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Nissan 350Z Roadster: Schnäppchen jetzt auch offen

Ab März rollt der offene Zweisitzer zu Preisen ab 36 500 Euro zu den Händlern. Dafür bietet der 206 kW/280 PS starke Sportwagen bereits eine nahezu komplette Ausstattung, die unter anderem ein elektrisches Stoffverdeck mit beheizbarer Glasheckscheibe, ein Windschott aus Glas, elektrisch verstellbare Sportsitze, Xenon-Licht, Klimaautomatik, 18-Zoll-Leichtmetallräder sowie eine CD-Kassetten-Radio-Kombination.

Nissan 350Z Roadster. Foto: Auto-Reporter
Wer 38 900 Euro anlegt, erhält im so genannten "Premium Pack" zusätzlich Ledersitze mit Sitzheizung, einen Tempomat und ein Bose-Sound-System mit 240 Watt Leistung. Damit bewegt er sich auf der Höhe des Chrysler Crossfire, obwohl er 50 muntere Pferde mehr aus dem Stall lässt, die deutschen Mitbewerber sind für diese Summe nicht zu haben.

Auf die offene Variante des mit 1,4 Millionen gebauten Exemplaren erfolgreichsten Sportwagens der Welt mussten die deutschen Roadster-Fans lange warten. In den USA ist er bereits seit 18 Monaten auf dem Markt und dank seines Preises unter 30 000 Dollar auch erfolgreich. Nach Angaben von Nissan war er dort mit rund 11 000 verkauften Einheiten der erfolgreichste Import-Roadster des vergangenen Jahres. Die deutsche Version hat zusätzlich Brembo-Bremsen und ein angenehm spät regelndes ESP dazu erhalten.

Der Striptease der Stoffmütze mit Hilfe von sechs Elektromotoren dauert 20 Sekunden, ehe sich der Fahrer die frische Luft um die Nase wehen lassen kann. Wobei das wehen dank des Windschotts eher ein laues Lüftchen ist. Wer es in den Ohren rauschen lassen will, muss richtig Gas geben. Was bei 280 PS nicht schwer ist: In 6,4 Sekunden geht es auf Tempo 100, auf Wunsch geht der 350Z bis Tempo 250. Bis Tempo 120 ist es sehr ruhig auch bei offenem Verdeck – dank der ausführlichen Arbeit im Windkanal.

War der Japan-Porsche vorher schon ein durchaus schönes Auto, ist er offen noch eine Spur gelungener. Damit es auch sicher ist, hat Nissan den Rahmen der Frontscheibe verstärkt und auch unterm Blech mit Versteifungen und hochfesten Stählen gewerkelt. Das Ergebnis ist eine weitgehend verwindungsfreie Karosserie, die auf eine hohe Qualität schließen lässt. Das zusätzliche Gewicht von 110 Kilo im Vergleich zum Coupé macht den Roadster zwar im Spurt auf Tempo 100 eine halbe Sekunde langsamer von langsam zu sprechen, trifft jedoch hier nicht den Nagel auf den Kopf.

Offen fahren in einem solchen Auto macht Spaß: der heiser röhrenden V6, der vom sonoren Blubbern bis zum heiseren Brüllen alle Tonlagen trifft, dazu ein knackiges, aber nicht restlos komfortloses Fahrwerk lassen ein gewissen Go-Kart-Gefühl im 1,5-Tonner aufkommen. Dazu nimmt man auf einem bequemen Gestühl Platz, das reichlich Seitenhalt bietet und auch lange Strecken zum Vergnügen macht. Um das Paket abzurunden, spendiert Nissan ein gut abgestuftes Sechsganggetriebe mit kurzen Schaltwegen, das den Gangwechsel zum Vergnügen macht. Jedes Herunterschalten quittiert der Motor mit sattem Vortrieb, lediglich der lang übersetzte sechste Gang sorgt für akustische Zurückhaltung im Innern und hilft Benzin sparen. Wobei sparen natürlich relativ ist: 13 Liter gutes SuperPlus will der V6 schon haben, wenn man das Gaspedal nicht nur streichelt, dazu erfüllt er nur Euro 3./D4. Im Dritttelmix sind es 11,7 Liter. Das ist in Zeiten deftiger Benzinpreise nicht wenig, geht aber aufgrund der reichlich vorhandenen Leistung in Ordnung.

1000 Roadster will Nissan 2005 absetzen. Dank des überragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses sollte das kein Problem sein. Die sportlichen Qualitäten des 350Z sind unbestritten. Jetzt müssen die Kunden nur noch über ihren Schatten springen und einen Japaner kaufen. Und damit hatten die deutschen Konsumenten in diesem Segment in der Vergangenheit ihre Probleme. Ob der 350Z Roadster die Wende schafft, wird der Markt zeigen.

Von Stephan Bähnisch

3. Februar 2005. Quelle: Auto-Reporter

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