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Opel
Auch wenn er in den vergangenen Tagen etwas nachgegeben hat: der Preis für Bezin und Diesel kennt langfristig nur einen Weg, und der führt nach oben. Zunehmend interessant werden daher Fahrzeuge, deren Motoren mit Gas betrieben werden können. Die Besteuerung von Erdgas (Compressed Natural Gas/CNG) oder Autogas (Liquefied Petroleum Gas/LPG) liegt bei nur knapp 14 Cent je zehn kWh und ist bis 2018 festgeschrieben. Benzin wird von der Staatskasse mit 73, Diesel mit 47 Cent je zehn kWh Energiegehalt belegt.
Opel kündigt daher die Erweiterung der Palette von bislang fünf Autogas- und vier Erdgasantrieben in den einzelnen Baureihen an. Als neue Modelle nehmen der Insignia und der Zafira Tourer in diesem Sommer eine Antriebsvariante mit Autogasmotor in die Reihen auf, Versionen mit Erdgasmaschinen soll später folgen. Schon seit 2001 bieten die Rüsselsheimer Automobile mit Gasmotoren an.
Ausschließlich mit Gasantrieb fährt freilich keines der Opel-Autos. Alle haben einen Zusatztank an Bord, in dem ein Treibstoffvorrat von 15 Liter Benzin untergebracht ist. Automatisch schaltet der Motor auf Benzinbetrieb um, wenn der Gasvorrat zur Neige geht. Das ist vor allem bei CNG-Fahrzeugen ist, denn die Zahl der Zapfstellen in Deutschland ist mit 900 Stationen eher dünn. Genaue Routenplanung sollte daher einer weiteren Reise vorausgehen. Die Versorgung mit LPG ist besser, hier finden sich bei uns 6.500 Stationen, in anderen EU-Ländern ist der Unterschied noch drastischer: Vor allem im Süden finden sich wesentlich mehr LPG- als CNG-Tankstellen.
Dabei ist der Erdgasbetrieb aus ökologischer Sicht der sinnvollste. Während Diesel im Vergleich zu Benzin zu etwa fünf Prozent geringerem CO2-Ausstoß führt, reduziert sich die Emission bei LPG, das als Abfallprodukt bei der Öl-Raffinierung entsteht, schon um 15 Prozent. CNG aus natürlichen und nicht nachhaltigen Quellen bedeutet sogar 25 Prozent weniger CO2-Ausstoß. Wird CNG (Methan) aus Biomasse oder mit dem Umweg über Wasserstoff-Produktion aus Windkraft hergestellt, emittieren Fahrzeuge mit Erdgasmotor unglaubliche 80 Prozent weniger CO2 als ein Benziner. Das EU-Parlament hat aus diesem Grund gesetzlichen Vorgaben für die Mitgliedsstaaten geschaffen, diesen Kraftstoff bis ins Jahr 2030 geringer zu besteuern als konventionelle Energieträger.
Für den Kunden lohnt die Anschaffung eines CNG-Autos bei entsprechender Infrastruktur und passenden Fahr- und Reisegewohnheiten allemal. Ein Zafira Tourer CNG mit seinem 110 kW/150 PS starken Turbomotor kostet 3.100 Euro mehr als ein vergleichbarer Benziner (1,8 mit 103 kW/140 PS). Bei einer Fahrleistung von 20.000 Kilometern im Jahr macht die Ersparnis bei den Treibstoffkosten in 12 Monaten 1.220 Euro aus. Nach rund 2,5 Jahren hat sich die Mehrausgabe amortisiert.
Die Reichweite, die mit Kraftstoff für 20 Euro in den verschiedenen Antriebskategorien erreicht werden können, schwankt deutlich. 184 Kilometer schafft ein Benziner, ein Diesel kommt 258 Kilometer weit. Ein LPG-Auto bewältigt 274, ein CNG-Wagen sogar 421 Kilometer mit diesem finanziellen Einsatz. Stark verbessert haben sich unterdessen die absoluten Reichweiten in den vergangenen Jahren. Der Einsatz von CFK-Tanks erlaubt das Speichern von 16 bis 25 Kilogramm CNG bei einem Druck von 200 bar. Der Zafira Tourer kommt damit nach Messnorm 530 Kilometer weit. Ein vergleichbares LPG-Auto, das 42 bis 52 Liter Gas an Bord hat (CNG wird in Kilogramm, LPG in Litern gemessen), schafft etwa 500 Kilometer Strecke.
Der Anteil der aktuell in Deutschland zugelassenen Gas-Personenwagen lag nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes im ersten Quartal 2012 bei 74.852 CNG-betriebenen Autos und 456.252 LPG-Fahrzeugen. Die deutlich höhere Zahl der Autogas-Personenwagen resultiert aus dem Umstand, das viele Unternehmen Umrüstungen für zahlreiche Benziner auf diese Betriebsart anbieten. Klar, dass ein Hersteller wie Opel gerne auf die volle, zwei Jahre währende Garantie verweist, die bei Nachrüstungen erlischt. Auch die Betriebs- und Crashsicherheit entspräche dem eines ab Werk gekauften Benzinermodells.
Die Scheu vieler Kunden vor dem unsichtbaren, gasförmigen Kraftstoff hat sich in den vergangenen Jahren gelegt. Die Tankvorgänge wurden standardisiert und gelten als keineswegs unsicherer als das Tanken von flüssigem Treibstoff. Übrigens: CNG hat eine Zündtemperatur von 650 Grad Celsius, LPG reagiert bei 480 Grad. Diesel oder Benzin dagegen geht schon zwischen 200 und 300 Grad in Flammen auf. Die gesetzliche Beschränkung der Nutzung von Tiefgaragen für Autos mit LPG-Antrieb, deren Kraftstoff schwerer als Luft ist und sich daher am Boden sammelt, wurde aus unter anderem aus diesem Grund aufgehoben.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 10.05.2012 aktualisiert am 10.05.2012
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