Öko-Label-Kunde: Wer spart wie?

Kraftstoffgeiz ist geil. Doch beim Spritsparen geht es nicht nur um das Schonen der Geldbörse. Wer sich ein Öko-Mobil kauft, investiert in die Umwelt. Damit das auch jeder erfährt, rollen immer mehr genügsame Autos mit Namen wie „Blue Motion“, „Blue Efficiency“ oder „Greenline“ durch die Gegend.


Kombination von Spritspar-Maßnahmen

Die meisten Hersteller setzen auf eine Kombination von Spritspar-Maßnahmen und schnüren diese zu einem Paket zusammen. Die gängigsten Methoden für einen schrumpfenden Verbrauch sind Leichtlaufreifen, verringerte [foto id=“311048″ size=“small“ position=“left“][foto id=“311049″ size=“small“ position=“left“]Reibwerte im Motor, verlängerte Getriebeübersetzungen und aerodynamische Feinarbeiten an der Karosserie. Auch Start-Stopp-Systeme, Bremsenergie-Rückgewinnung und bedarfsgesteuerte Nebenaggregate gehören zu den beliebten Möglichkeiten, um an der Verbrauchsschraube zu drehen.

Basis für die Öko-Modelle

In den meisten Fällen werden besonders sparsame Dieselfahrzeuge als Basis für die Öko-Modelle genommen. In Kombination mit der zusätzlichen Spritspar-Kur erreichen sie dann echte Vorzeigewerte. So verbraucht beispielsweise der Ford Fiesta „Econetic“ laut Hersteller nur 3,7 Liter Diesel je 100 Kilometer. Damit unterbietet der Kleinwagen mit seinem 1,6-Liter-Vierzylinder-Motor beim CO2-Ausstoß die magische 100-Gramm-Grenze um zwei Gramm. Den Rekord hält derzeit die Dieselversion des Zweisitzers Smart Fortwo, dessen 800-ccm-Dreizylinder-Motor nur 86 Gramm CO2 je Kilometer emittiert. Ein Gramm mehr des Klimagases stößt der VW Polo Blue Motion mit dem 1,2-Liter-Dreizylinder-Diesel aus. Das Schwestermodell Skoda Fabia Combi Greenline mit dem gleichen Motor kommt auf 89 Gramm, ebenso wie der Ibiza Ecomotive.

Aufpreise 

Die Aufpreise für Fahrzeuge mit verringertem Kraftstoffverbrauch sind recht unterschiedlich. Während beim Fiesta 250 Euro Zuschlag für das Sparprogramm fällig werden, gibt es beim Fabia Combi und beim Seat Ecomotive keine [foto id=“311050″ size=“small“ position=“right“]vergleichbaren Modelle. Der 16 675 Euro teure VW Polo Blue Motion kostet 1 625 Euro mehr als das Basismodell Trendline, verfügt jedoch auch über zusätzliche Ausstattung wie ein Lederlenkrad, Nebelscheinwerfer und einen Tempomat. Einen etwas anderen Weg schlägt der Hersteller BMW ein. Die Münchner bieten ihre Sparmaßnahmen unter dem Label „Efficient Dynamics“ für Diesel und Benziner gleichermaßen bereits ab Werk an. Auf Fahrspaß mindernde Technik wie etwa eine längere Getriebeübersetzung wird verzichtet. Auch Opel beschreitet einen eigenen Weg und versieht das jeweils sparsamste Modell der Baureihe mit dem Namenszusatz „ecoflex“. Hinter diesem Label verbergen sich dann auch sparsame Erdgas– oder Flüssiggasmodelle.

Vernunft des Autofahrers

Darüber hinaus gibt es Hersteller, die an die Vernunft des Autofahrers appellieren. In den meisten Modellen erinnert ein aufleuchtender Pfeil daran, in den nächst höheren Gang zu schalten. So sinkt die Drehzahl und damit [foto id=“311051″ size=“small“ position=“left“]auch der Verbrauch. Auf noch mehr Mitarbeit des Fahrers setzt beispielsweise der Ford Econetic. Der Kompakte verfügt über eine sogenannte Eco-Mode-Anzeige im Armaturenbrett. Sie belohnt einen sparsamen Gasfuß, vorausschauendes Fahren und frühes Hochschalten mit einem elektronischen Blumenstrauß. Je sparsamer man unterwegs ist, desto mehr Blätter bilden die Blüten. Ein ähnliches Modell gibt es beim Hybrid-Fahrzeug Honda Insight. Als eine Art Belohnung für eine zurückhaltende Fahrweise wachsen in einem Display im Armaturenbrett digitale Blumen. Nutzt man den Gasfuß zu ausgiebig, verschwinden sie wieder. Der Fahrer entwickelt so unweigerlich einen Sammel-Ehrgeiz und fährt besonders bewusst. Fiat bietet das Fahranalyseprogramm „Eco Drive“ an. Die Software sammelt während der Fahrt alle verbrauchsrelevanten Daten, die nach der Übertragung per USB-Stick auf dem eigenen Computer studiert werden können. Zudem gibt das System Tipps zu einem effizienteren Fahrstil.

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