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Einem geschenkten Gaul schaut man
nichts in Maul. Oder wie in diesem Fall: nicht unter die Motorhaube.
Der angeschlagene US-Autobauer General Motors offeriert ein
verlockendes Angebot: Verschenke meinen deutschen Tochterkonzern
Opel – allerdings nur unter der Prämisse gewisser
Investitionsleistungen. Für eine „moderate“ Finanzspritze von
500 Millionen Euro, könne man das Geschenkband langsam lösen und
das etwas im Geschenkkarton gerüttelt und geschüttelte
Opel-Unternehmen vorsichtig herausholen.
Geschenk: Klappe die zweite
Nun wird das deutsche
Traditionsunternehmen schon zum zweiten Mal mit einer roten Schleife
versehen. Denn bereits im Jahre 1929 wurde der bis dahin
produktionsstärkste Automobilhersteller im damaligen Deutschen Reich
an den amerikanischen Konzern General Motors so gut wie verschenkt. Nachdem
1886 der visionäre Adam Opel die „Näh Maschinen.Fabrik
von Adam Opel“ errichtet hat, ging es steil bergauf über
Fahrradbau bis zur Autoherstellung. Doch dann erreichte das
Opel-Unternehmen, wovon heutzutage viele Firmen ebenfalls betroffen
sind: Die Weltwirtschaftskrise.
Während damals die Opel AG eine
willkommene Markterweiterung für General Motors war, versucht man
heute das mit Schulden belastete Tochterunternehmen bei Beibehaltung
einer Minderheitsbeteiligung in andere vertrauensvolle Hände zu
legen. Denn Opel benötigt dringend aufbauendes Eigenkapital, um die
Bänder weiter am Laufen halten zu können. Auch die deutsche
Regierung sagte möglichen Investoren eine Unterstützung mittels
Bürgschaften zu. Inwiefern aber Opel für den vermeintlich
beschenkten eine Wohltat ist oder eher eine Belastung, wird sich
zeigen. Denn reines „Gutmenschentum“ hilft in Zeiten der Krise
nicht. Dennoch könnte ein Motorwechsel dem kränkenden
Opel-Unternehmen neuen Antrieb geben.
geschrieben von Juliane Beier veröffentlicht am 22.04.2009 aktualisiert am 22.04.2009
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