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Präsident Barak Obama und seine Auto-Taskforce haben die Rettungspläne von General Motors (GM) und Chrysler dem Papierkorb übereignet. Bei Umsetzung dieser Pläne sei keines der Unternehmen lebensfähig, hört man dazu aus Washington. In der Nacht zum 30.3.2009 bekam GM 60 Tage Zeit, einen neuen Plan vorzulegen und Chrysler 30 Tage, um sich mit Fiat auf eine Partnerschaft zu einigen. Mit einem „Do-or-die“ baute die US-Administration großen Druck auf beide US-Automobilhersteller auf.
Die US-Administration hatte GM bei dem Gespräch mit der Auto-Taskforce unter Steve Rattner klargemacht, dass außer einem neuen Rettungsplan auch der Rücktritt von GM-Chef Rick Wagoner notwendig sei. Wagoner trat noch während des Gesprächs zurück und gab damit den Weg frei für den bisherigen Vize Frederick H. (Fritz) Henderson, den früheren Chef von GM Europe. Wagoner war seit 2000 im Amt und hatte mit GM seit 2005 mehr als 80 Milliarden US-Dollar Verlust eingefahren. Sein Abgang wird nicht der einzige erzwungene Wechsel im GM-Management bleiben.
Obama hatte Politikern aus Michigan, dem Heimatstaat von GM und Chrysler, erklärt, beide Unternehmen hätten die Bedingungen für die bereits gezahlten und zusätzlich geforderten Kredite nicht erfüllt und seien heute nicht überlebensfähig. Die US-Regierung wird einen Beauftragten für die Erholung der Automobilindustrie einsetzen, der bei Lösungen für die Mitarbeitern unterstützen soll. Außerdem wird die Regierung die Garantierisiken bei Neuwagengeschäften für GM und Chrysler abdecken, damit Autokäufer nicht bei einer Insolvenz auf dem Garantierisiko sitzenbleiben.
Chrysler sieht sich besonderem Druck aus Washington ausgesetzt. Die Auto-Taskforce habe das Versteckspiel von Chrysler durchschaut, kommentiert die „Detroit Free Press“ die Forderung, entweder in der 30-Tage-Frist eine Einigung mit Fiat zustande zubringen oder unterzugehen. Fiat dagegen hatte erst kürzlich erklärt, man sei nicht bereit, für die Chrysler-Schulden einzustehen. Die Partnerschaft könne sich nur auf die Zusammenarbeit bei Produkten beziehen. In den Verhandlungen mit der Auto-Taskforce stimmte der italienische Hersteller jetzt offenbar zu, mit weniger als den ursprünglich angedachten 35 Prozent bei Chrysler einzusteigen.
Nicht vor 2011 könnte aber ein erster Fiat-Chrysler in den USA vom Band rollen. Zu spät also, um das heutige Produktprogramm der Amerikaner zu ergänzen und die Marktposition von Chrysler schnell zu verbessern. Der Chrysler-Absatz hat sich in diesem Jahr bisher um 49 Prozent nach unten entwickelt. Fiat könnte – so hört man – bereit sein, Autos in die USA zu exportieren, die dann über Chrysler verkauft werden könnten.
Sollte die Allianz mit Fiat zustande kommen, könnte Chrysler mit weiteren sechs Milliarden US-Dollar Unterstützungskrediten rechnen. Bisher hatte das Unternehmen bereits vier Milliarden US-Dollar erhalten und fünf weitere Milliarden beantragt.
Ford will sich aus all dem raushalten. Bill Ford Jr. und der CEO Alan Mulally wollen auch in Zukunft auf staatliche Hilfe verzichten. Sie ziehen es vor, unabhängig zu bleiben. „Glauben Sie uns“, sagte kürzlich Ford der „Detroit Free Press“, „wir haben nicht die Absicht, von der Regierung Geld zu leihen. Wir ziehen es vor, unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Der Opel-Betriebsrat hat den Chefwechsel bei GM begrüßt. „Der Schritt war überfällig“, sagte Betriebsratschef Klaus Franz am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Henderson habe den Plan für die Herauslösung von Opel aus dem kriselnden Mutterkonzern klar vorangetrieben, sagte Franz. Er stehe für Dezentralismus und die Eigenständigkeit der Regionen, während Wagoner „der Inbegriff des gescheiterten zentralistischen Systems“ sei.
geschrieben von (ar/Sm) veröffentlicht am 31.03.2009 aktualisiert am 31.03.2009
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