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Nissan Qashqai 1.6 cdi: Voll und ganz salonfähig

Der Terminkalender notierte den Besuch nach Genf und einen Termin in Stuttgart binnen Wochenfrist. Der heimatliche Standort Düsseldorf führte schnell zur Kalkulation von rund 2 500 Kilometern Wegtrecke und der anschließenden Recherche nach einem talentierten Reisemobil. „Wie wäre es mit einem Qashqai und dem neuen 1,6-Liter-Diesel,“ ließ Nissan ausrichten. Und so entwickelte sich für sieben Tage eine stabile Beziehung.

Nissan bietet den Qashqai seit 2007 an

2010 erfolgte eine Überarbeitung. Der 4,33 Meter lange Viertürer mit großer Heckklappe verbindet den flexiblen Innenraum eines Kombis mit dem erhöhten Fahrwerk eines SUVs. Ein solches Fahrzeug firmiert in der Fachwelt als „Crossover“. Ein automobiles Mischwesen sozusagen, das das Beste aus zwei Welten kongenial verbindet. Der Name des Wettbewerbers für Toyota RAV4, Kia Sportage oder VW Tiguan ist dem iranischen Volk der „Kaschgai“ entlehnt. Nomaden als Namensgeber für ein Reisemobil passen irgendwie.

Sechs Jahre Bauzeit schlagen sich bei einem Auto wie dem Qashqai in einem spürbaren Maß an Reife nieder. Sauber und solide verarbeitet präsentiert sich ein Innenraum mit durchaus robusten Oberflächen, auf denen der Kampf gegen Verschmutzungen durch Kind oder Hund mit Reinigern geführt werden darf. Dazu addieren sich übersichtliche Armaturen und Bedienelemente, die auf sympathische Weise vermeiden, formale Antworten auf Fragen zu formulieren, die niemand gestellt [foto id=“459195″ size=“small“ position=“left“]hat. Die Sitze vorne, mit einem rutschfesten Bezug für Sitzfläche und Lehne, bieten genügend Verstellmöglichkeiten, um auch mit 1,90 Metern Körpergröße eine entspannte Sitzposition zu finden.

Die Lehne unterstützt den Rücken besonders im unteren Lendenwirbelbereich spürbar und wirksam, sodass die erste 800-Kilometeretappe Düsseldorf-Genf ohne jede negative Rückmeldung von der Körperrückseite abläuft. Die gegenüber einer Limousine rund 15 Zentimeter höhere Sitzposition belohnt mit bequemen Zustieg und guter Übersichtlichkeit. Der Qashqai gehört zur aussterbenden Spezies jener Automobile, bei der sich noch die gesamte Fahrzeugfront überblicken lässt. 410 Liter Gepäckraumvolumen markieren keinen Klassenbestwert, reichen aber in der Praxis aus. Das maximale Ladevolumen von 1 513 Litern bei umgeklappten Rücksitzen erlaubt es, auch anspruchsvolle Transportaufgaben zu lösen.

Der neue Vierzylinder-Diesel mit 1,6 Litern Hubraum, in Verbindung mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe und Start-Stopp-Automatik, zeichnet sich gleichermaßen durch ruhigen, [foto id=“459196″ size=“small“ position=“right“]geräuscharmen Lauf und saubere Durchzugskraft aus. Bereits bei 1 750 U/min stehen 320 Newtonmeter bereit, die dem Qashqai mit zuschaltbarem Allradantrieb trotz 1 540 Kilo Leergewicht einen fast sportlichen Touch verleihen. Die 4,5 Liter Normverbrauch auf 100 Kilometern und der daraus resultierende CO2-Ausstoß von 119 Gramm CO2 pro Kilometer erweisen sich in der Praxis als illusorisch. Da gelingt auch dem Qashqai kein Ausreißer. Doch mit den 5,9 Litern Durchschnittsverbrauch über die gesamte Teststrecke lässt sich prima leben, zumal der 65-Liter-Tank nur alle rund 1 000 Kilometer zum Päuschen mahnt. Am Testende verkündet die zentrale Anzeige, dass dank Start-Stopp-Automatik die Umwelt um knapp drei Kilo CO2 entlastet, also gut ein Liter weniger Kraftstoff verbraucht wurde.

Sparsam, bequem, komfortabel gefedert, mit zuschaltbarem Allradantrieb für alle Unbill des Wetters und entsprechend auf rutschigen Fahrbahnen stets gut gewappnet, erwies sich der Qashqai schon auf der Hinreise nach Genf als durch und durch Salon-fähig. Natürlich finden sich im Laufe einer so engen Beziehung auch Schwachstellen. Die Heckklappe lässt sich beispielsweise nicht weit genug nach oben klappen. Im Fond geht es eng zu. Vor allem die Kniefreiheit ist auf langen Strecken für Erwachsene nicht ausreichend. Kritik verdient auch der kleine Bildschirm in der Mittelkonsole, dessen Darstellungen nicht [foto id=“459197″ size=“small“ position=“left“]schnell genug erfassbar sind, was angesichts des ausgezeichneten Navigationssystems schade ist.

Mit zwei Benzin- und drei Dieselmotoren, optionalem Allradantrieb, Schalt- und Automatikgetriebe, lassen sich 29 verschiedene Ausführungen des Qashqai konfigurieren. Zudem stehen vier Ausstattungslinien zur Wahl. Die Preise beginnen bei 19 800 Euro. Als 1.6 cdi in der getesteten Ausstattung „360“ mit Rundblick- und Rückfahrkamera, Klimaautomatik, 18-Zöllern aus Leichtmetall, Allradantrieb und in der Schweiz höchst segensreicher Geschwindigkeitsregelung sind 30 740 Euro fällig.

Der Nissan Qashqai hat sich als angenehmer, bequemer und sparsamer Reisebegleiter präsentiert. Aufreißer-Attribute sind dem japanischen Crossover allerdings fremd. Er ist ein Auto, das nach 2 500 entspannten Kilometern an ein klassisches Filmzitat denken lässt: „Das könnte der Beginn einer schönen Freundschaft werden.“

Bewertung

Plus: Laufruhiger, sparsamer Antrieb, gute, bequeme Sitze, solide Verarbeitung umfangreiche Ausstattung
Minus: Heckklappe öffnet nicht weit genug nach oben, knapper Knieraum im Fond, kleiner Bildschirm für´s Navi in der Mittelkonsole

Daten Nissan Qashqai 1.6 cdi „360“

Fünftüriger Crossover
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimetern: 4 330/1 783/1 615/2 630
Leergewicht: 1 540 kg
zulässiges Gesamtgewicht: 2 100 kg
Gepäckraum min/max: 410/1 513 Liter
Tankinhalt: 65 Liter
   
Antrieb: Vierzylinder-Reihenmotor, Diesel mit Direkteinspritzung und Turboaufladung
Leistung: 96 kW/130 PS bei 4 000/min
max. Drehmoment: 320 Nm bei 1 750/min
0 – 100 km/h: 10,9 s
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Normverbrauch kombiniert: 4,5 l/100km (Benzin)
CO2-Ausstoß: 119 g CO2/km
Preis: 30 740 Euro

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Gast auto.de

April 9, 2013 um 9:39 am Uhr

wer hätte sich vor Jahren einen Nissan blablabla oder trallala um 420.000.- ös gekauft ? niemand !!!!!!! da tendiere ich eher zu einem DACIA-DUSTER (der kostet inkl..aller Extras und Allrad mit dem man wirklich ins Gelände fahren kann-siehe öamtc-Test !!!!! 20.000.- Euro !!) und das lustige ist daran : die Allradtechnik kommt vom Nissan Murano !

Gast auto.de

April 5, 2013 um 9:58 am Uhr

Oben im Text steht "Dieselmotor" unter Verbrauch "4.5 Liter Benzin". Da gibt es einen Schreibfehler 😉 … Der Qashqai liegt laut Spritmonitor bei einem durchscnittlichen Verbrauch von 6.6 Litern. Das scheint auch ok zu sein der Tiguan (BMT 2.0 TDI 140PS) liegt bei 6.65, der BMW X3 (18d 143PS) bei 6.76, der Ford Kuga (2.0 TDI 140PS) bei 7.26 Litern und der Renault Koleos (2.2 150PS) bei 7.82 Litern. (alle Modelle 2010-2013)

Der Nissan liegt also auf einem guten bis sehr guten Niveau mit den anderen europäischen Herstellern. !

Gast auto.de

April 5, 2013 um 7:46 am Uhr

Das ist sicher der neue "Vielstoffmotor". Fährt bei Bedarf auch mit Nitro-Verdünnung oder Sake… 😉

Gast auto.de

April 5, 2013 um 2:36 am Uhr

Ich krieg das kalte Kotzen bei solchen "Artikeln"… 1.6 cdi -> Verbrauch 4,5l (Benzin)
Das sagt schon alles.

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