Nissan

Nissan Qashqai: Aus Europa für Europa

Der neue Hoffnungsträger des Automobilherstellers Nissan hört auf den Namen „Qashqai“. Die Mischung aus Kompaktwagen und SUV soll jene Lücken in der Produktpalette füllen, die der inzwischen eingestellte Almera in der unteren Mittelklasse gerissen hat. Das neue Modell ist ab dem 24. Februar zu Preisen ab 19 790 Euro in vier Motorvarianten sowie mit
Front- oder Allradantrieb auf dem deutschen Markt erhältlich.

Qashqai – in England entwickelt und produziert

Die sperrige, einem nahöstlichen Nomadenstamm entlehnte Modellbezeichnung „Qashqai“ (sprich: Kaschkai) legt eigentlich eine falsche Fährte, denn der Kompakte ist ein durch und durch europäisches Auto: Design und Technik wurden von den Nissan-Zentren in England entwickelt, und dort, im Werk Sunderland, läuft das Fahrzeug auch vom Band. Es soll die Vorteile mehrerer Fahrzeugklassen miteinander verbinden: die Alltagstauglichkeit und übersichtlichen Abmessungen eines Kompaktwagens sowie die erhöhte Sitzposition und das robust wirkende Äußere eines modernen SUV.

Alternative zwischen Golf und SUV

Nissan hofft auf Kunden, denen Modelle der Golfklasse zu langweilig und echte SUV zu schwerfällig erscheinen. In dieser Größe und mit dieser Optik genießt der Qashqai auf dem deutschen Markt momentan eine Alleinstellung, einzig der Cross-Golf von Volkswagen verfolgt ein ähnliches Konzept, ist aber nur als Fronttriebler erhältlich. Der Qashqai dagegen ist neben der Basis-Version mit Frontantrieb in den stärkeren Motorvarianten für 1 850 Euro Aufpreis als Allrader zu haben. Der Antrieb soll insbesondere im Herbst und Winter auf nassen oder glatten Straßen für mehr Fahrsicherheit sorgen.

Kein Familienfahrzeug

Familiäre Bedürfnisse erfüllt der Crossover-Kompaktwagen allerdings nur
eingeschränkt: Raumangebot und Beinfreiheit im Fond reichen nur für kürzere Strecken, die Rückbank lässt sich nicht verschieben oder im Boden versenken, sondern nur zu einer unebenen Ladefläche mit Stufe umlegen. Mit dem Kofferraumvolumen von 410 Litern sticht der Japaner aber die meisten Kompaktwagen aus. Das Unternehmen hat ohnehin weniger Familien mit Kindern als potenzielle Kundschaft ausgemacht, sondern eher jene Paare, die noch keine Kinder haben, sowie die Generation 50+, wo die Kinder schon aus dem Haus sind.

Motorisierung

Die Motorenpalette ist übersichtlich: Zwei Diesel und zwei Benziner decken ein schmales Leistungsspektrum von 78 kW/105 PS bis 110 kW/150 PS ab.
Beliebtester Motor dürfte der kleinere Diesel mit 78 kW/105 PS werden, der im Fronttriebler für 21 740 Euro erhältlich ist. Einen agilen Eindruck machte auf den ersten gefahrenen Kilometern aber auch der stärkere Benziner mit 104 kW/141 PS, der nur selten angestrengt wirkt und insbesondere durch Drehfreude und einen leisen und vibrationsfreien Motorlauf gefällt. Die komfortable Fahrwerksabstimmung, die kaum vorhandenen Motor- und Abrollgeräusche, die simple Bedienung und die angenehme Sitzposition auf den vorderen Plätzen laden zu entspannten Autobahnreisen und Erkundungstouren in der Stadt ein. Auf kurvigen Landstraßen fühlt sich der Nomade weniger wohl:
Die schwergängige Lenkung und der im Vergleich zu einem Pkw hohe Aufbau lassen den Japaner dort schwerfällig und ungelenk wirken.

Drei Ausstattungslinien

Das neue Modell ist in den drei klassischen Nissan-Ausstattungslinien „Visia“, „Acenta“ und „Tekna“ zu haben, wobei das Sicherheitsniveau schon in der Basis mit ESP, Front- und Seitenairbags sowie Bremsassistent und aktiven Kopfstützen ordentlich ist. Auch Klimaanlage, CD-Radio, Bordcomputer und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung fürs Handy sind in allen Modellen an Bord. 15 000 Fahrzeuge will Nissan im Jahr 2007 in Deutschland verkaufen, im nächsten Jahr sollen es 18 000 Einheiten werden. Dafür hat sich der Qashqai vor allem das Erobern von Fremdkunden vorgenommen: 80 Prozent der Käufer sollen von anderen Marken kommen.

Technische Daten

Fünftüriger und fünfsitziger Kompaktwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand:
4,32 Meter/1,78 Meter/1,61 Meter/2,63 Meter; Front- oder Allradantrieb;
1,6-Liter-Ottomotor, 84 kW/115 PS, max. Drehmoment 156 Nm bei 4 400 U/min, 0-100 km/h 12,0 Sek., Höchstgeschwindigkeit 175 km/h, Verbrauch 6,7 Liter/100 km, Preis ab 19 790 Euro;
2,0-Liter-Ottomotor, 104 kW/141 PS, 196 Nm bei 4 800 U/min, 10,1 Sek.,
192 km/h, 8,2 Liter/100 km, Preis ab 22 440 Euro;
1,5-Liter-Dieselmotor, 78 kW/105 PS, 240 Nm bei 2 000 U/min, 12,2 Sek.,
174 km/h, 5,4 Liter, Preis ab 21 740 Euro;
2,0-Liter-Dieselmotor, 110 kW/150 PS, 320 Nm bei 2 000 U/min, 10,5 Sek.,
191 km/h, 6,6 Liter, Preis ab 24 890 Euro.

mid/mh

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