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Grünes Ungetüm
Pick-ups, die robusten Begleiter amerikanischer Farmer und Stadtmenschen mit einem Hang zu Freiheit und Abenteuer, beherrschen den US-amerikanischen Markt. Der F-150 von Ford belegt regelmäßig den ersten Platz bei den Fahrzeugzulassungen, und auch die Konkurrenzprodukte von Chrysler und General Motors rollen traditionell auf die vorderen Plätze. Nun bricht auch für dieses Segment das elektrifizierte Zeitalter an. Jüngster Zugang ist der vom Brennstoffzellen-Pionier Nikola vorgestellte Badger.
In Europa arbeitet das Unternehmen aus Phoenix in Arizona mit Iveco bei der Entwicklung von schweren Trucks zusammen, und die ersten Lastwagen mit Brennstoffzellen- und batterieelektrischen Antrieben sollen in Zukunft im Ulmer Magirus-Werk gebaut werden.
Nachdem Tesla und General Motors ihre Pläne für elektrisch angetriebene Pickups vorgestellt haben und Ford mit einem elektrifizierten F-150 ebenfalls in den Startlöchern steht, folgt nun auch Nikola mit dem Badger (übersetzt Dachs), der als Antrieb eine Kombination aus Brennstoffzelle und Batterie nutzt. Daneben soll auch eine Variante mit ausschließlich batterieelektrischem Antrieb angeboten werden. Die eingesetzte Lithiumionen-Batterie hat eine Kapazität von 160 kWh, die Brennstoffzelle leistet 163 PS (120 kW).
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Nikola Motors
Der Badger, so Nikola, „wird in Zusammenarbeit mit einem anderen Hersteller produziert werden“. Wer das sein soll, verrät die Firma noch nicht. Wahrscheinlich werden diese Details erst im September bei der „Nikola World“ in Phoenix bekanntgegeben. Allerdings kann eine begrenzte Zahl von Kunden bereits jetzt ihren Badger reservieren. Die technischen Daten sind beeindruckend. Nikola gibt eine maximale kombinierte Leistung von maximal 906 PS (666 kW) und dauerhaft 455 PS (335 kW) an sowie ein Drehmoment von rund 1330 Newtonmetern.
Zwischen null und 100 km/h vergehen 2,9 Sekunden, und die kombinierte Reichweite aus Brennstoffzelle und Batterie wird mit knapp 1000 Kilometern angegeben. Die Reichweite für den batterieelektrischen Antrieb für Kunden ohne Zugang zu Wasserstoff gibt Nikola mit rund der Hälfte an. Mit einer Länge von 5,9 Metern und einer Breite von 2,1 Metern liegt der „Dachs“ auf dem Niveau des Bestsellers von Ford. Der Innenraum ist für fünf Personen ausgelegt.
Der Badger soll, so die optimistische Mitteilung aus Phoenix, alles leisten können, was Bauunternehmen von einem Pick-up verlangen und dabei „alle anderen elektrischen Pick-ups auf dem Markt übertreffen“. Dank einer 15 Kilowatt starken Steckdose kann der Badger auf der Baustelle Werkzeuge, Beleuchtungseinheiten und Kompressoren zwölf Stunden lang mit Energie versorgen. Der Nikola-Pick-up ist als Arbeitsfahrzeug konzipiert und weniger als Lifestyle-Modell wie viele andere Vertreter dieser Gattung.
Nach Werksangaben kann sich der Pritschenwagen mit einem vollbeladenen Anhänger (knapp 8200 Kilogramm) auf einer 30-prozentigen Steigung problemlos in Bewegung setzen. „Ich arbeite seit Jahren an diesem Projekt, und ich glaube jetzt, dass der Markt reif ist für ein Modell, das einen vollständigen Arbeitstag ohne Energieverlust bewältigen kann“, erklärt Nikola-Chef Trevor Milton.
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Um die Versorgung mit Wasserstoff voranzutreiben, plant das Unternehmen für die kommenden Jahre den Aufbau von 700 Stationen, um den USA eine ausreichende Versorgung mit dem Treibstoff zu ermöglichen. Nach den Plänen des Unternehmens soll der Wasserstoff in unmittelbarer Nähe der Stationen mittels regenerativer Energiequellen produziert werden. So sollen lange Transportwege vermieden werden.
Für Nikola ist das neue Modell mehr als eine Ausweitung der Angebotspalette nach unten. „Für uns ist der Badger“, so Nikola-Präsident Mark Russell, „ein echter Wendepunkt. Das Programm wird uns helfen, die Kosten der Brennstoffzellen für unsere Sattelschlepper zu senken und gleichzeitig den Aufbau des Wasserstoff-Tankstellennetzes zu beschleunigen.
Indem wir den Kunden die Möglichkeit geben, eine Brennstoffzellen- oder Batterieversion zu bestellen, werden wir sicherstellen, dass sich gleichzeitig die Kosten für alle Kunden verringern werden.“
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 16.02.2020 aktualisiert am 13.02.2020
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