Online ins Taxi – Apps mischen die Branche auf

Taxi-Apps haben für Wirbel in der Branche gesorgt. Vor drei Jahren ging der erste Onlinebestelldienst ans Netz und die Funkzentralen sahen ihre Felle davonschwimmen. Mittlerweile sieht das Gewerbe eine neue Chance durch den Bestellvorgang via Smartphone.

Durchgesetzt haben sich in Deutschland zwei Anbieter: die Kooperation der Taxizentralen „Taxi.eu“ und der Marktführer „MyTaxi“. Das Prinzip ist ähnlich. Der Kunde kann sich über das Programm alle teilnehmenden Taxis in der Umgebung anzeigen lassen und direkten Kontakt mit dem Fahrer aufnehmen. Die Anfahrt kann auf dem Display verfolgt, der Preis vorher bestimmt und der Fahrer anschließend bewertet werden. Zudem lassen sich Sonderwünsche, wie etwa ein umweltfreundliches Taxi, ordern.  

Ein Schutzschild für die klassischen Funkzentralen will das Portal „Taxi.eu“ sein. In Kooperation mit den Zentralen lassen sich nach Betreiberangaben in 60 europäischen Städten rund um die Uhr Fahraufträge via GPS vermitteln. Über 42.000 Taxis arbeiten mit der App. Alleine in Deutschland fährt jedes dritte Taxi mit „Taxi.eu“. In Berlin hat die Gesellschaft einen Marktanteil von 90 Prozent. „Wir sind ein Mix aus bewährter und neuer Technik“, sagt Sales Manager Jens Schmiljun auf der 11. Europäischen Taximesse in Köln. Nutzer können ein Fahrzeug entweder über die Webseite oder mit Hilfe der App bestellen. In Städten ohne automatische Bestellmöglichkeit wird der Smartphone-Kunde direkt mit der nächsten regionalen Taxizentrale verbunden.

Anfängliche Probleme mit dem Datenschutz hat das Start-Up Unternehmen „MyTaxi“ mittlerweile behoben. Eine neue Version der App sichert die Daten der Kunden mittlerweile ab. Ohne Vertragsbindung oder Fixkosten können Aufträge von der Bestellung bis zur Bezahlung mit dem Smartphone abgewickelt werden. Das MyTaxi-Payment System ermöglicht auch bargeld- und kartenloses Zahlen. „Probleme mit anderen Währungen oder Verständigungsschwierigkeiten fallen damit weg“, teilt PR-Managerin Lina Wüller mit. „Jeder kann dieses praktische Abrechnungssystem nutzen, nicht nur Kunden von MyTaxi.“ Die über zwei Millionen Nutzer, die die kostenlose Anwendung auf ihrem Mobiltelefon installiert haben, können damit mittlerweile in europäischen Metropolen wie Wien, Zürich, Prag oder Barcelona Taxen rufen. Sein Kurzem sind auch die USA im Programm vertreten. Im Unterschied zu „Taxi.eu“ funktioniert „MyTaxi“ ohne das Zwischenschalten einer Zentrale. Das Hamburger Unternehmen hat in seinen größten Standorten Informationszentren, die sich um Probleme der Nutzer kümmern sowie Schulungen für Taxifahrer anbieten.

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