Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Opel
Eine Stufenhecklimousine der Kompaktklasse gilt gemeinhin nicht als Ausdruck automobiler Extravaganz. Ein Auto wie der Opel Astra Stufenheck muss die Chance erhalten, über 2 000 Kilometer mit seinen Fähigkeiten zu werben. Mit 81 kW/110 PS aus einem 1,7-Liter-Diesel in der Ausstattung „Edition“ für 23 190 Euro kann das zu einer langen Freundschaft führen.
Beginnen wir mit einem kleinen Lob für Opel. Entgegen den Gepflogenheiten der Branche, Testwagen nach dem Rezept für eine gute Bulette auszustatten („Alles Drin!“), stellten die Rüsselsheimer ihren Astra Stufenheck in der Ausstattung „Edition“ zur Verfügung. Diese Ausstattung rangiert über der Basisausstattung „Selection“ und konzentriert sich bei ihren Details auf das, was für den automobilen Alltag wirklich wichtig ist: Einparkhilfe hinten, Klimaanlage, Tempomat, ordentlich klingendes Radio mit CD-Player und elektrische Fensterheber. Zum Kennenlernen eines Autos reichen tatsächlich Stahlräder, in diesem Fall mit 16 Zoll Durchmesser. Und auch der Lack muss nicht in metallischen Farbtönen glänzen.
Lange genossen Stufenheck-Versionen von Klein- und Kompaktwagen in unseren Breiten keinen guten Ruf. Nicht weil es an praktischen Eigenschaften fehlte, die entsprechenden Steilheck-Versionen verkauften sich teilweise millionenfach. Formal waren die Limousinen [foto id=“477411″ size=“small“ position=“left“]in den meisten Fällen gewöhnungsbedürftig. Um es vorsichtig auszudrücken: Ob VW Jetta als Golf-Limo, Ford Orion als Escort-Viertürer – die Viertürer kamen meist als Kompakte mit einem lieblos angehängten Rucksack daher. Doch da Kunden im Süden und Osten Europas auf diese Fahrzeugform stehen, gehören die kompakten Limousinen zum gesetzten Produktportfolio der Massenhersteller.
Eine wie auch immer geartete Vernachlässigung durch die markenverantwortlichen Formschöpfer lässt sich der Astra Limousine auf keinen Fall vorwerfen. Der Viertürer tritt unverwechselbar mit harmonischen Proportionen und eigenständig auf. Dass ein Astra als Limousine durchaus etwas hermacht, liegt an den Dimensionen. 4,66 Meter Länge übertreffen sogar den letzten Opel Rekord (1977 – 1986) um vier Zentimeter und der war zu seiner Zeit der ungekrönte König der Mittelklasse. Sogar beim Radstand übertrifft der Astra mit 2 685 Millimeter den Rekord E, der es in dieser Disziplin auf 2 668 Millimeter brachte.
Somit ist auch das Platzangebot im Astra ohne Fehl und Tadel. Die Sitze für Fahrer und Beifahrer sind vielfach verstellbar und im Fond bringen auch Großgewachsene ihre Knie ohne Kontaktaufnahme mit den vorderen Sitzlehnen unter. 460 Liter Gepäckraumvolumen gehen auch nicht vor dem Urlaubsgepäck einer vierköpfigen Familie in die Knie und dank der im Verhältnis 60:40 geteilten Rücksitzbank lässt sich das Transportvolumen auf 1.010 Liter erweitern. Somit besteht auch kein Grund, im Frühjahr das Gartencenter ohne Mulch und Maiglöckchen links liegen zu lassen.
Das Cockpit zieht sich in einem leichten Rund über den Armaturenträger, der Bogen führt weiter in die Türinnenverkleidungen, was einen stimmigen Eindruck hinterlässt. Die Bedienung konzentriert sich auf die Mittelkonsole, fällt aber arg kleinteilig mit winzigen Knöpfchen aus. Dass zur wertigen Anmutung der Innenräume in der Fahrzeugklasse weder polierte Hölzer, noch poliertes und gebürstetes Metall hilfreich wirken darf, ist eine Binsenweisheit. Da bildet auch der Astra keine Ausnahme. Immerhin reicht es für chromglänzende Einfassungen für Armaturen und Bedienknöpfe.
Der Vierzylinder-Diesel mit 1,7 Liter Hubraum und 81 kW/110 PS passt ausgezeichnet zur Astra-Limousine. Die Frage nach mehr Leistung stellt sich im Alltag praktisch nicht. Der Motor agiert leise, dreht ordentlich und kommt bei jedem Halt den Geboten der serienmäßigen Start-Stopp-Automatik artig nach. Das lässt auch über eine gewisse Anfahrschwäche hinwegsehen. Die Fahrleistungen sind weniger sportlich als ausreichend. 12,4 Sekunden sind erforderlich, um aus dem Stand auf Tempo 100 zu beschleunigen und die 188 Km/h Höchstgeschwindigkeit [foto id=“477413″ size=“small“ position=“left“]stehen nicht nur auf dem Papier.
Das erfreulichste Instrument an diesem Fahrzeug ist in jedem Fall die Tankuhr. Mit 56 Liter bis zum Rand befüllt, schnellt die Reichweitenanzeige augenblicklich in den vierstelligen Bereich. Wenn nach ziemlich genau .,000 Kilometern lediglich 103 Liter Diesel durch die Direkteinspritzung getröpfelt sind, entspricht das einem Praxisverbrauch von 5,2 Liter auf 100 Kilometer. Das ist für eine ausgewachsene Limousine ein Wort und ein besonders wichtiger Grund für den Beginn einer langen Freundschaft.
Plus: | Geräumige Limousine, gute Ausstattung, sparsamer Motor, vernünftiger Preis. |
Minus: | Kleine fummelige Bedienelemente in der Mittelkonsole, Anfahrschwäche. |
Viertürige Stufenhecklimousine | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 4,66/1.81/1,48 |
Radstand (m): | 2,69 |
Motor: |
Vierzylinder, Diesel mit Turboaufladung und Direkteinspritzung
|
Hubraum: | 1 687 ccm |
Leistung: | 81 kW/110 PS bei 4 000/min |
max. Drehmoment: | 280 Nm, ab 1 750/min |
Höchstgeschwindigkeit: | 188 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: |
12,4 s
|
Test-Verbrauch: | 5,2 l/100 km |
Verbrauch Hersteller: | 4,2 l/100 km |
CO2-Ausstoß Hersteller: | 110 g/km |
Schadstoffklasse: | k.A. |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 1.550 kg |
Kofferraumvolumen: | 460 – 1.010 l |
Preise | 23.190 Euro |
geschrieben von auto.de/(tl/mid) veröffentlicht am 06.08.2013 aktualisiert am 06.08.2013
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.
Bitte beachte Sie unsere Community-Richtlinien.
@Auto-Fan: Bin mir gar nicht sicher, ob das wirklich ein Schreibfehler ist, oder ob der Autor mit seinem .,000 Kilometern die nur dreistellige Tourenkilometeranzeige simuliert, die nach 999 km eben .,000 anzeigt. Ist nur eine Vermutung, könnte aber zutreffen. Ich kenne besagte Anzeige nicht.
Ja der Astra Stufenheck ist ein wirklich stimmiges Auto und die Herummäkelei an den vielen Knöpfen ist nun wirklich ein alter Hut und wird durch das dauernde Wiederholen auch nicht besser….
103 Liter auf 0 km? Können Sie offensichtliche Schreibfehler nicht nachträglich verbessern?
Comments are closed.
Gast auto.de
August 23, 2013 um 8:39 pm UhrEin sehr gutes Auto! Ich wünsche Opel den Erfolg, den das Unternehmen braucht, nachdem es die letzten Jahre dank der Konzernmutter GM immer negative Schlagzeilen machte.