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Nissan
Viel Raum auf kleiner Fläche, lautet das erfolgreiche Van-Konzept. Doch funktioniert das auch, wenn ein Kleinwagen die Basis stellt? Der Nissan Note ist angetreten, das zu beweisen.
Familienbande
Ein Kühlergrill, der an den Nobel-SUV Murano erinnert, spitz zulaufende Scheinwerfer und einige weitere kleine Änderungen im Detail. Schon wird aus dem knubbelig-süßen Micra in ein erwachsen wirkendes Fahrzeug: Der Nissan Note. Die markante Seitenlinie mit den boomerangförmigen Heckleuchten nimmt die Form der Fahrzeugstudie Qashquai auf. Ein für Nissan typisches Designelement ist der aufstrebende Dachabschluss, der an eine Sprungschanze erinnert. Die Motorenpalette umfasst je zwei Benziner und Turbodiesel mit einer Leistungspalette von 68 PS bis 110 PS. Die Preise starten bei 13.690 Euro.
Groß gemacht
Aus einem Kleinwagen eine Van zu entwickeln, das Experiment wurde von Nissan-Konzernpartner Renault bereits mit dem Modus realisiert. Technische Basis ist die gemeinsam von Renault und Nissan entwickelte Kleinwagenplattform, auf der auch der neue Clio und der Micra basieren. Im Gegensatz zum Modus (3,79 m), darf sich der Note auf etwas über vier Meter Länge strecken. Wertvolle Zentimeter, von denen die Passagiere und der Kofferraum gleichermaßen profitieren. Fahrer und Beifahrer fühlen sich unter dem hohen Dach bestens aufgehoben. Auch für die Schultern gibt es genug Platz. In der zweiten Reihe schwankt die Beinfreiheit zwischen üppig und ausreichend – je nachdem wo sich die um 16 Zentimeter längs verschiebbaren Polster gerade befinden. Entsprechend variiert das Gepäckvolumen: 280 Liter bis 437 Liter sind drin. Mit umgeklappter Rückbank werden es sogar 1.332 Liter.
Schlau durchdacht
Ein Teil des Stauraums verbirgt sich unter einem doppelten Boden – dem Flexi-Board-System: Zwei einzelne in unterschiedlicher Höhe montierbare Abdeckungen, die das Gepäckabteil flexibel aufteilen. Die mit 50 Kilogramm belastbaren Platten sind auf der einen Seite mit einer Gummimatte beschichtet. Schmutzige Wanderstiefel, Gartengeräte oder die feuchte Taucherausrüstung lassen sich so problemlos transportieren. Für Kleinkram gibt es unter der Beifahrer-Sitzfläche ein Geheimfach, der Atlas verschwindet im Außenfach des Handschuhfachs, das sich in Verbindung mit der Klimaanlage heizen oder kühlen lässt. Der Testwagen mit 1,4-Liter-Basis-Benziner (88 PS/64 kW) und "acenta"-Ausstattung ist entsprechend ausgerüstet. Im Preis von 15.690 Euro sind auch ein CD-Radio mit Fernbedienungstasten und der Bordcomputer enthalten. Das Bedienkonzept ist inklusive Schalter und Lüftungsdüsen bereits aus dem Micra bekannt. Schon dort konnte es überzeugen.
Basis genügt
Der 1,4-Liter-Motor macht seine Sache im Stadtverkehr recht gut. Unaufdringlich bringt er den Note auf Touren – in gut 13 Sekunden ist Tempo 100 erreicht. Das Fünfganggetriebe arbeitet dabei ausreichend exakt und angenehm leichtgängig. Etwas zäher wird es auf der Autobahn, bis die Höchstgeschwindigkeit bei 165 km/h erreicht ist. Ein Grund dafür ist sicherlich die 1,55 Meter hoch aufragende Karosserie. Dafür entschädigt der Vierzylinder mit angenehmer Laufruhe und einem Durchschnittsverbrauch von 6,3 Liter Super. Bei ersten zügigen Testrunden zwischen Hamburg und der Lüneburger Heide lagen wir laut Bordcomputer rund einen Liter darüber. Wer mehr Leistung möchte, greift zum 1,6-Liter-Benziner (110 PS/88 kW). Der verbraucht mit 6,6 Liter nur unwesentlich mehr. Allerdings gibt es das stärkste Triebwerk nur in Verbindung mit der Topausstattung "tekna", was den Preis auf mindestens 18.740 Euro treibt. Dann ist auch das aufpreispflichtige Stabilitätsprogramm an Bord, das für den Note 1.4 in Verbindung mit Kopfairbags 550 Euro extra kostet. Angesichts des verfügbaren Stauraums und einer straffen Fahrwerksauslegung, die durchaus zu zügiger Gangart animiert, sicherlich keine schlechte Investition. Front- und Seitenairbags, ABS mit Bremsassistent und Isofix-Verankerungen für Kindersitze sind bei allen Nissan Note serienmäßig an Bord.
Fazit: Ein Van auf Kleinwagenbasis, ja das geht. Nissan hat mit dem Note den richtigen Ton für junge Familien getroffen. Die finden in dem gar nicht mal so kleinen Japaner nämlich einen praktischen Begleiter für den Alltag.
mototype.de, Holger Schilp
geschrieben von veröffentlicht am 17.04.2006 aktualisiert am 17.04.2006
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