrigen Temperaturen besonders leistungsfähig sind. Auch wenn M+S-markierte Reifen ohne dieses Symbol in vielen europäischen [foto id=“401663″ size=“small“ position=“left“]Ländern nach den jeweils gültigen Rechtsvorschriften als ausreichende Bereifung während der Winterperiode und bei winterlichen Straßenverhältnissen angesehen werden, empfehlen Reifenexperten dennoch die Verwendung von zweifach gekennzeichneten Winterreifen.

Das gilt für alle Fahrzeuge, also selbstverständlich auch bei Modellen mit Allradantrieb. Auch wenn beim Beschleunigen der Nachteil von Sommerreifen auf den ersten Blick noch nicht so stark ins Gewicht fällt, verhält sich der Allradler beim Bremsen und in Kurven genauso wie ein normales Modell mit Front- oder Hinterachsantrieb. Die Bremswege verlängern sich mit Sommerreifen erheblich, die Seitenführung ist vermindert – bei niedrigen Temperaturen gilt dies auch auf trockenem Untergrund. Und je kälter es wird, desto weiter spreizen sich die Fähigkeiten von Sommer- und Winterreifen.

Aber der beste Winterreifen hilft nichts, wenn das Profil abgefahren ist. Damit die als Lamellen bezeichneten, feinen Profileinschnitte wirken und den nötigen Grip auf glatten Fahrbahnen aufbauen, sollten mindesten vier Millimeter Profil vorhanden sein. Nur so kann zudem ein wirksamer Schutz vor Aquaplaning geboten werden. Eine regelmäßige Kontrolle des Reifenluftdrucks und der Profiltiefe verstehen sich von selbst.

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