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Die Idee ist alt und immer noch reizvoll: Wie zügig und stabil muss sich ein Auto um die Kurven zirkeln lassen, wenn sich nicht nur zwei, sondern alle vier Räder lenken ließen? Bei einer Allradlenkung würde der optimale Lenkwinkel auch den Reifenverschleiß senken, die Reifen würden in schnellen Kurven nicht mehr quietschen, weil sie stets optimal auf der Aufstandsfläche rollten.
Technisch ist eine Allradlenkung allerdings wegen der erforderlichen Koordination schwierig umzusetzen. Honda hat vor rund zehn Jahren im Prelude mit einer Vierradlenkung experimentiert, Gleiches gilt für die Ingenieure von Nissan, die nach der zwischenzeitlich im Skyline angebotenen Lenkung jetzt einen neuen Anlauf nehmen. Statt mechanischer Verbindungen arbeitet das „4-Wheel Active Steer“ mit einer Vielzahl von Sensoren und Aktuatoren. Die Sensoren erfassen Informationen zu Geschwindigkeit, Gierwinkel, Radschlupf und Achslastverteilung. Dadurch wird der optimale Lenkeinschlag ermittelt, den die Aktuatoren an jedem einzelnen Rad umsetzen.
Vorteil: Die meisten Sensoren sind inzwischen sowieso schon da, weil sie im Fahrzeug für Fahrdynamik- und Sicherheitssysteme wie das elektronische Stabilitätsprogramm ESP benötigt werden. Entsprechend kann die Allradlenkung in kritischen Situationen mit dem ESP zusammenarbeiten und etwa ein Fahrzeug durch gezieltes Gegenlenken stabilisieren. Weil die Reifen stets ihre maximale Seitenführungskraft aufbieten können, wird der Grenzbereich weiter nach hinten geschoben und die aktive Sicherheit erhöht.
Neben den Japanern arbeitet der Zulieferer Delphi ebenfalls an einer neuen Allradlenkung, an der fünf verschiedene Autohersteller Interesse gezeigt haben. Nissan macht bislang keine Angaben zu einem möglichen Zeitpunkt der Serienreife und Markteinführung. Denkbar wäre es aber, dass der Hersteller die neue Technik zunächst den Modellen seiner Luxusmarke Infiniti spendiert – und die kommen 2008 auch nach Europa.
mid
geschrieben von veröffentlicht am 06.07.2006 aktualisiert am 06.07.2006
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