Opel

Opel auf dornenreichem Weg

Der Rüsselsheimer Autohersteller Opel hat sich für 2012 ein hartes Sparprogramm auferlegt. Hintergrund sind die geringen Verkaufszahlen in diesem Jahr und eine daraus resultierende Finanzlücke von etwa einer Milliarde Euro.

Noch hält der Mutterkonzern General Motors GM still, die schlechten Opel-Zahlen werden nicht kommentiert, so das Wirtschaftsmagazin Capital. Dies könnte sich aber ändern, wenn Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke Ende Januar in Detroit GM-Boss Dan Akerson seine Sparpläne sowie Strategie zum schnellsten Weg in die Gewinnzone präsentiert.

Einige Einzelheiten hierzu hat Stracke schon im Handelsblatt verkündet. Demnach erwirtschafte die Gruppe Opel/ Vauxhall ab 2016 eine Milliarde Euro Gewinn, die Umsatzrendite liege dann bei fünf Prozent und der Marktanteil in Europa bei 8,5 Prozent. Derzeit beträgt der Marktanteil sieben Prozent.

Was der Opel-Vorstandchef bisher nicht sagte ist, wo genau künftig noch mehr gespart werden soll. Daher läuft beim Automobilhersteller wieder einmal die Gerüchteküche auf Hochtouren. Angeblich soll deutlich mehr im Einkauf eingespart werden. Das heißt: Zulieferer müssten bei den Preisen runtergehen, preisgünstigere Materialien kämen zum Einsatz. Auch wäre eine Reduzierung der derzeitigen Fertigungstiefe geplant: statt teuer selbst zu produzieren, könnte man billiger einkaufen. Dazu kämen Einsparungen im Bereich Entwicklung, so sei schon das für 2013 geplante Opel Astra Coupé gestrichen worden.

Gerade die zwei letzten Punkte seien die untrüglichen Zeichen für den kommenden Stellenabbau. Der könnte sogar zur Schließung des Bochumer Werks führen. Und zwar 2016, denn dann läuft die Produktion des Modells Zafira aus. Die Werksschließung halten etliche Opelianer für eine ausgemachte Sache, denn exakt ab jenem Jahr will Stracke ja wieder fette, schwarze Zahlen schreiben.

Doch etwas Hoffnung besteht, dass alles nicht so hart kommt. Nach Darlegung der Vorgaben bis zum Jahr 2016 fügte der Opel-Vorstandschef an: “Wir müssen uns solche hochgesteckten Ziele setzen, um voranzukommen.“ Mancher Beschäftigte wertet dies als eine versöhnliche, aufmunternde Geste. Andere meinen, dass spätestens Ende Januar in Detroit ein Weg mit gravierenden, brutalen Einschnitten beschlossen werde.

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