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Opel KARL
Der Karl Rocks ist das jüngste, kleinste und günstigste Mitglied der Rocks-Modellfamilie von Opel. Doch lohnt sich der Aufpreis gegenüber dem Normalo-Karl für ein bisschen Kunststoff, etwas mehr Bodenfreiheit und eine Dachreling? Der mid hat den Kleinen mit der groben Optik ausprobiert.
Wie alle Opel Karl fährt auch der Karl Rocks mit einem Lächeln vor - und lächeln dürfen auch alle, die den Rocks unterwegs antreffen oder ihn gar gekauft haben. Denn für eine überschaubare Anzahl Euros bietet der Karl Rocks eine sehr ordentliche Performance.
Klar - die Kunststoff-Umrandungen der Radkästen, die Seitenschweller in Alu-Optik und der Unterfahrschutz an der lackierten Frontschürze und der schwarzen Kunststoff-Heckschürze sind reine Verschönerungs-Maßnahmen - der Rocks soll vorfahren wie einer der beliebten Offroad-Kombis, die für all jene im Angebot sind, denen ein SUV zu klobig ist, die aber auf gelegentliche Ausflüge auf Schotterwege nicht verzichten möchten oder können. Dieses Abenteuer-Flair vermittelt auch der Karl Rocks, nur eben zwei bis drei Nummern kleiner. Das mögen manche albern finden, aber nicht jeder, der eine Trekking-Jacke trägt, geht Wandern. Es muss also nicht zwingend die Funktionalität im Vordergrund stehen, manchmal genügt auch das Aussehen.
Und das ist beim Karl Rocks besser als beim Karl, das Optik-Tuning tut Opels Einstiegsmodell gut, verleiht ihm einen individuellen Touch. Vor allem die silberfarbene Dachreling wertet den Kleinstwagen auf. Die 18 Millimeter zusätzliche Bodenfreiheit bewirken nicht nur optisch einen Unterschied zum Karl, sondern machen sich auch beim Fahren bemerkbar. Das für ein Auto dieser Größe ohnehin schon recht komfortable Fahrwerk schluckt Unebenheiten und Bodenwellen problemlos weg.
Copyright: Mirko Stepan / mid
Lange Strecken mit dem Karl Rocks sind problemlos machbar. Die Testfahrt führt über Autobahnen von Hessen nach Bayern und dort über gewundene Allgäuer Landstraßen, und der Opel macht allzeit eine gute Figur. Lediglich die Sitze bieten zu wenig Seitenhalt und auch die Auflagefläche ist für Großgewachsene zu kurz. Kleines Trostpflaster ist die Kopffreiheit, die in diesem Segment zu den großzügigsten gehört, vorn wie hinten.
Dazu kommt, dass der Karl in beiden Varianten ein Fünftürer und Fünfsitzer ist und bei umgelegter Rückbank 1.013 Liter, ansonsten 211 Liter Gepäck aufnehmen kann. Genug Platz auch für längere Touren, insbesondere, wenn nur die Vordersitze belegt sind. Mit seinem Dreizylinder-Benziner mit 55 kW/75 PS kommt der Karl Rocks einigermaßen flott voran. Bergrennen gewinnt man mit ihm nicht, aber als lahme Ente entpuppt sich der kleine Opel bei der Testfahrt auch nicht. Das 1,0-Liter-Aggregat mit 95 Newtonmeter Drehmoment bei 4.500 Umdrehungen je Minute braucht Drehzahl, dann lässt sich der Karl Rocks agil bewegen. Der Verbrauch ist dann gerade noch okay. Nach rund 1.000 Kilometer Autobahn, wenn möglich mit Tempo 150, und rund 600 Kilometer Landstraße zeigt der Bordcomputer 6,2 Liter Durchschnittsverbrauch an. Für ein Auto dieser Größe kein Spitzenwert. Wer den Karl Rocks hauptsächlich im Stadtverkehr fährt, schafft locker einen Liter weniger.
Für die Stadt ist der 3,67 Meter kurze Karl Rocks wie geschaffen, zumal die etwas höhere Sitzposition der Übersichtlichkeit gut tut. Gegen Aufpreis lässt sich der Opel Karl Rocks mit dem IntelliLink-Audiosystem ausstatten, das die Kopplung von Android- oder Apple-Geräten ermöglicht und die Smartphone-Navigation oder Musik-Apps wie Spotify auf dem Touch-Display anzeigt. Das kostet 600 Euro extra, wertet das Auto aber nicht nur technisch, sondern durch den Bildschirm in der Mittelkonsole auch optisch auf. Denn innen ist ansonsten schwarzer Kunststoff tonangebend, was zwar schlicht ist, aber eben dem günstigen Preis geschuldet. Immerhin ist auch beim Karl Rocks Opel OnStar verfügbar, womit W-LAN und ein Notfall-Service verknüpft sind. Das kostet 490 Euro zusätzlich. Positiv fällt die Serienausstattung des Rocks auf: Neben den erwähnten optischen Features gibt’s unter anderem eine Klimaanlage, mehrfach verstellbare Sitze, 15-Zoll-Alufelgen und elektrisch einstellbare Außenspiegel ohne Aufpreis.
Preis für den kleinen Groben: ab 12.600 Euro
Fünftüriger, fünfsitziger Kleinstwagen | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter | 3,68/1,70 /1,53/2,39 |
Leergewicht | 939 kg, max. Zuladung: 414 kg |
Antrieb | Dreizylinder-Ottomotor |
Hubraum | 999 ccm |
Leistung | 55 kW/75 PS bei 6.500/min |
max. Drehmoment | 95 Nm bei 4.500/min |
Getriebe | Fünfgang-Schaltgetriebe |
Beschleunigung 0-100 km/h | 14,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 168 km/h |
Tankinhalt | 32 l |
Wendekreis | 9,8 m |
Verbrauch kombiniert | 4,7 l/100 km |
Kohlenstoffdioxid-Emissionen | 106 g CO2/km |
geschrieben von MID veröffentlicht am 09.05.2017 aktualisiert am 15.05.2017
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