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Wie der Teufel das Weihwasser fürchtet das Gros der Oldtimerfreunde die kalte Jahreszeit. Wohlverwahrt, fachkundig stillgelegt und trocken eingelagert, schlummern die blechernen Schätze im Winter. Dabei entgeht den Eignern alter Autos jede Menge Fahrspaß. Bei entsprechender Vorbereitung des historischen Fahrzeugs kann die winterliche Ausfahrt gelingen.
Das erste Augenmerk richtet sich auf die Karosserie. Vor einem aktiven Winter muss das Auto innen und außen einer gründlichen gereinigt werden. Wenn das Fahrzeug sauber und trocken ist, gilt es, den Lack und die verchromten Flächen zu prüfen. Fehler im Lack sind auf jeden Fall auszubessern. Danach ist eine Versiegelung von Lack und Chrom mit entsprechenden Pflegeprodukten erforderlich. Je sorgsamer diese Arbeit ausfällt, desto sicherer ist das Blech auch in den versteckten Winkeln geschützt. Im Innenraum sind Wabenmatten eine hilfreiche Maßnahme gegen Feuchtigkeit. Das Material nimmt rasch Schnee, Matsch und Salz auf.
Außerdem ist die Kontrolle des Unterbodenschutzes wichtig. Auch kleine Beschädigungen sollten ausgebessert werden. Die Hohlraumversiegelung verträgt im Zweifelsfall immer eine Auffrischung. Nach der winterlichen Ausfahrt gehört das Auto so schnell wie möglich wieder in die trockene Garage. An trockenem Metall beißt sich der Rost die Zähne aus. Auch die Schlösser müssen vor der Winterfahrt gepflegt werden. Die mechanischen Komponenten benötigen eine Schicht aus Graphitfett. Zur Not tut es auch Kriechöl. Türenteiser und ein Feuerzeug sind im Winter unverzichtbare Gegenstände für die Hosentaschen. Die Gummidichtungen des Fahrzeugs bleiben geschmeidig, wenn sie regelmäßig gepflegt werden.
Für Ausfahrten im Winter sind auch bei historischen Fahrzeugen Winterreifen ein Muss. Da seltene Größen und Formate nicht überall im Fachhandel auf Lager sind, empfiehlt es sich, frühzeitig Ausschau nach geeigneten Pneus zu halten. Winterpneus mit weniger als vier Millimetern Profil gehören generell auf kein Auto und älter als zehn Jahre dürfen die Reifen auf keinen Fall sein.
Eine sorgfältige Kontrolle verdient auch das Fahrwerk. Vor der ersten Winterfahrt ist ein kompletter Schmierdienst unbedingt erforderlich. Wichtig ist es, die Lager zu kontrollieren, vor allem die Gummiteile wie Achsmanschetten. Schon beim geringsten Ansatz von Schäden oder porösen Stellen ist die Zeit zu Handeln. Lieber ein Verschleißteil zu viel tauschen, als eines übersehen.
Beim Motor sollte eine Prüfung der Zündung auf der Agenda stehen. Bei manchen Modellen verfügen die Ansauganlagen über eine separate Einstellmöglichkeit für den Winterbetrieb. Das gilt auch für die Abdeckungen des Kühlers. Die Betriebsflüssigkeiten müssen den winterlichen Temperaturen angepasst werden. Wenn es richtig kalt wird, ist der Wechsel auf ein dünnflüssiges Öl mit niedriger Viskosität ratsam. Das Frostschutzmittel sollte bis minus 40 Grad wirksam sein. Es schadet nicht, das Frostschutzmittel während des ganzen Jahres im Kühlsystem zu belassen, denn es schützt wirksam vor Korrosion.
Damit das Fahrzeug im Winter auch anspringt, ist die Batteriekapazität zu prüfen. Wenn der Akku auch nur leichte Schwächen zeigt, sollte er ausgetauscht werden. Die Kontakte und Steckverbindungen freuen sich über eine gut dosierte Ladung Kriechöl. Auch beschädigte Kabel müssen sofort ausgebessert oder komplett getauscht werden.
Oldtimer-Freunde beschwören den unvergleichlichen Fahrspaß, den eine Ausfahrt mit den historischen Autos im Winter vermittelt. Ist zudem ein Notfallpaket an Bord, steht der winterlichen Fahrfreude nichts mehr im Wege. In das Paket gehören unter anderem warme Kleidung, Mützen sowie Handschuhe für jeden der Passagiere – und wenn es der Platz zulässt – auch noch eine Wolldecke. Für den Kälteschutz bei Reparaturen verstaut der Profi zusätzlich eine Iso-Matte.
Hilfreich sind weiterhin: Taschenlampe, Feuerzeug, Enteiser für Türschlösser, Eiskratzer und ein Besen zum Schnee entfernen. Um nicht stecken zu bleiben, sind Schneeketten, Abschleppseil, Spaten und Gummimatten als Hilfe beim Anfahren hilfreich. Komplettiert wird das Paket durch Ersatzbirnen und Sicherungen sowie ein Starthilfekabel. Was dann noch fehlt, ist ein wenig Mut, das Abenteuer Winterausfahrt im Oldtimer zu wagen.
geschrieben von auto.de/(tl/mid) veröffentlicht am 06.11.2012 aktualisiert am 06.11.2012
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