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Opel
Jürgen Winkler – Opel und Motorsport – das war jahrzehntelang ein Synonym für Erfolg. Ab 2003 wurde es still um die Motorsport-Fraktion aus Dudenhofen. Das soll sich ändern. Exakt zehn Jahre nach dem Gesamtsieg des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring kehrt Opel auf die Piste zurück. auto.de testete den Opel Corsa Nürburgring Edition (NRE) und den Opel Astra aus dem Opel Performance Center (OPC) – auf der Nordschleife des Nürburgrings
Ein paar Fakten über die ruhmreiche Opel-Zeit im Motorsport: 1974 wurde der legendäre Walter Röhrl im Opel Ascona A Rallye-Europameister, 1979 wiederholte er den Triumph im Ascona B, 1982 gewann er im Ascona 400 die Rallye-Weltmeisterschaft. Manuel Reuter siegte zwischen 1994 und 2003 in Rennen der DTM, STW und ITC sowie bei Langstreckenrennen im Opel Calibra V6, Opel Vectra und Opel Astra V8 Coupé. Dazu kommen zahlreiche andere Siege für Opel – seit 1907, als Carl Jörns ein Autorennen um den Titel des Hoflieferanten für die Kraftwagen des deutschen Kaisers gewann.
Die Rückkehr in den Motorsport bereitet Opel generalstabsmäßig vor. Im Mittelpunkt steht der Breiten- und Kundensport – Opel bedient schließlich einen Massenmarkt.[foto id=“465223″ size=“small“ position=“right“] Mit dem Adam OPC starten die Rüsselheimer auf internationalen Rallyes (mehr dazu in Kürze auf auto.de), mit dem Astra OPC auf nationalen Rundstreckenrennen. Auf dieser Basis will Opel in den nächsten Jahren Siegfahrer für hochklassige und publikumswirksame Rennen wie die VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring aufbauen.
Die OPC-Versionen erfreuen sich großer Beliebtheit. Seit ihrer Einführung 1999 wurden 24.000 Astra OPC, 19.400 Corsa OPC und 5.400 Insignia OPC verkauft, hauptsächlich in Großbritannien, Deutschland und der Schweiz. Die positive Resonanz hat einen Grund: Mit dem OPC kauft der motorsportbegeisterte Privatfahrer ein Auto, mit dem er die Konkurrenz auf Autorennen hinter sich lässt.
Doch Opel liefert nur das Auto. Der Fahrer muss es auch beherrschen. Welches Potenzial in seinen OPC-Boliden steckt, demonstrierte der Autohersteller auf Opels Hausstrecke, der Nordschleife des Nürburgrings.
Vom 1. bis 3. Mai nahm Opel mit dem Corsa OPC NRE und Astra OPC an der Scuderia S7 teil. Auf diesem Sportfahrertraining für Jedermann bieten sieben private Organisatoren, deren Nachnamen (bis auf eine Ausnahme) mit dem Buchstaben »S« beginnen, zwei Tage lang ein knüppelhartes Coaching auf der Nordschleife. Für ein Startgeld von 2.390 Euro je Fahrer und 390 Euro je Beifahrer bleibt man auf der Nordschleife unter sich und fährt von morgens 8 Uhr bis abends 19:30 Uhr.[foto id=“465224″ size=“small“ position=“left“] Dass über 100 Fahrer aus Europa und Kanada mit PS-Kraftwerken wie Audi R8, Porsche GT2, Dodge Viper, Nissan GT-R und McLaren MP4 angereist sind, merkt man kaum. Auf der 20 km langen Nordschleife – der längsten und härtesten Rennstrecke der Welt – ist Platz genug für alle.
Beim Training jagen erfahrene Rennfahrer als Instruktoren vor ihren Gruppen her, und die lernwilligen Schäfchen folgen ihnen. Das klappt mit jeder Runde besser, weil die Instruktoren während der Fahrt über Sprechfunk erklären, auf welcher Linie, in welchem Tempo und in welchem Gang jede Kurve und Gerade gefahren werden soll.
Auf den ersten Blick scheint es etwas übermütig zu sein, sich mit einem Corsa OPC NRE oder Astra OPC unter die PS-Protze zu mischen. Doch der Eindruck täuscht. Nur auf dieser Rennstrecke kann Opel zeigen, was die beiden OPC-Versionen auszeichnet. Im normalen Stadt- oder Autobahnverkehr würde man die Reserven dieser Autos nicht mal ansatzweise herauskitzeln.[foto id=“465225″ size=“small“ position=“right“]
Der Corsa OPC Nürburgring Edition beschleunigt in 6,8 Sekunden von 0 auf 100. Leistung: 210 PS, Drehmoment: 250 Nm zwischen 2.250 und 5.850 U/min, Overboost: 280 Nm, Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h. Ein Speedy Gonzales unter den Kleinwagen.
Angetrieben wird der Wagen von einem 1.6-Liter OPC Turbobenziner mit manuellem 6-Gang-Getriebe und mechanischem Lamellen-Sperrdifferenzial. Bilstein-Sportfahrwerk, Brembo-Hochleistungsbremsanlage, Recaro-Sportsitze, Ledersportlenkrad, Aluminiumpedale, Sportinstrumente, 18-Zoll-Aluminium-Schmiederäder, zwei Auspuffendrohre und eine zusätzliche Frontspoilerlippe – der Corsa hat alles, was der Sportfahrer braucht.
Der Recaro-Sportsitz z.B. ist über jeden Zweifel erhaben – er passt sich dem Fahrer an, nicht umgekehrt. Auch nach stundenlanger hochkonzentrierter Fahrt steigt man ohne Rückenschmerzen aus dem Auto.[foto id=“465226″ size=“small“ position=“left“] Das Ledersportlenkrad ist rutschfest, der Bezug saugt den Schweiß weitgehend auf, der sich bei tropischen Temperaturen an den Handflächen bildet, wenn man ohne Handschuhe fährt.
Die kleine Rennmaus fährt sich knackig, muss aber straff geführt werden. Der im Vergleich zum Astra OPC kürzere Radstand von 2,51 m macht sich zuweilen bei Bremsvorgängen im hohen Tempobereich durch ein leichtes Zittern bemerkbar. Das ist nicht dramatisch, der Wagen bricht nicht aus, er folgt der Linie des Fahrers. Wirklich phantastisch ist das Kurvenverhalten des Corsa OPC NBE. Mit welcher Power sich dieser Kleinwagen am Kurvenausgang beschleunigen lässt, damit er wie auf Schienen aus der Kurve rast, ist unglaublich – als zünde man einen Raketenrucksack und hebe ab.
Die inzwischen dritte Generation des Astra OPC ist in jeder Beziehung eine Nummer größer. Schon das tiefe Röhren aus den Auspuffblenden beim leichten Spiel mit dem Gaspedal lässt keinen Zweifel aufkommen, dass man ein Kraftpaket zu bändigen hat.
Der Astra OPC ist ein massiger Bulle, der sich in spektakulär kurzer Zeit dressieren lässt. Ins Auto setzen, seinen Fahrstil finden – und der Bulle gehorcht handzahm auf jede Lenkrad- und Pedalbewegung.
Dabei sind verschiedene Einstellmöglichkeiten hilfreich. Der Komfort beginnt bereits bei den Sitzen.[foto id=“465227″ size=“small“ position=“right“] Die von Opel entwickelten High-Performance-Sportsitze – für das Sicherheitssystem HANS vorbereit – lassen sich 18-fach verstellen. Auch breiteste und knochigste Gesäße dürften hier eine bequeme Sitzfläche finden. Dank variabel justierbarer Seitenpolster ist auch der Seitenhalt optimal einstellbar. Zur Gewichtsreduzierung setzt Opel Sitzschalen aus Kompositwerkstoff ein – als erster Hersteller in einem Serienfahrzeug.
Unter der Haube bollert ein 2.0-Liter Turbobenziner mit 280 PS und 400 Nm bei 2.400 bis 4.500 U/min – der stärkste Astra aller Zeiten. Der Turbo treibt das Auto in sechs Sekunden von 0 auf 100 und dann weiter bis zur Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Wie beim Corsa OPC wird die Kraft mit manuellem 6-Gang-Getriebe und Lamellen-Sperrdifferenzial auf die Vorderräder übertragen.[foto id=“465228″ size=“small“ position=“left“] Gebremst wird mit einer 18-Zoll-Brembo-Bremsanlage mit innenbelüfteten und gelochten Bremsscheiben.
Das FlexRide-Fahrwerk mit HiPerStrut-Vorderradaufhängung, Watt-Link-Hinterachse und adaptiven Gasdruckstoßdämpfern lässt sich in den Stufen »Sport« und »OPC« noch härter einstellen. Puristen dürfen das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) und die Traktionskontrolle (TC) abschalten.
Eine Besonderheit sind die adaptiven Gasdruckstoßdämpfer. Wenn das Auto während des Rennens abhebt – was nicht selten passiert –, wird blitzschnell die Dämpfung berechnet, die für die Kompensation der Kräfte beim Aufsetzen erforderlich ist. Das sichert dem Fahrer eine weiche Landung.
Der Astra OPC wurde nicht nur in seiner Leistung getunt. Auch beim Exterieur hat sich einiges getan.[foto id=“465229″ size=“small“ position=“right“] Korrekturen an Front- und Heckschürze, Seitenschwellern, Dachspoiler und Auspuffblenden geben dem Auto ein rassigere Optik. Und die neuen Farben sind ein optischer Leckerbissen, vor allem das »Henna« genannte Rot. Es signalisiert dem überraschten BMW-Fahrer auf der Autobahn: Fahr demütig rechts rüber, sonst blamierst du dich.
Denn was der Opel Astra OPC wirklich leisten kann, wurde uns nicht nur auf den eigenen Testfahrten auf der Nordschleife deutlich. Natürlich war es das pure Vergnügen, mit maximalem Speed die Fuchsröhre anzusteuern, sich während des kurzen Anstiegs ins Polster pressen zu lassen und mit allen Sinnen zu spüren,[foto id=“465230″ size=“small“ position=“left“] wie sauber dieses Auto seine Spur findet, nach rechts treibt und sich kurz vor dem Gipfel mit einem sanften Tipp aufs Pedal leicht anbremsen lässt, um dann sicher wie in Gottes Hand die Linkskurve zu nehmen.
Doch das eigene Fahrerlebnis war nichts im Vergleich zu dem, was uns Volker Strycek bot.
Als Opel 2003 den vorerst letzten Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring einfuhr, saß Strycek als einer der vier Piloten im Cockpit des Opel Astra V8 Coupé. Er siegte bereits 1984 mit BMW bei der DTM, fuhr mit dem Opel Astra Rundenrekorde auf der Nordschleife und ist bis heute als Rennfahrer aktiv. Seit 1998 arbeitet er als Opel-Sportchef und Geschäftsführer des Opel Performance Center.[foto id=“465231″ size=“small“ position=“right“] Eine bessere Wahl als ihn kann es für diesen Job kaum geben – im OPC werden schließlich jene Autos entwickelt, mit denen Opel wieder um den Sieg fahren will.
Volker Strycek ist die Nordschleife öfter gefahren, als man zählen kann. Er kennt hier jeden Curb persönlich. Er nahm auto.de mit auf eine Runde über die Nordschleife, und bei allem, was uns heilig ist: Erst hier erkannten wir die Klasse des Opel Astra OPC. Strycek zog in einem solchen Tempo um die Kurven, dass sich die Gesichtshaut nach hinten zog und die Hautfarbe von blass nach bleich wechselte.
Dennoch durfte man sicher sein, den Zieleinlauf ohne Blessuren zu erreichen. Trotz irrem Tempo spurte das Auto tadellos, es raste wie auf Schienen durch die Kurven und über die Hügel. Ehrfürchtig machten die Porsche Platz, als der Astra wie ein roter Blitz im Rückspiegel auftauchte und an ihnen vorbeizischte. Kein PS-Monster hatte auch nur die Spur einer Chance gegen diesen kompakten roten Bullen.
Das ist es, was Opel hoffnungsfroh in die Motorsport-Zukunft blicken lassen kann. In den Händen eines Klassefahrers ist dieses Auto eine Wette auf den Sieg.
Das hat vermutlich auch Lee Godown so empfunden. Der Vice President Global Government Relations bei General Motors nutzte einen Termin in Deutschland, streifte einen blauen Overall mit GM-Logo über und fuhr kurzerhand an beiden Tagen mit.[foto id=“465232″ size=“small“ position=“left“] Er absolvierte das komplette Programm, trank am Abend mit den Leuten ein Bier und machte insgesamt einen zufriedenen Eindruck. In diesen Zeiten, in denen die Zukunft von Opel noch immer etwas wacklig ist, dürfte ein GM-Vizepräsident, der in Detroit gut gelaunt über die tollen Opel Corsa OPC NRE und Opel Astra OPC aus dem fernen Deutschland berichtet, nicht das schlechteste sein.
Datenblatt Opel Corsa OPC Nürburgring Edition |
|
Länge/Breite/Höhe (m) | 3,99/1,94/1,48 |
Radstand (m) | 2,51 |
Motor | 1.6-Liter OPC Turbobenziner |
Leistung | |
Hubraum (cm³) | 1.598 |
Leistung (kW/PS) | 155/210 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 250 bei 2.250–5.850, Overboost: 280 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 230 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) | 6,8 |
Verbrauch | |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 7,6 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (g/km)1 | 178 |
Schadstoffklasse1 | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse1 | F |
Ausstattung (Basismodell) | 4 Kopfairbags, 2 Seitenairbags, elektronisches Stabilitätsprogramm Plus (ESP Plus, abschaltbar), elektronische Bremskraftverteilung, Lamellen-Sperrdifferenzial, Bilstein Performance Fahrwerk, Brembo-Bremse, Doppelrohr-Auspuffanlage aus Edelstahl, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, 18″ Leichtmetallräder im 10-Speichen-Design, Recaro-Sportsitze für Fahrer und Beifahrer inkl. Sitzhöheneinstellung, Sportlederlenkrad (unten abgeflacht), Tagfahrlicht, Klima inkl. Solar Reflect-Windschutzscheibe, Bordcomputer, Geschwindigkeitsregler, Stereo-Radio CD/MP3 mit Graphic Info Display und Lenkradfernbedienung, Wärmeschutzverglasung, ISOFIX-Vorbereitung hinten |
Gewicht und Zuladung | |
Leergewicht (kg) | 1.307 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 1.735 |
Kofferraumvolumen (l) | 285-1.050 |
Preis (Euro) | |
Basismodell ab | 28.265 |
Datenblatt Opel Astra OPC
|
|
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,46/2,02/1,48 |
Radstand (m) | 2,69 |
Motor | 2.0-Liter OPC Turbobenziner |
Leistung | |
Hubraum (cm³) | 1.998 |
Leistung (kW/PS) | 206/280 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 400 bei 2.400–4.500, Overboost: 280 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 250 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) | 6,0 |
Verbrauch | |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 8,1 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (g/km)1 | 189 |
Schadstoffklasse1 | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse1 | F |
Ausstattung (Basismodell) | 2 Frontairbags, 2 Brust-Becken-Seitenairbags, 4 Kopfairbags, FlexRide-Sportfahrwerk, Antiblockiersystem (ABS) mit Kurvenbremskontrolle und Bremsassistent, elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP, abschaltbar), Traktionskontrolle (abschaltbar), Seitenaufprallschutz, Start-Stopp-System, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, OPC-Heckschürze mit zwei Auspuffblenden, 19″ Leichtmetallräder, Brembo-Hochleistungsbremsanlage, Adaptives Fahrlicht AFL+, Tagfahrlicht, OPC-Performancesitze, Sportlederlenkrad, Aluminiumpedale, Stereo Radio/CD, Navi, Bordcomputer, Klima, Wärmeschutzverglasung, Geschwindigkeitsregler, Einparkhilfe hinten, höhen- und längseinstellbare Lenksäule, ISOFIX-Vorbereitung hinten, Zentralverriegelung |
Gewicht und Zuladung | |
Leergewicht (kg) | 1.550 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 2.045 |
Kofferraumvolumen (l) | 380-1.165 |
Preis (Euro) | |
Basismodell ab | 34.250 |
geschrieben von auto.de/win veröffentlicht am 07.05.2013 aktualisiert am 07.05.2013
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Gast auto.de
Mai 10, 2013 um 2:05 pm UhrDas lässt hoffen. Der Passat ist in der Tat in die Jahre gekommen. Zwar kann er durchaus noch mithalten er stellt aber nicht mehr den besten Wagen im "bezahlbaren" Segment. Ich hoffe am Design ändert sich noch was, ein Passat war immer von sachlich schlichter Eleganze und nie so ein "Proll" wie es derzeit Sitte ist bei neuen Fahrzeugen.