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Im öffentlichen Personennahverkehr übernimmt der Bus eine wichtige Rolle. Ob im Stadt- oder im Regionalverkehr, die Bus-Passagiere wollen fortschrittliche Fahrzeuge, die sicher, komfortabel und umweltfreundlich sind. Diese offerieren etwa die deutschen Hersteller MAN und Daimler sowie ihre Wettbewerber Solaris aus Polen, VDL aus den Niederlanden und Volvo aus Schweden.
Die Banken- und Staatsschuldenkrise hat den Bus-Markt auf Talfahrt geschickt. 2012 wurden in Europa so wenig neue Fahrzeuge verkauft wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die meist kommunalen Verkehrsbetriebe haben klamme Kassen. Doch spätestens nach 14 Jahren müssen die „alten Schätzchen“ ersetzt werden, denn dann haben Linienbusse im Stadtverkehr meist mehr als 700 000 Kilometer zurückgelegt. Hybridbusse gehören meist nicht zu ihren Nachfolgern, bisher verkehren nur 64 Fahrzeuge mit Diesel-Elektroantrieb in Deutschland.
Daimler ist mit seinen Bus-Marken Mercedes-Benz und Setra in Europa ein Schwergewicht. Sie lieferten im ersten Halbjahr 2013 jeden dritten neuen Bus in Europa. In Deutschland stammt von ihnen mehr als jedes zweite Fahrzeug. Der Konzernbereich Daimler Buses bietet als erster Omnibushersteller das komplette Fahrzeugprogramm mit Motoren der Abgasstufe Euro 6 an. Trotz der Umstellung mit den aufwendigen Euro [foto id=“481195″ size=“small“ position=“left“]6-Komponenten und der Leistungssteigerung verbrauchen die Busse nun acht Prozent weniger Diesel als die Vorgängermodelle. Wichtig für die Passagiere ist: Sie fahren noch sicherer und komfortabler als zuvor.
Präsentieren werden Mercedes-Benz und Setra ihre neuen Linien- und Reisebusse auf der Busworld Europe im belgischen Kortrijk. Vom 18. bis 23. Oktober zeigen die Daimler-Konzern-Marken auf der weltweit größten und ältesten Fachausstellung der Branche fünf Weltpremieren und zwei Messeneuheiten. Dabei sind für die Busreisenden die Erhöhung der Sicherheit durch fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme interessant. Dazu zählen etwa der Bremsassistent sowie der Spurhalte- und Notbremsassistent.
Fast jeder Fahrgast im städtischen Linienverkehr kennt den Citaro von Mercedes-Benz. Mit weltweit mehr als 35 000 abgesetzten Fahrzeugen seit 1997 ist der Citaro der erfolgreichste Stadtbus überhaupt. Jetzt kommt zu der 2011 eingeführten zweiten Generation die zwölf Meter lange zweitürige „Low-Entry“-Version dazu, die in Kortrijk ihre Weltpremiere feiert. Auch der Minibus Sprinter Travel feiert dort seine Weltpremiere, der als kleinster Bus im Programm von Daimler steht.
Der Reisebus, Coach im Fachjargon, ist traditionell die Domäne von Setra. Die Marke bietet Passagieren mit ihren Fahrzeugen das Reisen auf allerhöchstem Niveau in Luxus und Komfort. Vor einem Jahr feierten die ComfortClass-Busse ihr Debüt auf der IAA-Nutzfahrzeuge in Hannover. Jetzt folgt die TopClass in Kortrijk, die wie kein zweites Fahrzeug Busreisen zum Erlebnis macht. Wer mit Fernbuslinien fährt, wird Setra-Komfort schätzen lernen. Denn mit der Genehmigung dieser Linien durch den deutschen Gesetzgeber rechnet Harmut Schick, Leiter von Daimler Buses, allein mit einem zusätzlichen Absatz von 300 Fahrzeugen bis 400 Fahrzeugen jährlich für diesen Busreiseverkehr in Deutschland.
Denn laut Thomas Fricke, Projektleiter „Neue Generation Reisebusse“, rechnet Daimler Buses damit, dass „ab dem Jahr 2015 eine Kennzeichnungspflicht für Effizienzklassen eingeführt wird, und ab dem [foto id=“481196″ size=“small“ position=“right“]Jahr 2020 harte Grenzwerte für den maximalen CO2-Ausstoß festgelegt werden“. Dass ein Flaggschiff bereits heute diese Anforderungen erfüllt, wird zu Recht erwartet, so Fricke.
Wer mit dem Hybridbus fährt oder ihn als Passant erlebt, schätzt dessen umweltfreundlichen und geräuscharmen Linienbetrieb. In seinem speziellen Einsatzgebiet in deutschen Städten mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 15 km/h und einer Laufleistung bei guter Auslastung von jährlich etwa 60 000 Kilometern summiert sich der Stop-and-go-Verkehr und damit die „Energie-Rückgewinnung“. Die Diesel-Elektro-Hybridbusse wandeln beim Bremsen Bewegungsenergie in elektrischen Strom um, der in einer Batterie gespeichert, zum Betrieb eines Elektromotors verwendet wird. Dieser treibt die Linienbusse beim Anfahren und im geringen Lastbereich an. So verbraucht der Verbrennungsmotor des Hybrid-Busses vergleichsweise etwa 20 Prozent weniger Diesel, stößt weniger Schadstoffe aus und ist auch geräuschärmer.
Doch mit derzeit nur 101 Hybridbussen in Europas Städten, kann von einem Run auf die umweltfreundlichen Fahrzeuge nicht gesprochen werden; auch nicht, wenn Mercedes-Benz jetzt auf einen Schlag 25 Citaro-Hybrid-Busse ins ungarische Kecskemét liefert. Der Wettbewerb ist in Deutschland mit Marken wie Mercedes-Benz, MAN, Solaris und Volvo stark. Finanziell schwach sind die kommunalen Verkehrsgesellschaften. Kein Wunder, dass insgesamt nur 64 Hybridbusse im Linienbetrieb deutscher Städte fahren, die fünf mitgezählt, die Ende September in Stuttgart in den Liniendienst überführt werden.
geschrieben von auto.de/(wop/mid) veröffentlicht am 05.09.2013 aktualisiert am 05.09.2013
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