Nissan Leaf: Keiner für alle

Von Ingo Koecher — Noch sind sie schrille Außenseiter. Sie nähern sich fast lautlos. Zum Tanken braucht man ein Stromkabel. Der Nissan Leaf ist so einer. Das Elektroauto soll eine Reichweite von 175 km bieten – in der Theorie

Erstes in Großserie gefertigtes Elektroauto der Kompaktklasse – dieser geschichtsträchtige Titel ist dem Nissan Leaf nicht mehr zu nehmen. Die Lithium-Ionen-Batterie des 2010 gestarteten Stromers soll unter Idealbedingungen eine Reichweite von bis zu 175 km ermöglichen. Erst dann muss der Leaf für bis zu zwölf Stunden an die Steckdose. Klingt eigentlich ganz praktikabel, legt man zugrunde, dass ein Pkw statistisch nicht mehr als 80 Kilometer pro Tag bewegt wird. Zwei Tage fahren, einen halben Tag laden – bitte, wenn es dem Fortschritt dient….

Voll besetzt auf großer Tour

Vier Leute, kleines Gepäck und sommerliche Temperaturen auf der Landstraße – insgesamt legte der Leaf beim [foto id=“436419″ size=“small“ position=“right“]auto.de-Test 117 Kilometer rein elektrisch zurück. Außerhalb der Ortschaft lag die Geschwindigkeit zwischen 70 und 100 km/h, innerorts bei 50 km/h. Richtig Freude kommt beim sofort abrufbaren Drehmoment von 280 Nm auf, das im Drive-Modus (D) von der ersten Sekunde an zur Verfügung steht. Wem indes die Reichweite wichtiger ist, der fährt im Eco-Modus am besten. Hier werden die Beschleunigung gemildert und die 109 PS des Wechselstrom-Synchronmotors sparsamer mobilisiert.

Der Eco-Modus reicht, um normal im Verkehr mitzuschwimmen. Was auffällt: Der Blick schweift deutlich häufiger über die Anzeigen als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor. Denn mit jedem absolvierten Kilometer nimmt die Reichweite ab. Der Ladezustand der Batterie lässt sich im Multifunktionsdisplay des Armaturenbretts verfolgen. Zentrales Element ist das Power-Meter. Skalen zeigen an, ob man Energie gewinnt, etwa beim Bremsen durch Rekuperation, oder ob energieintensiv gefahren wird.

Den vollständigen Test finden Sie im auto.de-Magazin ab 19. Oktober für 1,50 Euro am Kiosk.