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Auch wenn wir es immer noch nicht wahr haben wollen: Das Auto ist mittlerweile auf Platz Eins der Nahrungskette angelangt. Täglich sterben unzählige Tiere auf deutschen Landstraßen und Autobahnen. Aber das Problem hierzulande ist noch lange nicht so groß wie in den USA. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten führen viele Autobahnen und Landstraßen mitten durch die Natur. So auch der Highway 160 in Colorado, dessen Strecke entlang eines Wildtiergebietes gebaut wurde. Die Konsequenz: 70 Prozent der gemeldeten Autounfälle zwischen 1999 und 2003 wurden durch einen Zusammenstoß mit einem Tier ausgelöst.
Dem Verkehrsministerium in Colorado war das eindeutig zu viel. Die Politiker nahmen das Problem in den Griff und entschieden sich für die Installation des ersten „High-Tech-Roadkill-Prevention-Systems“. Ein technisch hochentwickeltes Präventionssystem, das künftige Unfälle mit Wildtieren vermeiden soll.
Die Technologie ist ausgefeilt: Auf beiden Seiten des Highways 160 wurden auf einer Teststrecke unterirdisch Kabel verlegt, die ein elektromagnetisches Feld erzeugen und mit Sensoren verbunden sind. Betritt ein Tier die Fahrbahn, sendet das System Signale an beleuchtete Schilder oberhalb der Fahrbahn. Auf diesen Schildern blinkt dann der Schriftzug „Wildlife Detected“ („Wildtier entdeckt“) auf. Vorbei fahrende Autos werden so rechtzeitig gewarnt und haben genug Zeit, auf die Bremse zu treten.
Klingt nach einer plausiblen Lösung. Ob das System jedoch wirklich nützlich ist, will das Verkehrsministerium in Colorado vorerst noch testen. So wurden Kameras entlang des Highway 160 montiert, die zeigen sollen, ob Autofahrer tatsächlich langsamer und aufmerksamer fahren, wenn sie den blinkenden Schriftzug „Wildlife Detected“ sehen. Sollte das „High-Tech-Roadkill-Prevention-System“ gewünschte Wirkung erzielen, wird bald die komplette Strecke mit dem Präventionssystem ausgestattet.
Aber wie so oft hat auch die hochentwickeltste Technologie einen kleinen Haken, so lange sie noch am Anfang steht. Das „Roadkill-Prevention-System“ z.B. kann nur große Tiere wie Rehe oder Braunbären auf der Fahrbahn erkennen. Salamander, Mäuse und Co. können dadurch nicht gerettet werden. Da stellt sich doch die Frage: Wen oder was soll die aufwendige Technik eigentlich beschützen? Die Tiere oder die Autos der Amerikaner?!
geschrieben von Miriam Behrendt veröffentlicht am 20.10.2008 aktualisiert am 20.10.2008
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