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Von Anfang an heftig umstritten und noch immer in ihrer Wirkung zweifelhaft sind die sogenannten Umweltzonen. Solche Umweltzonen werden seit 2008 in deutschen Innenstädten zur angeblichen Reduzierung von Feinstaub eingeführt und treffen besonders Besitzer von New- und Oldtimern hart: In Staffelsystemen verschiedener Plaketten dürfen nur Fahrzeuge, die Bestimmungen wie Diesel mit Rußpartikelfilter oder Benziner mit Kat entsprechen, genau festgelegte Bereiche in den Innenstädten von beispielsweise Berlin, Köln oder Hannover befahren. Zum 1.1.2011 führen weitere Städte im Bundesgebiet die Umweltzonenregelung ein, sodass sich wieder eine Reihe von Autobesitzern der Frage der Nachrüstung stellen muss bzw. dieser unsausweichlich folgen muss. Denn selbst wenn Ihre Stadt noch nicht in Umweltzonen geteilt wurde, denken Sie daran, dass die Bundesregierung nur noch in diesem Jahr Betroffene mit 330 Euro bei der Nachrüstung fördert.
Um das Fördergeld beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle online beantragen zu können, muss der Partikelfilter nachweislich bis 31.12. diesen Jahres eingebaut worden sein. Der Antrag auf Nachrüstung kann dann noch bis zum 15. Februar gestellt werden. Es ist also Eile geboten, denn ein Bußgeld für Fahren ohne Umweltplakette kostet mindestens 40 Euro – zumindest bei einem laufenden Fahrzeug. Noch liegen im Fördertopf Zuschüsse für etwa 55.000 Fahrzeuge bereit. Allerdings bekommt nicht jeder Fahrende automatisch eine Nachrüstung für sein Fahrzeug: Das Auto muss vor dem 1. Januar 2007 erstmalig zugelassen sein. Auch Besitzer von Wohnmobilen oder Kleintransportern bis zu 3,5 Tonnen können die Förderung in Anspruch nehmen.
Die eingebauten Filter können den Rußausstoß nachgewiesenermaßen um 30- 40 Prozent reduzieren und tragen so zur Verringerung der Umweltbelastung wie eines Krebsrisikos bei. Allerdings sind die Umweltzonen politisch sehr umstritten: So sind die gesenkten Werte, die Messung der Immissionen – also messbarer Schadstoffe, nur so minimal durch die Umweltzonen verringert worden, dass für die Einführung politisch-strategische Erwägungen etwa zum Anreiz des Neuwagenkaufs scheinbar größeres Gewicht hatten. Außerdem wird Feinstaub in der Luft kaum von Autos verursacht, sondern vielmehr natürlichen Umweltverschmutzern wie abgeriebener Erde usw. Luftverunreinigungen durch Heizungen tun ihr Übriges. Natürlich verbessern Fahrzeuge nicht unbedingt die Innenstadt-Luft, keine Frage. Kritiker jedoch verweisen auf die durchaus größere Verschmutzung durch Reifenabrieb und Bremsen, die nach einem Verbot von großen Luxuslimousinen und den ohnehin unnützen SUVs als von alten Dieseln in den Innenstädten schreit. Aber das ginge ja nicht: Denn das Wirtschaftsbosse oder Politiker im 7er-BMW durch die Gegend kutschiert werden können, ist natürlich deutlich gewichtiger als der Liebhaber-Oldtimer oder Familien-Bulli. Sichern Sie sich also schnell noch Ihren Werkstatttermin für 2010.
Alle, die sich unsicher sind, ob sie auch ihr Auto nachrüsten lassen müssen, können sich auf einer vom Verband Kraftfahrzeug Gewerbe, Verkehrsclub Deutschland u.a. speziell errichteten Website informieren: Einfach Marke und/oder Modell des eigenen Fahrzeugs hier eintragen. Na dann, feinstaubfreie (?) Fahrt.
geschrieben von Kira Fröhlich veröffentlicht am 22.12.2010 aktualisiert am 22.12.2010
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