Nordschleifen-Doppelbelegung sorgt für Ärger

Etwas läuft schief am Nürburgring. Nach dem finanziellen Desaster bei der Neugestaltung des Umfeldes der weltbekannten Rennstrecken im Jahr 2009, sorgen dieses Jahr Planungsfehler der Nürburgring Automotive GmbH bei den Nutzern der Nordschleife für Verärgerung: Mehr als einmal haben Doppelbelegungen der „Grünen Hölle“ die Freude am Rennstreckenerlebnis getrübt.

Jüngstes Opfer der Fehlplanung waren die rund 130 Teilnehmer des von der Zeitschrift „Sport Auto“ initiierten Perfektionstrainings. Ihnen wurde von den zwei vollen Trainingstagen auf der Nordschleife kurzerhand mehr als ein halber Tag gestrichen. Grund: Die Strecke war ab Mittag des zweiten Programmtages einem anderen Mieter ebenfalls zugesagt worden. Und dieser wollte den Parcours nicht mit anderen teilen. Mit beiden Parteien hatte die Nürburgring Automotive GmbH einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen, der den Mietern die alleinige Nutzung der Nordschleife zusicherte. Beide Mieter pochten auf ihr Recht, dennoch hatten die Organisatoren des Perfektionstrainings das Nachsehen. Am Abend des ersten Tages musste Chefredakteur Horst von Saurma-Jeltsch den Teilnehmern die Hiobsbotschaft überbringen, dass am nächsten Tag fünf Stunden früher Schluss sei als vorgesehen. Von den Kosten in Höhe von 1 780 Euro inklusive Vollverpflegung und zwei Übernachtungen sollten die enttäuschten Fahrer einen Teil erstattet bekommen. „Das werde ich bei den Verantwortlichen für Sie zurückholen“, versprach Surma-Jeltsch. Doch das wog die Enttäuschung der Betroffenen nicht auf.

In einer Stellungnahme der Nürburgring Automotive GmbH wurde auf Anfrage des Motor-Informations-Dienst (mid) zugegeben, dass solche Doppelbelegungen tatsächlich mehr als einmal dieses Jahr vorgekommen sind. Man gelobte Besserung. Es würde derzeit unter anderem mit einem neuen System gearbeitet, mit dem Doppelbelegungen vermieden würden. Bleibt zu hoffen, dass die „Grüne Hölle“ bald nur noch zu 100 Prozent und nicht mehr zu 130 Prozent ausgebucht ist.