Oldtimerbewertung: Schrott oder Schmuckstück

Lack und Chrom strahlen in frischem Glanz. Laien lassen sich bei der Beurteilung eines gebrauchen Fahrzeugs oder eines Oldtimers durch oberflächliche Kriterien schnell blenden. Was für Unerfahrene die Patina eines bewegten Autolebens verkörpert, treibt dem Profi die Tränen in die Augen. Nach objektiven technischen Beurteilungskriterien bleibt nach der Bewertung oft nur ein überbewerteter Blender in fragwürdigem technischen Zustand übrig.

Diese Erfahrung und der ständig wachsende Bestand an Oldtimern hat den TÜV Rheinland dazu bewegt, sich verstärkt im Bereich der klassischen Fahrzeuge zu engagieren. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen das „Competence Center Classic Cars“ in Düsseldorf ins Leben gerufen. Hier erhalten Autofahrer eine objektive und unabhängige Bewertung des eigenen Fahrzeugs oder eines Kaufkandidaten. Das neue Angebot präsentiert die Prüfgesellschaft nun vom 10. bis 14. April auf der Weltleitmesse der Oldtimer-Branche, der Techno Classica in Essen.

Auf dem gemeinsamen Stand des TÜV und des Oldtimer-Spezialisten „Classic Remise“ in Halle 3 erfahren die Besucher, worauf es bei dem beispielhaften „Glanzstück“ ankommt. Norbert Schroeder, Leiter des „Competence Center Classic Cars“, demonstriert die Schwerpunkte. Das ausgestellte Fahrzeug besitzt nämlich die vielbeschworene „Patina“, diejenigen Zeichen der Zeit, die das Fahrzeug zu einem Objekt mit lebendiger Geschichte machen, ohne aber den technischen Zustand zu beeinträchtigen. Diese Lebenslinien darf und sollte ein Fahrzeug durchaus aufweisen. „Wir sollten mehr Wert auf das Bewahren von historisch wertvollen Gefährten legen und nicht Oldtimer einfordern, die in einem besseren Zustand sind, als sie jemals im Neuzustand waren“, so Schroeder.