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Opel
Opel tritt in Genf gleich mit drei großen Themen an. Unternehmenschef Karl-Friedrich Stracke posiert für unseren Fotografen gern vor dem Opel Ampera, dem Elektroauto, das gestern zusammen mit dem fast baugleichen Chevrolet Volt in Genf den hochrenommierten Preis als Auto des Jahres entgegennehmen konnte.
Und dann sind da noch die neue Motorengeneration, die zehn bis 15 Prozent weniger verbrauchen soll, neue Getriebe und die noch frische Allianz mit PSA Peugeot Citroen, die viele Hoffnungen, aber auch Ängste auslöst. „Wir sind sehr, sehr stolz auf den Award Auto des Jahres“, beginnt Stracke dann das Interview. Und findest es gar nicht besorgniserregend, dass am Tag vor der Preisverleihung aus den USA die Botschaft kam, die Produktion von Volt und Ampera werde für vier Wochen eingestellt – wegen fehlender Nachfrage. Stracke verweist auf die 7.000 in Deutschland vorliegenden Bestellungen.
Stracke zeigt sich überzeugt davon, dass die Bereitschaft für den Erwerb eines solchen Autos mit Elektroantrieb und Verbrennungsmotor, der die Batterie auflädt, in Europa deutlich höher ausfällt als in den USA. Aber auch dort sei der Volt auf ein extrem positives Echo getroffen. Kundenzufriedenheitsuntersuchungen hätten dort einen Wert von mehr als 93 Prozent ergeben. „So positive Zahlen haben wir noch nie erlebt“, freut sich der Opel-Chef.
Gleichzeitig weist Stracke auf die Notwendigkeit hin, zweigleisig zu fahren. Man müsse die E-Mobilität vorantreiben und ebenso die klassischen Verbrennungsmaschinen. Zu dieser Strategie passt das neue Motorenprogram, das Opel ebenfalls in Genf präsentiert. Ein Ein-Liter-Triebwerk mit drei Zylindern, zwei Vierzylinder mit 1,4 bzw. 1,6 Liter Hubraum und ein 1,6-Liter-Diesel, alle turboaufgeladen und mit Direkteinspritzung und alle hybridfähig. Dazu passend soll auch ein neues Getriebeprogramm kommen: ein Sieben-Gang-DSG in zwei Jahren, eine Acht-Gang-Automatik und ein Sechs-Gang-Handschalter.
Das Programm für die Zukunft sieht bei Opel extrem ambitioniert aus. 30 Modelle bis 2014 mit insgesamt 11 Milliarden Euro Investitionen stehen ins Haus. Doch im vergangenen Jahr musste Opel wieder Verluste hinnehmen, und das bei einer ungeduldigen Mutter General Motors (GM), die nach schmerzhafter Sanierung nicht mehr in Gefahr geraten will. In dieses Umfeld platzte die Botschaft von einer Sieben-Prozent-Beteiligung an PSA, verbunden mit einer strategischen Allianz.
Karl-Friedrich Stracke lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass er diese Allianz als einen für Opel positiven Schritt sieht. Natürlich weist er auf Einsparmöglichkeiten durch den gemeinsamen Einkauf hin und auf die guten Logistikmöglichkeiten bei PSA. Positiver aber sieht er die Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung. Elektromobilität, neue Motoren und neue Plattformen oder Baukästen könne man gemeinsam entwickeln. Man werde mehr Modelle in kürzerer Zeit entwickeln können.
Zu den Konsequenzen auf Produktionsstandorte und Mitarbeiter hat Stracke eine sehr deutliche Aussage: “ Wir halten uns an die Verträge.“ Und die reichen bis ins Jahr 2014. Darüber hinaus gebe es ständige Gespräche an allen Standorten mit den Gewerkschaften mit dem Ziel, die Effektivität kurzfristig und nachhaltig zu verbessern. Man stehe am Anfang, sagt er. „Wir sehen, dass das noch einige Monate in Anspruch nehmen werde.“
Sorge bereitet auch Stracke der Markt. Die Euro-Krise habe direkt auf die Realwirtschaft durchgeschlagen. Aber für die zweite Jahreshälfte sieht er für Europa einen sich erholenden Markt. Wenn das nicht eintrifft, dann stellen sich eine Reihe von Fragen neu.
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 07.03.2012 aktualisiert am 07.03.2012
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