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Opel
Während sich die Auguren über das Gerücht austauschen, GM wolle seine deutsche Tochter verkaufen, gibt man sich am Rüsselsheimer Opel-Stammsitz gelassen. „Wir stufen das als reine Spekulation ein, die auf unser Handeln keinerlei Auswirkungen hat“, erklärt Imelda Labbé. Sie ist seit einem Jahr für den Vertrieb der Marke in Deutschland verantwortlich und kann auf gute Zahlen verweisen. Der Marktanteil von Opel ist in diesem Jahr bisher um 0,6 Prozentpunkte auf 8 Prozent gestiegen. Im Mai betrug er sogar 8,5 Prozent. Insgesamt hat die Marke mit einem Jahresplus von bislang 22,1 Prozent deutlich stärker zugelegt als der deutsche Gesamtmarkt, der in den ersten fünf Monaten um 13,1 Prozent gewachsen ist.
Labbé führt das auf die neu eingeführten Modelle Meriva und Astra Sportstourer zurück. Vor allem die Kombiversion des Astra sorge derzeit für gute Zahlen, weil die hohe Zahl der Bestellungen erst jetzt zur Auslieferung komme. Aber auch das Corsa-Facelift in diesem Frühjahr war für die Marke ein Erfolg, weil es dem Kleinwagen in der zweiten Hälfte seines Lebens gelang, seinen Segmentanteil zu erhöhen. Dabei spielte die Zusammenarbeit mit der Sängerin Lena keine unwichtige Rolle, weil „Opel dadurch plötzlich in den Fokus jüngerer Menschen rückte, die sich sonst nicht für die Marke interessiert hätten“, erklärt die Managerin.
Damit sich der positive Trend fortsetzt, müssen weitere neue Modelle her. Den Anfang macht der GTC. Für den sportlichen Zweitürer, mit dem Opel an Modelle wie den Kadett GTE oder den Calibra anknüpfen will, liegen bereits 2.500 Bestellungen vor, obwohl das Auto noch gar nicht im Handel ist. Erstaunlich viele davon kommen von Frauen, was laut Labbé zeigt, dass man keinen „Boyracer“ auf die Räder gestellt hat, sondern ein Auto, dessen Design modern ist und auch Frauen anspricht. Damit sei die Marke deutlich breiter aufgestellt.
Auf der IAA stellt Opel zudem den Zafira Tourer vor. Er kommt Anfang 2012 auf den Markt und erweitert das Portfolio der Familienvans nach oben. Der aktuelle Zafira bleibt weiterhin im Angebot. Der etwas größere Tourer zielt auch auf Wettbewerber wie den Ford Galaxy oder den VW Sharan, für die der normale Zafira eine Nummer zu klein ist. Zudem wartet er mit neuen Assistenzsystemen auf und dürfte diesbezüglich der modernste Opel werden.
Die Rolle des Innovationsträgers fällt ab Herbst dem Ampera zu. „Wir werden den Ampera als einziges alltagstaugliches Elektroauto im Markt platzieren“, beschreibt Labbé die Funktion des E-Mobils. „Das Auto hat Leuchtturmfunktion und wir haben vor allem aus dem Bereich der Fuhrparks schon sehr viele Nachfragen“. Sie geht davon aus, dass man von dem gut 40.000 Euro teuren Viertürer weit mehr Einheiten verkaufen könnte, als man aus den USA geliefert bekommt, obwohl das Fahrzeug mit diesem Preis deutlich aus der Kompaktklasse herausragt.
Mit einem kleinen SUV auf Corsa-Basis reagiert Opel 2012 auf die steigende Nachfrage in einem Segment, indem man bislang noch gar nicht vertreten war. Der kleine Allradler tritt gegen Wettbewerber wie den Skoda Yeti an. Ein Jahr später baut man mit dem Junior einen Kleinwagen unterhalb des Corsa. „Ein Auto, das wir Richtung Lifestyle positionieren wollen: trendy, bunt und individuell. Aber er bleibt auch preislich attraktiv“, beschreibt Imelda Labbé die Rolle des Neuen im Opel-Angebot. Der Junior wird wenige Monate nach seinem Start auch als E-Mobil auf den Markt kommen. „Der elektrische Junior passt genau zur [foto id=“365522″ size=“small“ position=“left“]Zielgruppe, die das Auto ohnehin eher auf urbanen Kurzstrecken einsetzen wird“. Wie schon in diesem Jahr beim Ampera setzt man auch beim elektrischen Junior nicht auf Leasing-Angebote. Opel ist vielmehr überzeugt, die Kunden zum Kauf von E-Mobilen bewegen zu können.
Nachholbedarf hat Opel noch bei den Spritspartechniken. Weder die Diesel noch die Benziner sind diesbezüglich ausgereizt. Ein neuer Selbstzünder mit Start-Stopp-System und Bremsenergierückgewinnung für den Astra wird mit 99 Gramm CO2 bei 96 kW/130 PS Leistung ein Ausrufezeichen setzen. Überhaupt sollen die Start-Stopp-Systeme bis Ende dieses Jahres flächendeckend angeboten werden. Zumindest für die nahe und mittlere Zukunft scheinen die Weichen in Rüsselsheim damit gut gestellt zu sein. Um weiteren Gerüchten aus Detroit keine neue Nahrung zu geben, muss Opel jetzt nur noch anfangen Geld zu verdienen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 28.06.2011 aktualisiert am 28.06.2011
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